Blaukorn ist ein beliebtes Düngemittel, das gerne in Gärten genutzt, aber auch in der Landwirtschaft häufig eingesetzt wird. Kommt Ihr Hund oder Ihre Katze auch nur mit den Pfoten mit dem Dünger in Berührung, kann dies eine Vergiftung auslösen, wenn Ihr Liebling sich die Pfoten danach ableckt.
Bei einem akuten Vergiftungsverdacht hilft der Giftnotruf: +49 551 19240
Inhaltsverzeichnis:
- Blaukorn: Das Wichtigste auf einen Blick
- Was ist Blaukorn?
- Warum ist Blaukorn für den Hund oder die Katze giftig?
- Hilfe bei einer Blaukornvergiftung
- Vergiftungen verhindern: Augen auf beim Spaziergang!
Blaukorn: Das Wichtigste auf einen Blick
Kommt im Garten und auf dem Feld vor | Blaue Kügelchen, manchmal flüssig | ||
Leicht zu verwechseln mit Rattengift, Schneckenkorn | Vergiftungssymptome sind Speicheln, Erbrechen, Atemnot, blutiger Durchfall | ||
Suchen Sie bei Vergiftungsverdacht umgehend eine Tierarztpraxis auf | Die giftige und tödliche Dosis für Haustiere ist unklar |
Was ist Blaukorn?
Blaukorn, auch als Nitrophoska bekannt, wird am häufigsten als Granulat verwendet, der im Handel in Form kleiner, blau gefärbter Kügelchen zu finden ist. Es ist aber auch als Flüssigdünger erhältlich. Bei Blaukorn handelt es sich um einen chemisch hergestellten Universaldünger, der unter anderem Nitrate enthält. Er kommt nicht nur in der Landwirtschaft, sondern häufig auch im heimischen Garten bei Kübelpflanzen wie auch bei der Rasenpflege zum Einsatz. Neben Rattengift oder Schneckenkorn können auch andere Düngemittel im Garten ähnliche Farben oder Formen aufweisen und damit Blaukorn zum Verwechseln ähnlich sehen. Auch sie sind in der Regel giftig – die Zahl der Haushaltsgefahren für Hunde und Katzen ist leider groß.
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Warum ist Blaukorn für den Hund oder die Katze giftig?
Läuft Ihre Katze oder Ihr Hund über eine mit Blaukorn gedüngte Rasenfläche oder frisst Ihr Liebling gar einige der blauen Kügelchen, kann es je nach aufgenommener Menge zu schweren Organschäden bis hin zu einer lebensbedrohlichen Vergiftung kommen. Denn die Inhaltsstoffe reizen die Magen-Darm-Schleimhaut und schädigen das Hämoglobin im Blut, wodurch die Sauerstoffaufnahme erheblich erschwert wird. Starkes Speicheln, Erbrechen beim Hund und Erbrechen bei der Katze, Atemnot und blutiger Durchfall beim Hund oder blutiger Durchfall bei der Katze sind deutliche Anzeichen für eine Vergiftung, bei deren Auftreten so schnell wie möglich ein Tierarztpraxis aufgesucht werden sollte.
Hilfe bei einer Blaukornvergiftung
Hat Ihre Katze oder Ihr Hund Blaukorn aufgenommen, sollten Sie schnellstmöglich in eine Tierarztpraxis fahren. Wenn vorhanden, bringen Sie eine Probe des aufgenommenen Giftes (mit Verpackungsmaterial, sofern vorhanden) und eine Kotprobe beziehungsweise eine Probe des Erbrochenen mit, dies erleichtert die Diagnose. In der Praxis wird die Tierärztin oder der Tierarzt den Kreislauf Ihres Vierbeiners stabilisieren und Symptome behandeln. Möglicherweise wird auch eine Magenspülung gemacht.
Vergiftungen verhindern: Augen auf beim Spaziergang!
Beim Gassigehen im Feld oder auf Grünflächen sollten Sie stets ein wachsames Auge darauf haben, ob blaue Kügelchen herumliegen. Entdecken Sie Blaukorn auf Ihrer Gassi-Tour, nehmen Sie Ihren Hund an die Leine und führen Sie ihn aus dem Risikobereich heraus. Sie sollten Ihren Liebling zudem nicht aus Wasserpfützen trinken lassen, da sich dort hochkonzentriertes, im Wasser gelöstes Blaukorn befinden kann. Nach dem Spaziergang waschen Sie am besten die Pfoten sorgfältig ab, damit Ihr Hund beim Ablecken keine Rückstände des gefährlichen Granulats zu sich nimmt.
Bei Freigänger-Katzen sind die Aufenthaltsorte nicht so leicht zu kontrollieren. Sie können sich jedoch zumindest in Ihrer Nachbarschaft umhören, welche Düngemittel wann verwendet werden und gegebenenfalls den Freigang Ihres Lieblings in den besonders intensiven Düngephasen einschränken.
Um Ihre und andere Tiere vor Vergiftungen zu schützen, verzichten Sie idealerweise ganz auf chemische Düngemittel. Ist dies für Sie keine Option, sollten Sie ein paar Dinge beachten: Lagern Sie Blaukorn stets außer Reichweite von Vierbeinern und stellen Sie Warnschilder für andere Tierhaltende auf, wenn Sie Blaukorn im Vorgarten nutzen. Blaukorn ist übrigens nicht nur für unsere Vierbeiner giftig, sondern auch für andere Tiere.
Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung dar. Bei einer Vergiftung handelt es sich um einen Notfall! Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Vierbeiner etwas Schädliches aufgenommen hat, sollten Sie in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen oder die Nummer des Giftnotrufs anrufen:
+49 551 19240
Melden Sie, wann und wo der Stoff aufgenommen wurde und versuchen Sie, ihn genau zu beschreiben. Wenn möglich bringen Sie die Verpackung bzw. ein Exemplar der aufgenommenen Substanz mit in die Tierarztpraxis.