Jeder Hund erkennt seinen Besitzer sofort. Und auch, dass ein anderer Mensch Angst hat, weiß eine Fellnase innerhalb von Sekunden. Auf Angst reagiert der Hund: Er wird unruhig, unsicher, fängt an zu bellen und zu knurren. So entsteht ein Teufelskreis, den man nur durchbrechen kann, wenn der "Angst-Mensch" sich entspannt. Aber wie kommt es, dass Hunde sofort wissen, ob eine Person Angst vor ihnen hat? Und wie kann die Fellnase eigentlich in einer Menge von Menschen seinen eigenen Besitzer erkennen?

Die Wahrnehmung der Hunde

Die Antwort auf die zweite Frage scheint relativ einfach zu sein: Der Hund kennt die Stimme seines Besitzers und erkennt so, zu wem er gehört. Doch es spielen noch andere Dinge eine Rolle. So kann die Fellnase auch an der Körpersprache sein Herrchen oder Frauchen erkennen. Jeder Mensch bewegt sich anders, geht anders, gestikuliert anders. Ein Hund merkt das. So kommt es auch, dass die Vierbeiner häufig unruhig werden, wenn ihnen z.B. eine betrunkene, hin- und her schwankende Person über den Weg läuft oder wenn jemand aus Angst vor dem Hund zusammenzuckt. Diese unüblichen Bewegungen sind die Fellnasen in der Regel nicht gewohnt und können sie deshalb nicht einordnen. Doch der wichtigste Punkt fehlt noch: die Nase. Ein Hund kann tatsächlich um ein Vielfaches besser riechen als wir Menschen. So kommt es, dass er innerhalb weniger Sekunden am Geruch erkannt hat, wen er vor sich hat und ob dies eine Person ist, die er kennt. Auf diese Weise kann ein Hund sogar in Menschenmassen erriechen, wo sich sein Herrchen oder Frauchen aufhält. Logisch, denn die Vierbeiner werden ja nicht umsonst auch als Rettungs- und Drogensuchhunde genutzt. Der gute Geruchssinn spielt bei der Erkennung von Angst ebenso eine große Rolle. Sobald ein Mensch, der Angst vor Hunden hat, einer Fellnase begegnet, schüttet er unbewusst Gesuchsstoffe aus, die der Vierbeiner sofort riecht. So erkennt der Hund ganz einfach, dass sein menschliches Gegenüber Angst hat. Im schlimmsten Fall greift er den Menschen an, weil für ihn von diesem eine scheinbare Gefahr ausgeht. Ohne Hundehaftpflichtversicherung sollte man deshalb nie aus dem Haus gehen: Jeder noch so gut erzogene Hund kann auf ängstliche Menschen unerwartet reagieren. Mit einer Haftpflichtversicherung für Hunde sind Sie in diesen Fällen zumindest finanziell abgesichert.

Hundebegegnungen trotz Angst

Doch was kann man als "Angst-Mensch" dagegen tun, dass Hunde unruhig werden und in vielen Fällen sogar mit Bellen und Knurren reagieren, wenn sie die Angst des menschlichen Gegenübers bemerken? Weit verbreitet ist der Gedanke, man müsste dem Vierbeiner durchgehend in die Augen schauen, um ihn einzuschüchtern oder vorzugeben, man hätten keine Angst. Doch genau dieses Verhalten ist falsch: Dadurch wird der Hund nur unruhiger und im schlimmsten Fall sogar aggressiv, denn unter Artgenossen ist der dauerhafte Blickkontakt eine Drohgebärde. Am besten sollte man sich trotz Angst ganz normal verhalten. Bewegungen nicht verändern, nicht stehen bleiben, zögern oder zucken, sondern ruhig und in normalem Tempo weitergehen. Falls dies nicht möglich ist, sollte man wenigstens den Blickkontakt mit dem Hund meiden, ihn bestmöglich ignorieren und ihm kein Interesse entgegen bringen. Dann merkt auch der Vierbeiner, dass andersherum von Ihnen keine Gefahr ausgeht, obwohl ihm sein Geruchssinn vielleicht etwas anderes verrät. Für Hunde spielen Körpersprache und Geruch also stark zusammen.

Ein extra Tipp für Jogger: Wenn Sie auf Ihren Touren einem freilaufenden Hund begegnen und Angst haben, gehen Sie in normalem Schrittempo am Vierbeiner vorbei und ignorieren ihn. Hunde fühlen sich häufig zum Spielen aufgefordert, wenn Menschen an Ihnen vorbei laufen und sie dabei auch noch beachten.

Foto: © hitdelight/fotolia.com

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