Gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht. In einigen Situationen kommt es zwischen Mensch und Hund aufgrund fehlenden Wissens zu Missverständnissen. Wir nehmen häufige Situationen, in denen es zu Kommunikationsschwierigkeiten kommt, unter die Lupe:

Wer Tiere gern hat, der freut sich einfach, wenn eine Fellnase mit diesem besonderen Blick schwanzwedelnd auf einen zugelaufen kommt. Man will sie einfach nur kuscheln. Hundehalter kennen das auch beim Warten auf den Bus oder vor dem Einkaufsladen. Kleine wie große Zweibeiner kommen gerne einmal an und wollen den Hund streicheln. Spricht ja nichts dagegen, oder doch?

Streicheln - wenn schon, dann richtig

Hundetrainerin Kerstin Gebhardt: Nicht jeder Hund will von Menschen angefasst werden. Es spielt dabei auch eine Rolle, ob er den Menschen kennt und wo der Hund sich gerade befindet. Die meisten Hunde wollen draußen gar nicht angefasst werden. Auch Hunde haben eine Individualdistanz, die sie nicht verändern können, wenn sie an der Leine sind, wenn „es“ passiert. Richtig schlimm wird es, wenn der Mensch sich von oben über den Hund beugt und dann mit der Hand auf den Kopf tätschelt oder an deren Ohren (sehr empfindlich) herumfummelt. Die Körperhaltung des Menschen ist so bedrohlich für den Hund und zweitens ist es für viele Hunde unangenehm von jedem angefasst zu werden. Wenn Sie es dennoch nicht lassen wollen, stellen Sie sich seitlich neben den Hund, gehen bei kleineren Hunden in die Hocke und streicheln ihn unter dem Kinn – vermeiden Sie seitliches Klopfen am Körper. Es ist aus Hundesicht keine Belohnung, sondern unangenehm, da dort die inneren Organe sind. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich immer wieder an meine Kindertage, wo Tante Helga mit ihren großen Fingern auf meinem Kopf rumtätschelte mit den Worten: „Ach, was ist sie groß geworden“, bevor sie mir die Tafel Schokolade gab. Wenn sie es gelassen hätte, hätte ich sogar auf die Schokolade verzichtet.

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