Pyrenäenschäferhund oder Berger des Pyrénées wird der kleine, extrem temperamentvolle Hütehund aus den französischen Pyrenäen genannt. Der Pyrenäenschäferhund ist eine Hunderasse, die auf natürliche Weise entstanden ist. Die harte Arbeit in ihrer Bergheimat hat diese Hunde über Jahrhunderte hinweg geformt. In den bis zu 3000m hohen Gebirgslandschaften hüten diese Hunde zuverlässig ihre Herden.

Der Pyrenäenschäferhund ist durch und durch ein Arbeitshund

Der nur bis zu 48cm große Pyrenäenschäferhund hält in dem rauen Hochgebirge nicht nur Schaf- oder Ziegenherden zusammen, sondern auch große gemischte Herden aus Pferden, Schafen, Ziegen und Schweinen. Das ist eine Aufgabe, die nur mit einem Höchstmaß an Charakterstärke und körperlicher Leistungsfähigkeit bewältigt werden kann. Der Pyrenäenschäferhund besitzt beides. Spätestens jetzt wird klar: Der Berger des Pyrénées ist kein gewöhnlicher Hund. Ein Pyrenäenschäferhund ist durch und durch ein Arbeitshund. Dieser enorm begabte Hütehund besitzt eine außergewöhnliche Intelligenz, Ausdauer, Schnelligkeit und Energie. Sein Wille und Durchsetzungsvermögen sind äußerst stark ausgeprägt und seine Gesundheit absolut robust. Man unterscheidet grundsätzlich zwei Arten des Berger des Pyrénées: Den langhaarigen und den kurzhaarigen.

Der Berger des Pyrénées ist ein eher misstrauischer Hund

Beim langhaarigen Pyrenäenschäferhund gibt es wiederum zwei Varianten: Den Berger des Pyrénées mit sehr langem, zottigen Fell und einen zweiten Typus mit deutlich weniger Unterwolle. Beim kurzhaarigen Pyrenäenschäferhund gibt es zum einen den Face Rase, zu deutsch: Rasiertes Gesicht. Dieser Hütehund ist eher langhaarig, besitzt aber ein kurzhaariges Gesicht. Zum anderen findet man einen Typus, der am gesamten Körper kurzhaarig ist: Den sogenannten Berger des Pyrénées Piémont. Allen Berger des Pyrénées ist ihr attraktives Äußeres gemein. Dieser Hütehund besitzt ein pfiffiges, ansprechendes Gesicht mit großen, klugen Augen und wirkt insgesamt ausgesprochen sympathisch. Doch der Pyrenäenschäferhund ist ein wachsamer und Fremden gegenüber eher reservierter Hund, der allzu herzlichen Kontaktversuchen gegenüber eher misstrauisch reagiert. Seiner eigenen Familie gegenüber ist er allerdings ausgesprochen anhänglich, umgänglich und liebevoll.

Der französische Hütehund ist ein begeisterter Sportler

Draußen allerdings zeigt der lustig aussehende Hund, was wirklich in ihm steckt: Ein absoluter Workaholic, Sport- und Frischluftfanatiker. Der Pyrenäenschäferhund benötigt viel körperliche und noch mehr geistige Auslastung – in einem Maß, das ein durchschnittlicher Hundehalter kaum bieten kann. Als reiner Familienhund ist dieser eingefleischte Hütehund deshalb weniger geeignet. Im Hundesport dagegen fühlt er sich richtig zuhause. Ob Leistungshüten, Agility, Obedience oder Disc Dogging: Der Berger des Pyrénées liebt Action und Bewegung. Ein Pyrenäenschäferhund möchte seinem Menschen zwar gefallen, doch der jahrhundertelange Einsatz im Hochgebirge forderte diesem Hund eine eigenständige Arbeitsweise ab. Deshalb ist die Erziehung eines solchen Hundes etwas für Kenner. Er verträgt keine Härte und gehorcht grundsätzlich gern. Doch er bemerkt gleichzeitig die kleinste Nachgiebigkeit und Führungsschwäche seines Menschen und nutzt sie aus, um eigene Entscheidungen zu treffen. Deshalb muss er mit liebevoller, aber absolut unnachgiebiger Konsequenz und viel Einfühlungsvermögen erzogen werden. Andernfalls entwickelt er sich schnell zum Familientyrann und sucht sich seine eigenen Aufgaben – die meist nicht im Interesse seines Halters liegen.

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