Das Jahr 2000: für einige deutsche Hundehalter tatsächlich ein Weltuntergang. Denn in diesem Jahr wurden die meisten Rasselisten eingeführt. Damit wurden viele Familienhunde per Gesetz zu Kampfhunden erklärt, besondere Haltungsbedingungen und Auflagen für deren Halter aufgesetzt und der Steuerbetrag enorm erhöht. Gegen diese Form der Diskriminierung agiert der Verein SOKA RUN e.V.!
Der Verein
Die Idee des SOKA RUN kam Alexander Schemken 2008 in Nordrhein-Westfalen. Nach zwei Jahren wurde der Gedanke zu einem eingetragenen und als gemeinnützig anerkannten Verein. SOKA, das ist die Abkürzung für die Bezeichnung „Sogenannter Kampfhund“. Die Mitglieder des SOKA RUN e.V. organisieren seit sieben Jahren regelmäßig Runs, also Demonstrationsläufe und Informationsstände, die gegen Rasselisten und für Halterkunde werben. Das Ziel: Aufklärung und Abbau von Vorurteilen. Und so findet man auf der Homepage des SOKA RUN e.V. viele hilfreiche Informationen rund um die Gesetze und zu den betroffenen Rassen, eine Vermittlungshilfe für Vierbeiner und vieles mehr. Die Forderungen des SOKA RUN e.V. lauten im Detail:
- Halterkunde statt Rasseliste, nach wissenschaftlichen Standards
- Halterverantwortung fordern und fördern
- bundeseinheitlich gesetzliche Regeln: zur Zucht, dem Handel und der Haltung von Hunden
- Melde- und Registrierungspflicht für alle Hunde
- Tierhalterhaftpflicht für alle Hunde
In Niedersachsen, Hamburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist eine Hundehalterhaftpflicht bereits gesetzlich vorgeschrieben. In einigen anderen Bundesländern, darunter Bayern, Brandenburg und Sachsen, gibt es diese Pflicht nur für auffällige Vierbeiner und Listenhunde. Einige Versicherungen schließen Listenhunde jedoch aus. Bei AGILA besteht dieser Rasseausschluss nicht! AGILA ist der Überzeugung, dass nicht die Rasse, sondern die Erziehung des Hundes ausschlaggebend für sein Verhalten ist.
Vorurteile – auch gegenüber dem Halter
Listenhunde - ein umfassendes und problematisches Thema. Neben den gesetzlichen Schwierigkeiten stehen Halter der betroffenen Rassen auch im alltäglichen Leben vor besonderen Herausforderungen. Das zeigt auch eine Umfrage des SOKA RUN e.V. von 2014. Hierbei sollten die Teilnehmer per Foto einen von sechs Vierbeinern seinem Herrchen oder Frauchen zuordnen. Das Ergebnis: Viele Menschen vermuten, dass Pitbull, Bullterrier und Co. bevorzugt von jungen Männern gehalten werden. Eine Frau in den 50-Jahren wird dagegen meistens ausgeschlossen. Vorurteile existieren also nicht nur den Hunden, sondern auch den Haltern gegenüber. Und dass, obwohl viele die Rassen Pitbull, American Staffordshire Terrier oder Dogo Argentino nicht eindeutig auseinander halten können.