Beim Thema Hundekot scheiden sich die Geister. Die einen beschweren sich über die Verschmutzung durch die Häufchen, die anderen wollen die Hinterlassenschaften des Hundes nur ungern aufsammeln. Sie lassen den Haufen manchmal auch einfach liegen, wenn gerade niemand zuschaut. In manchen Städten gibt es sogar schon Tütenspender, die die Entsorgung der Häufchen erleichtern und dem Problem entgegenwirken sollen. Wir haben das Thema in der Redaktion diskutiert und die gegensätzlichen Positionen für Sie zusammengefasst.

Anna: Hundekot aufsammeln muss sein

Beim täglichen Tretminenslalom auf dem Bürgersteig ärgere ich mich immer wieder über die rücksichtslosen Hundebesitzer, die die Hinterlassenschaften ihres Hundes nicht entsorgen. Natürlich kann man nicht alle über einen Kamm scheren. Aber den meisten Gassigängern scheint es egal zu sein, was mit den Häufchen ihrer Hunde passiert, solange sie sich nicht in unmittelbarer Nähe der eigenen Haustür befinden. Ich finde das ist eine Frechheit. Wer einen Hund hält und diesen Gassi führt, ist, wenn dieser sein großes Geschäft verrichtet, auch für den Hundekot verantwortlich. Und an manchen Orten hat dieser einfach nichts zu suchen, zum Beispiel in Parks, auf Gehwegen, Liegewiesen und kleinen Grünstreifen am Wegesrand. Die Haltung mancher Hundebesitzer, die es nicht einsehen, den Hundekot aufzusammeln, weil sie ja Hundesteuer zahlen, halte ich für eine lächerliche Ausrede. Ich lasse ja auch nicht überall meinen Müll oder sonst was rumliegen, nur weil ich Steuern zahle. Vielerorts werden Hundehalter sogar durch kommunale Regelungen dazu verpflichtet, den Hundekot aufzusammeln. Da schützt dann auch die Hundehaftpflichtversicherung nicht mehr vor dem Bußgeld. Vielleicht müssen die Hundekot-liegen-Lasser erst selbst versehentlich in einen Hundehaufen treten, um zu verstehen, wie eklig das ist. Muss der Hund denn ausgerechnet hier hinmachen?! Die stinkenden Haufen belästigen andere Mitbürger, also liebe Hundebesitzer: Hundekot aufsammeln ist eine Frage des Anstands und gehört somit zum guten Benehmen.

Greta: Aufsammeln sehe ich nicht ein

Den Hundekot selbst aufzusammeln ist lästig und eklig. Immerhin zahle ich Steuern, nicht zuletzt die Hundesteuer an den Staat. Und dann soll ich trotzdem immer meinem Hund den Kot hinterhertragen? Ich finde, dass es durchaus auch in der Verantwortung des Staates liegt, für die Säuberung der Parkanlagen und Waldwege zu sorgen. In vielen Gegenden gibt es noch nicht einmal Tütenspender, die es Hundehaltern um Einiges erleichtern würden, den Hundekot aufzusammeln. Gibt es doch welche, stößt man immer wieder auf das Problem, dass sie seit längerer Zeit leer sind und einfach nicht aufgefüllt werden. Wenn man sich aber nun als Hundehalter in weiser Voraussicht selbst eine Plastiktüte mitnimmt und den Hundekot aufhebt – was dann? Weit und breit sind oft keine Mülleimer zu entdecken und wer hat schon Lust neben seinem Hund eine Tüte Hundekot kilometerweit spazieren zu führen. Hat man doch das Glück und findet einen Mülleimer, sind diese meistens schon viel zu überfüllt. Also muss erst einmal für annehmbare Bedingungen gesorgt werden, bevor der Staat mit Geldbußen heranrückt. Das ist reine Schikane!

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