„Gott schuf die Katze, damit der Mensch einen Tiger zum Streicheln hat“, so der französische Lyriker Victor Marie Hugo. In einem Mehrkatzenhaushalt kann es aber schon mal passieren, dass die Katze wieder zum Tiger wird – aus Eifersucht!
Katzen auf Angriff
Die offensichtlichste Art der Eifersucht ist Aggression unter den Stubentigern. Dabei ist der Zusammenhang nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen. Viele Katzen stürzen sich nicht direkt auf die Konkurrenz, wenn Sie als Besitzer noch dabei sind. Deshalb ist es wichtig, die Samtpfoten aufmerksam zu beobachten. Wie verhält sich die eine, wenn Sie mit der anderen Katze schmusen? Anspannung, einen Kamm stellen oder Anstarren sind Drohgebärden und deuten auf Eifersucht hin. In einem solchen Fall sind mehrere Maßnahmen nötig:
- Vermeiden Sie zunächst kritische Situationen und verknüpfen Sie diese nach und nach über Rituale gezielt mit etwas Positivem. Die Eifersüchtige soll lernen, dass die Schmusestunde mit der Konkurrenz sich auch für sie selbst lohnt. Das kann zum Beispiel die Aussicht auf ein spannendes Spiel sein.
- Passiert es doch, dass Aggression aufkommt, sollten Sie – auch wenn es sehr schwer fällt – nicht direkt eingreifen, sondern die Vierbeiner ignorieren. Im Notfall können Sie versuchen die Beiden z.B. indem Sie in die Hände klatschen abzulenken.
- Eigentlich selbstverständlich: Gerechtigkeit! Behandeln Sie alle Katzen gleich und überlegen Sie, ob ein Stubentiger nicht doch das ein oder andere Mal besonders viel Aufmerksamkeit bekommen hat.
Wenn Stubentiger schmollen
Wenn sich die Samtpfote zurückzieht und es so scheint, als ob sie gar kein Interesse mehr an gemeinsamen Spielchen oder Schmusestunden hat, kann das auch ein Zeichen für Eifersucht sein. Sie spielt ganz einfach die beleidigte Leberwurst. Auf Dauer ist dieser Zustand natürlich nicht gesund und schadet der Beziehung. Die Taktik in diesem Fall heißt: Zurückerobern! Schenken Sie Ihrem Vierbeiner viel Aufmerksamkeit und bemühen Sie sich, die Samtpfote mit spannenden Spielen und Zärtlichkeiten aus ihrem „Schneckenhaus“ zu bekommen. Auch Unsauberkeit oder Zwangsverhalten können Anzeichen für Stress und Eifersucht sein. Bei derartigen Verhaltensproblemen können zusätzlich homöopathische Mittel zur Entspannung helfen. Diese Möglichkeit sollten Sie in jedem Fall vorher mit Ihrem Tierarzt besprechen.
Mit Verständnis zu einem harmonischen Zusammenleben
Die Konkurrenz muss nicht immer eine Katze sein. Samtpfoten können auch eifersüchtig auf einen neuen Partner oder den familiären Zuwachs reagieren. In jedem Fall sollten sich Katzenbesitzer klar machen, dass Eifersucht aus der Angst vor dem Verlust eines Beziehungspartners entsteht. Womöglich lässt sich für eine zurückhaltende Katze eher Mitgefühl aufbringen als für eine aggressive. Doch auch sie handelt aus denselben Beweggründen und verdient Zuneigung.