Der Magnetsinn ist die Fähigkeit der Tiere, das Magnetfeld der Erde wahrzunehmen und sich daran zu orientieren. Seit 1972 ist dies wissenschaftlich anerkannt. Seither gab es weitere spannende Erkenntnisse, die wir für Sie zusammengefasst haben.

Der Magnetsinn des Hundes

Wissenschaftlern ist aufgefallen, dass auch unsere Fellnasen sich beim Gassi gehen am Magnetfeld orientieren und dass bei einer ganz banalen, alltäglichen Sache: dem Geschäft verrichten. Sie legen ihre Haufen dabei bevorzugt in Nord-Süd-Achse.
Auch dann, wenn unsere Vierbeiner den Weg nach Hause suchen, nutzen sie neben den Spürnasen ihren Magnetsinn.

Schuld sind Moleküle

In Bakterien, Planzen und Tieren gibt es lichtempfindliche Moleküle, die Cryptochrome. Diese sitzen bei Vögeln in den Lichtzellen des Auges und werden vom Magnetfeld aktiviert. Christine Nießner und Leo Peichl vom Frankfurter Max-Planck-Institut für Hirnforschung konnten die Moleküle auch bei 90 Säugtierarten nachweisen. Neben hundeartigen Säugern wie Hund, Wolf, Bär, Fuchs und Dachs gibt es die Moleküle auch beim Orang Utan. Bei katzenartigen Raubtieren konnten die Wissenschaftler kein Cryptochrom nachweisen. Katzen können sich demnach nicht am  Magnetfeld orientieren.

Tierischer Nutzen: Einige Beispiele aus der Tierwelt

  • Zugvögel erkennen die Neigung der Magnetfeldlinien zur Erdoberfläche und finden so jedes Jahr den Weg in den Süden und wieder zurück.
  • Füchse jagen Mäuse erfolgreicher, wenn sie in Nord-Nord-Ost Richtung springen.
  • Die australische Kompasstermite schützt ihre Bauten vor Aufheizung, indem sie diese in drei Meter Höhe nach Nord-Süd ausrichtet.
  • Auch Wale orientieren sich am Magnetfeld. Bei Unregelmäßigkeiten stranden sie deshalb an den Küsten.

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