Der Australian Kelpie ist ein ausgewogener Schäferhund, der viel Bewegung und Beschäftigung braucht. Erfahren Sie hier, was Sie über die Herkunft, Haltung und Gesundheit der australischen Hunderasse wissen sollten.


Inhaltsverzeichnis:


Die Herkunft des Australian Kelpie

Bei Australian Kelpies handelt es sich um von der FCI anerkannte Rassehunde, deren Ursprung in Australien liegt. Im Jahr 1870 sollen Collies aus Großbritannien nach Australien gebracht worden sein, aus denen dann die Stammmutter des Australian Kelpie hervorgegangen ist. Laut Berichten war diese Stammmutter mit dem Namen „Kelpie“ bei Hütewettbewerben sehr erfolgreich und aus diesem Grund waren auch ihre Welpen sehr gefragt. Nach ihr wurde die Rasse benannt. Für die Entwicklung des Australian Kelpie wurden vermutlich auch noch andere Hütehundrassen eingekreuzt.

Das Wesen des Australian Kelpie

Die australischen Schäferhunde sind charakterlich sehr ausgewogen. Bei der Arbeit sind sie eifrig, konzentriert und temperamentvoll. Allerdings haben sie auch eine ruhige Seite, die sich dann in den Stunden außerhalb der Arbeit als Hütehund zeigt. Wenn der Kelpie ausreichend Bewegung und Beschäftigung erhält, ist er ein wunderbarer Familienhund. Die Vierbeiner sind sehr anhänglich und menschenbezogen. Zu Kindern fühlen sie sich hingezogen und lassen sich nur allzu gerne zu einem gemeinsamen Spiel überreden. Ihr ausgeglichener Charakter zeigt sich auch im Umgang mit Artgenossen, denn Australian Kelpies vertragen sich meist gut mit anderen Hunden. Oftmals sind Tiere dieser Rasse wachsam und sehr bellfreudig. Fremden begegnen sie in der Regel misstrauisch.

Die Haltung des Australian Kelpie

Die Haltung eines australischen Schäferhunds als Familienhund ist möglich, wenn den Vierbeinern ausreichend Beschäftigung und Bewegung geboten werden kann. Hunde dieser Rasse sind wahre Energiebündel und sollten durch die Arbeit am Vieh oder durch diverse Hundesportarten ausgelastet werden. Das Hüten liegt den Kelpies einfach im Blut. Aufgrund ihrer Bellfreudigkeit eignen sich die Hunde nicht unbedingt für die Haltung in einem Mehrfamilienhaus. Ein Haus mit Garten und eine ländliche Umgebung sind ideal für den bewegungsfreudigen Rassehund. Die Erziehung des australischen Kelpies gelingt in der Regel ohne Probleme, denn die Vierbeiner sind sanftmütig und leichtführig. Eine Hundehaftpflicht- und eine Hundekrankenversicherung sind für Haltende eines Australian Kelpie empfehlenswert.

Die Gesundheit des Australian Kelpie

Durch die Zucht spezifischer Rassen und Rassemerkmale wurde der Genpool der Hunde über Jahrzehnte bzw. Jahrhunderte eingeschränkt, wodurch das Risiko, an bestimmten Erkrankungen zu leiden, erhöht ist. Grundsätzlich zählt der Australian Kelpie zu den vergleichsweise robusteren Hunderassen, wobei jedoch aufgrund seiner Größe auf Gelenkdysplasien zu achten ist. Auch Augenprobleme werden beim Australian Kelpie etwas häufiger genannt. Zudem ist er von einigen genetisch bedingten Erkrankungen betroffen, die nur bei bestimmten Rassen vorkommen:

Kleinhirndegeneration (Zerebelläre Abiotrophie)

Bei dieser vermutlich genetisch bedingten Erkrankung werden die Welpen zunächst gesund geboren. In den folgenden Monaten werden jedoch wichtige Stoffwechselabläufe unterbrochen, was dazu führt, dass die Zellen des Kleinhirns absterben. Im Alter von einigen Monaten kommt es darum zu Kleinhirnstörungen, die sich unter anderem in Bewegungsstörungen, Zittern und verminderter Reaktionsfähigkeit äußern. Es gibt keine wirklich wirksame Therapie, im besten Fall kann die Verschlechterung der Symptome aufgehalten oder verlangsamt werden.

Familiäre kanine Dermatomyositis

Diese vererbbare entzündliche Hauterkrankung tritt meist in den ersten Lebensmonaten in Erscheinung, kann jedoch auch bei erwachsenen Tieren auftauchen. Sie führt in der Regel zu Haarverlust, Schuppen, Krustenbildung und Rötungen. Auch Geschwüre können auftreten. Bei weiterem Fortschritt wird zusätzlich die Muskulatur angegriffen.

Morbus Krabbe (Globoidzell-Leukodystrophie)

Diese seltene Erkrankung ist auf einen Fehler im Erbgut zurückzuführen, der unter anderem beim Australian Kelpie vorkommt und das zentrale Nervensystem betrifft. Im Alter von wenigen Wochen zeigen betroffene Welpen unter anderem Koordinationsprobleme, Muskelschwund, Zittern und Lähmungen. Sie müssen in der Regel innerhalb der ersten neun bis zwölf Lebensmonate eingeschläfert werden.

Verantwortungsvolle Züchter schließen Hunde, die von diesen Erkrankungen betroffen sind, von der Zucht aus. Dies sollten Sie Ihnen gegenüber nachweisen können. Nehmen Sie sich bei der Anschaffung eines Australian Kelpies Zeit, einen seriösen Züchter zu finden und achten Sie außerdem auf weitere gesundheitsschädliche Zuchtmerkmale.

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Dieser Artikel wurde geprüft von Tierärztin Melanie Müller.

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