Um ihr Aussehen zu perfektionieren, nehmen viele Menschen sogar Operationen in Kauf. Der Schönheitswahn der Zweibeiner bleibt leider auch vielen Vierbeinern nicht erspart: Noch immer werden ihnen mit schmerzhaften Prozeduren die Ohren aufgestellt und Ruten gekürzt.

Alles für das Aussehen?

Teile der Ohren oder des Schwanzes abzuschneiden ist in Deutschland verboten – trotzdem sieht man immer wieder Hunde, die dem Kupieren nicht entgangen sind. Gerade bei Dobermännern, Rottweilern und Boxern ist diese Maßnahme beliebt, um ihnen ein bedrohlicheres Aussehen zu verleihen oder einen besseren „Rassestandard“ zu erreichen. Fürsprecher des Kupierens begründen die Eingriffe mit gesundheitlichen Aspekten, so sollen zum Beispiel Ohrenentzündungen an Schlappohren vermieden werden. Auffällig dabei ist, dass der Prozess meist nur auf bestimmte Rassen angewandt wird: Golden Retrievern zum Beispiel bleibt die Prozedur in der Regel erspart.

Gesetzeslücken

Das Kürzen der Ohren und das darauf folgende Tapen, um die Knorpel zu verbiegen und sie aufrecht stehen zu lassen, erfolgt meist in den ersten Lebenswochen, ebenso das Abscheiden der Rute. Während diese Vorgänge in Deutschland und vielen weiteren Ländern der EU nur aus gesundheitlichen Gründen durchgeführt werden dürfen, ist das Kupieren noch immer in zahlreichen osteuropäischen Ländern erlaubt. Die Fellnasen dafür extra in diese Länder zu bringen, ist illegal – der Import von in diesen Ländern geborenen und kupierten Hunden jedoch nicht. So finden Züchter immer wieder Möglichkeiten, zugeschnittene Fellnasen auch in Deutschland anzubieten, oder greifen in besonders unethischen Fällen selbst zum Messer.

Das Beste für den Hund

Zum Wohl unserer vierbeinigen Freunde raten Tierschützer von dem Kauf kupierter Hunde aus dem Ausland ab. Bei Verdacht des Verstoßes gegen das Kupierverbot in Deutschland haben Sie außerdem die Möglichkeit, dies beim zuständigen Veterinäramt zu melden, um dem schmerzhaften Trend Einhalt zu gebieten.

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