Es klingt unappetitlich und ist gerade darum so schwer vorstellbar, doch es kommt überraschend häufig vor, dass sich Katzen am Streu aus ihrer eigenen Toilette bedienen. Worin hat dieses Verhalten seinen Ursprung und was können Halter unternehmen? Wir haben es zusammengefasst.
Ungesunde Angewohnheit
Beim Verzehr besteht keine akute Vergiftungsgefahr. Allerdings ist zu bedenken, dass die groben Krümel den Magen-Darm-Trakt reizen und dem Tier dazu noch Flüssigkeit entziehen (Streu ist schließlich dafür konzipiert, Flüssigkeit aufzusaugen). Damit kann es entweder zur Verstopfung kommen oder – wenn zu große Klumpen entstehen – das Tier erleidet einen lebensgefährlichen Darmverschluss.
Mangelerscheinungen und Erkrankungen
Eigentlich sollte bei einer ausgewogenen Ernährung mit einem geeigneten Futter Ihrem Liebling nichts fehlen. Frisst Ihr Stubentiger jedoch Streu, kann das auf einen Mangel (beispielsweise von Mineralien oder Vitaminen) hindeuten, den das Tier instinktiv über die nächsterreichbare Quelle ausgleichen will. Überprüfen Sie gemeinsam mit Ihrem Tierarzt die Nährstoffzusammensetzung des Futters und probieren Sie aus, ob Ihre Katze sich möglicherweise durch einen Topf Gras ablenken lässt. Außerdem wurde das Fressen von Katzenstreu bereits mit weiteren Erkrankungen in Verbindung gebracht: Ein Befall von Endoparasiten wie Bandwürmern, Hormonstörungen oder Diabetes sind nicht auszuschließen, weshalb Ihr Tier gezielt darauf untersucht werden sollte.
Experten zur Hilfe ziehen
Es kann ebenfalls sein, dass Ihr Sofalöwe sich diese Marotte aus reiner Langeweile angewöhnt hat, stellen Sie ihm also genügend Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung. Sollte Ihr Tier eigentlich gut ausgelastet sein und kann auch der Tierarzt keine Erkrankung feststellen, können Sie sich an einen Tierpsychologen wenden, der helfen kann, der Verhaltensstörung entgegenzuwirken.