Das Häufchen Ihres Vierbeiners sagt viel über dessen Gesundheit aus und ist für die Diagnostik in der Tierarztpraxis wichtig. Erfahren Sie hier, was bei einer Kotuntersuchung geprüft wird und wie Sie eine Kotprobe von Hund und Katze nehmen.


Inhaltsverzeichnis:


Was ist die Kotuntersuchung bei Tieren?

Die Kotuntersuchung bei Hunden und Katzen ist eine diagnostische Maßnahme, bei der der Kot Ihres Vierbeiners auf verschiedene Parameter – beispielsweise Bakterien und Parasiten – untersucht wird. Diese Untersuchung spielt eine entscheidende Rolle in der tierärztlichen Praxis, um den Gesundheitszustand der Haustiere zu überwachen, Krankheiten zu identifizieren und gezielte Therapien einzuleiten. Denn: Das Häufchen Ihres Lieblings sagt viel über dessen Gesundheit aus.

Mit der Häufchen-Skala mehr wissen 

Was kann mit einer Kotuntersuchung festgestellt werden?

Eine Untersuchung des Stuhls von Hunden und Katzen kann verschiedene Gesundheitsaspekte offenlegen und ermöglicht der Tierärztin oder dem Tierarzt, präzise Diagnosen zu stellen. So können ein Wurmbefall bei Hunden, ein Wurmbefall bei Katzen und ein Befall mit anderen Parasiten festgestellt werden.

Was sollte ich über Hunde- und Katzenparasiten wissen? 

Selbstverständlich ist die Kotuntersuchung außerdem wichtig, um Magen-Darm-Probleme zu identifizieren, beispielsweise bakterielle Infektionen, virale Infektionen (zum Beispiel Parvovirose), entzündliche Darmerkrankungen oder Geschwüre mit Blutungen. Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten und wie gut die aufgenommene Nahrung verwertet wird, kann teilweise über eine Kotuntersuchung festgestellt werden.

Warum sollte man eine Kotuntersuchung bei Hund und Katze durchführen?

Grundsätzlich ist die Kotuntersuchung eine hilfreiche Maßnahme, um den Gesundheitszustand von Hund und Katze zu überwachen, und kann als regelmäßige Kontrolluntersuchung angeordnet werden (vor allem bei Jungtieren und Senioren). Dass Ihre Tierärztin oder Ihre Tierarzt eine Kotprobe benötigt, ist außerdem besonders wahrscheinlich bei:

  • Verdacht auf einen Parasitenbefall (zum Beispiel bei Würmern im Stuhl)
  • Verdauungsproblemen wie Durchfall bei Hunden/Durchfall bei Katzen
  • Auffälligkeit wie Blut im Kot
  • Verdacht auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Wie nimmt man eine Kotprobe bei Hund und Katze?

Wenn Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt Sie um eine Kotprobe Ihres Vierbeiners bittet, sollten Sie einige Punkte beachten.

Welche Utensilien braucht man?

Um eine Kotprobe zu nehmen, brauchen Sie einige Utensilien, die Sie gegebenenfalls von Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt bekommen.

  • Sauberer Behälter für die Kotprobe
  • Tüte für den Transport
  • Einmalhandschuhe
  • Sauberer Löffel oder saubere Schaufel zur Probenahme – meist ist diese ins Probengefäß integriert
  • Desinfektionsmittel und -tücher zum Reinigen von Schaufel und Oberflächen
  • Saubere Unterlage (bei Bedarf) zum Auffangen des Kots

Eine gute Hygiene ist sehr wichtig, um die Probe nicht zu kontaminieren und keine Krankheitserreger zu Übertragen. Die Handschuhe und das Desinfektionsmittel sind wichtige Utensilien, um Sie und die Menschen und Tiere in Ihrer Umgebung zu schützen!

