geschrieben von Gabriele Holz

Hunde sind hoch soziale Lebewesen. In freier Natur hat ein Tier ohne sein Rudel wenig Überlebenschancen. Doch in unserem Alltag gehört es dazu, dass ein Hund manchmal alleine bleiben muss. Den Vierbeiner allerdings länger als fünf Stunden alleine zu lassen, hat nichts mehr mit artgerechter Haltung zu tun. Hunde bilden Sozialgemeinschaften mit uns Menschen. Und auch ein Zweithund kann den Menschen nicht ersetzen. 

Zerstört der Hund während des Alleinseins die Wohnung, zeigt Unsauberkeit, heult oder bellt er die ganze Zeit, dann leidet er unter Trennungsstress oder Langeweile. Damit das nicht passiert, bitten Sie Freunde oder Familie solange bei ihm zu bleiben, bis er das Alleinbleiben von Ihnen gelernt hat.

Trennungsstress

Studien haben gezeigt, dass 90 Prozent der Hunde, die unter Trennungsstress leiden, diesen innerhalb von 10 Minuten nach dem Verlassen ihres Menschen zeigen. Um Trennungsstress zu vermeiden, muss der Hund lernen, dass das Alleinbleiben eine angenehme Erfahrung ist. Eine Zeit, in der er sich entspannen und schöne Dinge tun kann. Dies erreicht man durch eine schrittweise Erhöhung der Abwesenheitszeit, so dass sich der Hund nie ängstigen muss. Und so funktioniert das Training:

  • Schicken Sie Ihren Hund auf seine Decke. Bleiben Sie bei ihm stehen und belohnen Sie ihn, wenn er dort bleibt. Die Belohnung kann ein Spiel, ein Leckerchen, eine Liebkosung oder auch ein verbales Lob sein.
  • Nun schicken Sie Ihren Hund auf seine Decke und bewegen sich im Raum.
  • Steigern Sie langsam Zeit und Distanz zu Ihrem Vierbeiner. Bleibt er auf der Decke, wird er belohnt. Steht er auf oder jammert er, wird er nicht belohnt. Gehen Sie dann aber wieder einen Trainingsschritt zurück.
  • Beginnen Sie jetzt, den Raum zu verlassen und die Tür hinter sich zu schließen.
  • Bleibt Ihr Hund entspannt, können Sie die Abwesenheit Schritt für Schritt verlängern.
  • Wenn der Hund dies eine Stunde lang erträgt, sollte es kein Problem sein, ihn länger alleine zu lassen.

Je länger die Abwesenheit ist, desto eher wird der Hund auch von seiner Decke aufstehen. Dies ist kein Ungehorsam und auch kein Problem, solange er dabei entspannt bleibt.

Tipps gegen Langeweile und trainingsunterstützende Maßnahmen

Es gibt eine Reihe von Dingen, die man tun kann, um Langeweile beim Hund zu verhindern. Geben Sie ihm einen Knochen oder ein Spielzeug, wenn Sie den Raum verlassen. Dieses sollte der Hund nur bekommen, wenn er alleine gelassen wird. Zur geistigen Beschäftigung eignet sich ein gefüllter Kong oder ein Leckerchenball. Sie können auch Leckerchen im Haus verstecken, die er suchen kann oder ein Überraschungspaket basteln. Räumen Sie diese Dinge aber wieder weg, wenn Sie heimkommen.

So fällt Ihrem Hund das Alleinbleiben leichter

Beschäftigen Sie Ihren Hund, bevor Sie ihn alleine lassen und geben Sie ihm die Möglichkeit, sich vorher zu lösen. Manche Hunde mögen es, wenn die Alltagsgeräusche unverändert bleiben. Lassen Sie also ruhig das Radio oder den Fernseher an, wenn Sie weg gehen. Auch Entspannungsmusik oder Pheromone können, vor allem bei unsicheren Hunden, helfen. Für einige Hunde ist ein besonderes Zimmer, in dem sie auch bei Anwesenheit der Menschen entspannen und sich zurückziehen können, eine gute Lösung. Auch eine Hundebox kann hier gute Dienste leisten.

Der häufigste Grund für Verhaltensprobleme beim Alleinbleiben ist, dass die Besitzer mit ihren Hunden schimpfen, wenn die sich während der Abwesenheit schlecht benommen haben. Das sollten Sie auf keinen Fall tun! Ihr Hund verbindet die Strafe mit Ihrem Zurückkommen, nicht mit der Zerstörung, dem Bellen oder dem Unsauber sein. Er wird dann besorgt über Ihre Reaktion beim nächsten Zurückkehren sein und das bestärkt sein „schlechtes Verhalten“ eher noch.

Trainieren Sie mit Ihrem Hund Selbstsicherheit. Geben Sie ihm nicht immer sofort Aufmerksamkeit, sondern die Möglichkeit, Aufgaben selbst zu bewältigen und sich selbst aus unangenehmen Situationen heraus zu holen.


Wir weisen darauf hin, dass der Einsatz von verschließbaren Hundeboxen bestimmten Voraussetzungen unterliegt. Dazu gehört auch, dass Hundeboxen außerhalb ihrer Nutzung zu Transportzwecken nur für einen kurzen Zeitraum und in Anwesenheit der Haltenden zum Üben geschlossen werden dürfen. Außerhalb dieser Trainingszeiten muss die Hundebox unverschlossen und für den Hund frei zugänglich sein, unter anderem, damit er jederzeit auf Wasser und gegebenenfalls Futter zugreifen kann. Grundsätzlich darf eine Hundebox nur gemäß der Bestimmungen der „Tierschutz-Hundeverordnung: § 6 Anforderungen an die Zwingerhaltung“ gestaltet sein und genutzt werden. Die Bestimmungen sowie weitere interessante Informationen zum Thema können Sie in unserem Artikel „Hundeboxen richtig einsetzen“ nachlesen.

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