Shih Tzu nannte man diese Hunderasse im chinesischen Kaiserreich – übersetzt bedeutet das so viel wie ''Löwenhund''. Im alten China wurde der langhaarige, nur 25 bis 27cm große Kleinhund gezielt gezüchtet, doch sein eigentlicher Ursprung liegt in Tibet. Dort hielten ihn tibetische Mönche bereits im 7. Jahrhundert in ihren Klöstern. Der Shih Tzu war mit einem außergewöhnlich guten Gehör ausgerüstet. Seine Aufgabe war es daher, den Tempel vor Eindringlingen zu bewachen.


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Shih Tzu: Aussehen

Von allen aus Tibet stammenden Hunderassen ist der Shih Tzu die kleinste. Die tibetischen Mönche sahen große Hunde in ihren Klöstern nicht gern, und so entstand dieser besondere Kleinhund. In seinem Aussehen sollte er einem kleinen Löwen ähneln, denn der Sage nach besaß Buddha einen kleinen Hund, der sich in den König der Tiere verwandeln konnte. Daher bezeichnet man den kleinen Schoßhund auch als Löwenhund. Sogar in seinem Auftreten soll der kleine tibetische Löwenhund seinem großen Vorbild ähneln: Sein Habitus sei von königlicher Manier geprägt. Der Shih Tzu gelangte als Tribut ins chinesische Kaiserreich und hielt dort schnell in den Palästen Einzug. Sein außergewöhnliches Aussehen und sein majestätisches Auftreten sorgten schnell dafür, dass er zum Liebling im Kaiserpalast wurde. Doch nachdem die Kommunisten die Macht übernahmen, waren Haustiere nicht länger geduldet – und die chinesische Zucht der Hunderasse stand vor dem Aus.

Shih Tzu: Charakter

In der Zwischenzeit waren Vertreter dieser Rasse ins Ausland gelangt, und so bemühten sich Züchter in Amerika und Europa darum, den Shih Tzu nicht aussterben zu lassen. Heute ist der kleine Löwenhund ein beliebter Begleiter und Familienhund geworden. Er zeigt sich seinen Menschen gegenüber äußerst anschmiegsam und anhänglich. Sein ansprechendes Äußeres mit dem bodenlangen, seidigen Fellkleid macht ihn zu einem ausgesprochen attraktiven Hund. Der Vierbeiner besitzt trotz seiner geringen Größe eine starke und eigenständige Persönlichkeit. Die Tibeter liebten Hunde mit ausgeprägtem Charakter, die nur das taten, was sie auch wirklich wollten. Auch heute zeichnet sich dieser Kleinhund noch durch einen seinen speziellen Eigensinn aus. Dabei ist er jedoch kein Tyrann, sondern zeigt sich jederzeit liebenswert, intelligent und fröhlich.

Shih Tzu: Pflege

Sein ausgeprägter Wachtrieb und sein außergewöhnlich gutes Gehör sorgen für eine gewisse Bellfreude. Das macht den Shih Tzu für die Haltung in einer Mietwohnung nur bedingt geeignet. Aufgrund der klimatisch extremen Bedingungen seines Herkunftslandes ist dieser Hund ausgesprochen robust. Sein dichtes Haarkleid hält jeder Witterung Stand. Der quirlige Kleinhund begleitet seine Menschen deshalb gern bei Wind und Wetter nach draußen. Wer mit dem kleinen Langhaarhund sein Leben teilen möchte, sollte sich auf eine aufwändige Fellpflege vorbereiten. Das lange, dichte Fell reicht bis zum Boden und verschmutzt und verfilzt daher schnell. Regelmäßiges Bürsten ist unerlässlich. Zudem sollte das Schopfhaar stets hochgebunden werden, da der kleine Löwenhund andernfalls in seiner Sicht stark behindert wird. Auch ein Besuch beim Hundefriseur kann sinnvoll sein, um dem kleinen Hund den Alltag zu erleichtern. Wer bereit ist, der ausgiebigen Fellpflege genügend Zeit zu widmen, wird an dem charmanten Kleinhund jedoch sehr viel Freude haben.

Kritik an der Züchtung des Shih Tzu

Der Hund genießt durch sein niedliches Aussehen ein hohes Maß an Beliebtheit, die Zucht der Rasse wird jedoch von Tierschützern häufig kritisiert. Bei Qualzucht werden „beliebte“ Merkmale von Tieren auf Kosten ihres Wohlergehens gezielt herbeigezüchtet. So auch bei dem Shih Tzu, bei dem ein möglichst flacher bzw. kurzer Kopf erwünscht ist, sodass die Rasse beispielsweise von der sogenannten Kurzköpfigkeit (Brachycephalie) betroffen ist. Eine lebensnotwendige Grundhandlung – nämlich das Atmen – wird Rassen wie diesen massiv erschwert. Zudem ist die Hunderasse verstärkt gefährdet, unter einem Entropium (Roll-Lid) zu leiden, das zu starken Schmerzen und einem beeinträchtigten Sehvermögen führen kann. Weitere Krankheiten, die beim Shih Tzu vermehrt auftreten, sind die erbliche Autoimmunkrankheit Nekrotisierende Meningoenzephalitis (NME), die Augenerkrankungen Distichiasis und Trichiasis, Glomerulonephritis (Nierenentzündung), Distractio cubiti (Störungen im Bereich der Wachstumsfugen), Primäre sekretorische Otitis media (PSOM, Mittelohrentzündung), eine Nierendysplasie, ein Trachealkollaps (Zusammenklappen der Luftröhre) und eine atopische Dermatitis (Umweltallergie, die sich über die Haut äußert).

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