Ein Entropium ist eine Krankheit, die umgangssprachlich auch Roll-Lid genannt wird. Dabei rollt sich das Augenlid des betroffenen Tieres nach innen ein, wodurch die Wimpern ständig auf dem Auge liegen. Dies reizt die Hornhaut und die Bindehaut. Außerdem hat das Auge durch das Entropium kein schützendes Lid mehr, welches normalerweise für die Verteilung des Tränenfilms zuständig ist. Dadurch kommt es zu tränenden Augen sowie Pigmenteinlagerungen. Diese beiden Effekte bereiten dem Tier starke Schmerzen und es kann zu Beeinträchtigungen des Sehvermögens führen. Die Krankheit kann viele Haustiere befallen, am häufigsten ist sie aber beim Hund. Dies hängt auch damit zusammen, dass einige Züchtungen durch ihre Kopfform oder andere Merkmale, beispielweise zu viele Hautschichten beim Shar-Pei, ein derartiges Roll-Lid begünstigen. Besonders häufig leiden folgende Rassen unter einem Entropium:

  • Rottweiler
  • Chow Chow
  • Golden Retriever
  • Shar-Pei
  • Mops
  • Pekinese
  • ShihTzu
  • Neufundländer
  • Bernhardiner
  • Deutsche Dogge

Ursachen

Die Erkrankung an einem Roll-Lid kann mehrere Gründe haben. Es gibt einerseits eine genetisch vererbliche Form, die meist bei den oben genannten Rassen auftritt. Manche Züchtungen mit verkürzten Nasen, wie der Mops, leiden dabei unter einem Entropium nasale. Das bedeutet, dass sich das komplette Innenlid einrollt. Andere Rassen wie der Neufundländer hingegen sind häufig von einem Ektropium betroffen, bei dem sich eine sehr lange Lidspalte teils einrollt und teils nach außen rollt. Bei diesen genetischen Formen muss die Krankheit nicht unbedingt sofort nach der Geburt auftauchen, sondern kann sich erst nach einigen Monaten entwickeln. Außerdem ist es möglich, dass Hunde das Entropium aufgrund von anderen Krankheiten am Auge bekommen. Mögliche Ursachen sind zum Beispiel Vorverletzungen. Zudem findet sich die Krankheit oft bei alten Hunden und solchen, die viel Gewicht verloren haben. Fast allen Entropiumformen ist dabei gleich, dass das Sehen des Hundes stark beeinträchtigt wird. Neben Entzündungen und Hornhautgeschwüren kommt es im schlimmsten Fall sogar zum Verlust des Sehvermögens.

Behandlung

Durch die starke Beeinträchtigung Ihres Haustieres müssen Sie mit einem Entropium so schnell wie möglich zum Arzt. Meist wird dieser Ihnen einen operativen Eingriff empfehlen, um das fehlplatzierte Lid wieder geradezustellen. Allerdings richtet sich die Notwendigkeit dieser Behandlung auch nach dem Alter des Tieres. Welpen und Jungtiere, die noch nicht ausgewachsen sind, haben gute Chancen, dass sich das Entropium auswächst und verschwindet. Sollte Ihr Hund aber unter starken Schmerzen leiden und es ist mit Bleibeschäden zu rechnen, lässt sich eine Operation nicht vermeiden. Die Prognose ist für den Hund für gewöhnlich sehr gut. Nur bei alten und schwachen Tieren kann es zu Komplikationen kommen.

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.

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