Kotprobe vom Frühstücks-Häufchen

Nehmen Sie idealerweise eine Probe von frisch abgesetztem Kot, welcher die besten Untersuchungsergebnisse verspricht. Sofern Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt Ihnen nichts anderes sagt, sollten Sie das Morgen-Häufchen nach dem Frühstück in Angriff nehmen, nachdem die erste Mahlzeit des Tages des Verdauungstrakt aktiviert hat.

Eine Kotprobe nehmen in fünf Schritten

Die Entnahme einer Kotprobe bei Hund und Katze erfordert einige Vorbereitung. Bei Katzen fordert es etwas Aufmerksamkeit, im Blick zu haben, wann Ihr Liebling einen frischen Haufen gesetzt hat. Beim Hund erleichtern Sie sich das Leben mit einer Begleitperson zum Gassigehen, die Ihren Vierbeiner hält, während Sie in Ruhe eine Probe nehmen können. Dann ist es soweit:

  1. Ziehen Sie Einmalhandschuhe an und bereiten Sie den Behälter vor.
  2. Falls möglich, schieben Sie idealerweise eine Unterlagen unter den Haufen Ihres Lieblings, bevor er den Boden berührt.
  3. Nehmen Sie mit einem sauberen Löffel eine Probe aus der Mitte des Häufchens, der NICHT den Boden, das Katzenstreu o. ä. berührt hat.
  4. Legen Sie die entnommene Probe in den vorbereiteten Behälter. Vermeiden Sie selbstverständlich den Kontakt mit Ihrer Haut.
  5. Verschließen Sie den Behälter gründlich, damit der Kot nicht austreten oder austrockenen kann. 

    Damit ist die Kotprobe bereit für Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt!

Die Kotprobe richtig aufbewahren

Am besten bringen Sie die Kotprobe umgehend zur Tierarztpraxis. Sollte das nicht möglich sein, können Sie sie für einige Stunden im Kühlschrank lagern. In manchen Fällen ist es nötig, dass Sie eine sogenannte Sammelkotprobe nehmen. Dazu sammeln Sie Proben an drei hintereinander folgenden Tagen. So können auch Parasiten nachgewiesen werden, die nur unregelmäßig ausgeschieden werden. Besprechen Sie also am besten zuvor mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt, welche Art der Probe benötigt wird.

Wie lange dauert eine Kotuntersuchung?

Wie lange Sie auf ein Ergebnis warten, hängt davon ab, worauf und mit welchem Verfahren der Kot untersucht werden soll. Manche Parasiten lassen sich bereits nach wenigen Minuten unter dem Mikroskop anschauen – andere Verfahren sowie die Anzucht von Bakterien dauern mehrere Tage; hinzu kommt meist noch die Versandszeit der Probe. Für einige Erreger, zum Beispiel Parvovirose, gibt es Schnelltests, wie wir sie auch von Coronaviren kennen. Allerdings sind diese nicht immer sicher und können auch in den ersten vier Wochen nach einer Impfung positiv ausfallen. Daher kann trotzdem eine Untersuchung in einem Speziallabor nötig sein. Fragen Sie daher am besten direkt Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt.

Wie viel kostet eine Kotuntersuchung?

Wie teurer eine Kotuntersuchung bei Ihrem Vierbeiner ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Die Kosten einer Kotuntersuchung hängen davon ab, was genau untersucht wird.

Beispielsweise kosten nach der Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte die Bearbeitung von Proben zum Versand ins Labor ungefähr 10 (1-facher Satz) bis 30 (3-facher Satz) Euro netto oder die Auswertung von Laborwerten in der Praxis 25 (1-facher Satz) bis 75 (3-facher Satz) Euro netto. Beachten Sie jedoch, dass eine Untersuchung im Fremdlabor unterschiedlich viel kosten kann – je nachdem, welche Parameter geprüft werden.

Dieser Artikel wurde geprüft von Tierärztin Melanie Müller.

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.

Foto: © Titel: New Africa - stock.adobe.com | Text: Andrey Kuzmin - stock.adobe.com; StudioLaMagica - stock.adobe.com; Friends Stock - stock.adobe.com