Für Katzenhalter ist es überhaupt nicht merkwürdig, dass ihr Liebling ab und an Gras frisst. Im Gegenteil, oft wird Haltern von reinen Wohnungskatzen dazu geraten, ihren Tieren Katzengras zur Verfügung zu stellen, um sie von der Aufnahme teils giftiger Zimmerpflanzen nabzuhalten. Katzen hilft das Grasfressen außerdem dabei, Verdauungsproblemen vorzubeugen, die durch bei der Fellpflege aufgenommene Haare entstehen können. Das Gras hilft, Haarbüschel herauszuwürgen. Bei Katzen hat das Grasen also eine wichtige Funktion. Aber ist das auch bei Hunden so?

 

Hunde und deren Ernährung

Auch Hundehalter machen ab und an die Beobachtung, dass ihr Vierbeiner an Grashalmen knabbert. Auf den ersten Blick erscheint dies, wie auch bei Katzen, ungewöhnlich, da beide als Raubtiere zur Gruppe der Fleischfresser gehören. Bei Hunden jedoch wird genau das derzeit diskutiert. Von seinen Vorfahren den Wölfen, weiß man, dass sie auch anteilig pflanzliche Nahrung zu sich nehmen. Diese wird durch den Mageninhalt von Beutetieren, aber auch durch die Aufnahme von Gräsern, Früchten und Wurzeln abgedeckt. Manche Wissenschaftler gehen deshalb dazu über, Wolf und Hund als Allesfresser oder als eine Mischung der beiden Gruppen anzusehen.

Gründe für das Grasfressen bei Hunden

Es gibt mehrere Situationen, in denen ein Hund Gras frisst. In erster Linie gehört es zum natürlichen Verhalten des Hundes und ist vollkommen unbedenklich, solange das Gras nicht Dünger und Chemikalien (zum Beispiel durch das Spritzen eines nahegelegenen Feldes) enthält. Gras besitzt zudem eine Menge an Ballaststoffen und Folsäure, die sowohl die Verdauung fördern als auch eine ausgewogene Ernährung unterstützen können. Ballaststoffe helfen Hunden darüber hinaus unverdauliche Gegenstände zu Erbrechen. Deshalb fressen Hunde instinktiv Gras, wenn sie etwas schlecht verdauen und sich so erleichtern möchten. Das funktioniert wie bei Katzen: Das Gras wickelt sich um den Gegenstand im Magen und dieser kann dann einfacher herausgewürgt werden.

Warum Ihr Hund zum Grasfressen neigt, können Sie erkennen, indem Sie das Verhalten Ihres Vierbeiners beobachten. Wirkt Ihr Hund aufgeweckt und verhält sich ansonsten nicht weiter auffällig, besteht keine Gefahr. Möglicherweise ist seine Ernährung nicht ausgewogen und es besteht ein Mangel an Vitaminen oder Mineralstoffen, die er über das Gras zu sich nehmen will. Ist Ihr Hund jedoch träge, würgt und erbricht sich häufiger, sollten Sie besser einen Tierarzt aufsuchen. Dieser kann bei einer Untersuchung feststellen, was der Hund aufgenommen hat und ob man das Problem eigenständig lösen kann oder aber eine Behandlung  notwendig ist.  

Foto: © CallallooFred/fotolia.com

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