Hunde sind in der Lage sich anzupassen und unsere Gefühlswelt wahrzunehmen. Besonders sensible Tiere reagieren mitunter sehr stark auf Stimmungsschwankungen und Stress ihrer Bezugspersonen. Manche Mensch-Hund-Teams scheinen sogar äußerliche Merkmale gemein zu haben. Und auch gesundheitliche Parallelen zwischen Mensch und Tier sind erstaunlich.

Spiegel der Emotionen und des Verhaltens

Am deutlichsten lässt sich der Zusammenhang zwischen Stimmungen und Emotionen des Menschen und dem Verhalten der Vierbeiner erkennen. So sind manche Fellnasen Personen gegenüber skeptisch oder gar aggressiv, die auch der Halter suspekt oder unheimlich findet. Ist man gestresst oder verärgert, merkt das ein Hund sofort und spiegelt diese Anspannungen in unterschiedlichen Situationen und auf verschiedene Art und Weise wider. So reagiert der Vierbeiner beispielsweise aggressiv oder unsicher bei Begegnungen mit anderen Hunden an der Leine, obwohl er dies nicht oder nicht in diesem Maße tun würde, wenn auch der Halter ausgeglichen und stressfrei ist.

Besonders belastend für die Hund-Mensch-Beziehung sind Verhaltensauffälligkeiten, die nicht auf vorübergehendem Stress, sondern auf langanhaltenden Problemen im Leben des Menschen wie Familienstreitigkeiten, Trennungen, Depressionen oder Sucht basieren. Zu den Verhaltensauffälligkeiten des Vierbeiners zählen dann häufig Aggressionen gegenüber dem Besitzer, Unsauberkeit, Allergien, Essstörungen und ständiges Angstverhalten. Je stärker die Bindung zum Menschen, desto mehr wird der Vierbeiner in seinem Verhalten beeinflusst.

Spiegel der eigenen Wünsche

Sportlich erfolgreich sein, Model werden, der Wunsch nach Sicherheit, einem Kind oder Ansehen: Das alles können unerfüllte Wünsche von Menschen sein, die ihre Tiere kompensieren sollen. Der Vierbeiner wird in diesen Fällen speziell für die Erfüllung der Ziele ausgewählt und ausgebildet. Darunter leiden häufig die Bedürfnisse des Hundes. Überforderte Vierbeiner mit Verhaltensauffälligkeiten sind dann keine Seltenheit. Lesen Sie mehr dazu in unserem Artikel "Die drei Hundehaltertypen: Welcher sind Sie?"

Spiegel der Gesundheit

Bei chronischen Krankheiten des Hundes ist manchmal ein Zusammenhang zur Lebenssituation und Gesundheit des Menschen zu beobachten. Krankheiten bei unseren Hunden können also auch als Anstoß genommen werden, sich einmal Gedanken über die eigene Gesundheit zu machen und Probleme ggf. in Angriff zu nehmen.

Spiegel des Aussehens und der Mimik

Besonders faszinierend und durchaus amüsant sind die Parallelen des Aussehens und der Mimik zwischen Zwei- und Vierbeinern. Im Buch „Doppelpack. Mein Hund und ich“ haben der Fotograf Cristoph Schwabe und die Tiermedizinstudentin Christin Vogt einige solcher Paare festgehalten. Forschungen ergaben, dass sich Hund und Halter nicht im Laufe der Jahre äußerlich und mimisch anpassen, so wie es bei menschlichen Paaren passiert. Viel eher sucht man sich den Vierbeiner, der am besten zu einem passt, zumindest optisch betrachtet, beinah unbewusst aus. Verhaltensforscher Prof. Kurt Kotrschal erklärt in diesem Bericht: "Bei Zuchthunden lassen sich das spätere Aussehen und Wesen schon im Welpenalter vorhersehen. (…) Es ist ähnlich wie bei uns Menschen: Gleich und Gleich gesellt sich gern. (…)“

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