Die Impulskontrolle gilt als wichtiges Instrument bei Anti-Jagd-Trainings, begleitet Hunde aber auch während ihres gesamten Alltags. Bello möchte jagen, darf aber nicht; das Futter wird ihm hingestellt, er soll aber nicht schon während des „Servierens“ darüber herfallen. Je nach Situation kann es für die Vierbeiner leicht oder sehr schwer sein, ihre Impulse zu kontrollieren und stattdessen den Wünschen ihres Herrchens oder Frauchens nachzukommen. Wir haben Hundetrainerin Gabriele Holz zu dem Thema befragt und Informationen sowie Tipps für Sie zusammengefasst.
Das Trainieren der Impulskontrolle
Erster Schritt beim Impulskontrollen-Training ist zum Beispiel, dem vierbeinigen Liebling beizubringen sitzen zu bleiben, was auch immer um ihn herum passiert. Geben Sie ihm dafür das Kommando „Sitz“ und fangen Sie klein an: Zunächst reicht es schon, sich ein bisschen auf der Stelle zu bewegen. Bleibt die Fellnase dabei ruhig, kann man sich bereits einen kleinen Schritt von ihr entfernen. Dann sofort wieder zurück zum Vierbeiner und loben, loben, loben (auch eine kleine Belohnung darf sein). Schritt für Schritt können Sie jetzt die Entfernung steigern. Unterstützend dabei ist auch das Kommando „Bleib“.
Reize steigern
Hat Ihr Hund diese erste Hürde gemeistert und wirkt bei den Übungen sichtlich gelassen, beginnt der schwierigere Teil des Impulskontrollen-Trainings: Die Ablenkungen müssen gesteigert werden. Hüpfen Sie vor Ihrem vierbeinigen Begleiter auf und ab, bewegen Sie sich schnell um ihn herum, gehen Sie in die Hocke oder legen Sie sich vor ihm hin – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Hundetrainerin Gabriele Holz erklärt, dass Impulskontrolle zu erlernen mit viel Beherrschung zu tun hat und durch die Unterdrückung der Bedürfnisse mit Frust und Stress einhergeht. Deswegen ist es wichtig, mit kleinen Schritten voranzugehen und diesen Stress möglichst zu minimieren. Die Fellnase soll Erfolgserlebnisse mit dem Training verknüpfen und die Reize aushalten können. Zu hohe Ansprüche frustrieren sowohl Hund als auch Halter.
Hundeexpertin Gabriele Holz warnt vor Voreiligkeit: „Ein Hund, der ruhig neben mir sitzen kann, während ich ungewöhnliche Bewegungen ausführe, überträgt diese Impulskontrolle nicht unbedingt auch auf die nächste Beute oder auf den nächsten Menschen, den er gerne anspringen möchte“. Viel Geduld und Übung sind das A und O.
Hunde haben nur ein begrenztes Kontingent an Impulskontrolle für den Tag. Daher rät Hundetrainerin Gabriele Holz, sich bewusst zu machen, welches impulsive Verhalten genau verändert werden soll und den Vierbeinern nicht zu viel abzuverlangen. Neben dem Impulskontrollen-Training können Halter ihre Vierbeiner zusätzlich unterstützen, indem beispielsweise bestimmte Wege oder Gebiete, die dem Hund besonders viel Impulskontrolle abverlangen, vorerst gemieden werden.