Haben Sie auch schonmal gehört, dass Knoblauch ein Hausmittel zur Abwehr von Zecken bei Hunden und Katzen ist? Das ist ein gefährlicher Gesundheitstipp. Denn die würzige Knolle riecht nicht nur streng – Knoblauch kann giftig für Hunde und Katzen sein!
Inhaltsverzeichnis:
- Knoblauch: Das Wichtigste auf einen Blick
- Wie Sie Knoblauch erkennen
- Ist Knoblauch für Hunde und Katzen giftig?
- Was passiert, wenn mein Haustier Knoblauch frisst?
- Knoblauch ist KEIN Hausmittel gegen Parasiten
- Knoblauchvergiftung bei Hunden und Katzen – was tun?
- Vergiftung mit Knoblauch – sofort handeln!
- Notfall-Behandlung von Symptomen einer Knoblauch-Vergiftung
- Knoblauchvergiftung bei Hunden und Katzen verhindern
Knoblauch: Das Wichtigste auf einen Blick
Zu finden in Küchen und Gärten | Geerntete Knolle aus mehreren Zehen, von weiß-violetter Haut umgeben | ||
Geruch zu verwechseln mit Bärlauch, Pflanzenblätter ähneln Porree und Lauchzwiebel (alles ebenso giftig wie Knoblauch) | Vergiftungssymptome sind u. a. Erbrechen, Durchfall, Hecheln, blutiger Harn, Schwäche | ||
Suchen Sie bei Vergiftungsverdacht umgehend eine Tierarztpraxis auf | Die tödliche Dosis für Hunde und Katzen 16-24g bzw. 5g/kg Körpergewicht |
Wie Sie Knoblauch erkennen
Das Wort „Knoblauch“ stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet „spalten“. Woher der Name kommt, wird mit einem Blick auf den Aufbau einer Knoblauchknolle deutlich: Sie besteht aus mehreren weißen Zehen und ist von einer weißen oder rosa-violetten Haut umgeben. Ihr Geruch ist unverkennbar aromatisch und leicht schwefelartig. Knoblauch und Zwiebeln gehören zur Gruppe der Zwiebelgewächse und sind ein Knollengewächs, dessen essbare Knolle unter der Erde gedeiht. Die Pflanze selbst kann bis zu 70 Zentimeter hoch werden und hat lineale Blätter, die Porree ähneln. Sie blüht von Juli bis August und hat rötlich-weiße Blüten, die Baumwipfel-artig angeordnet sind.
Ist Knoblauch für Hunde und Katzen giftig?
Ihr Vierbeiner sollte kein Knoblauch essen, da Knoblauch giftig für Hunde und Katzen ist! Denn Knoblauch enthält Alliine, schwefelartige Aminosäuren, die während des Verdauungsvorgangs in Schwefelverbindungen umgewandelt werden, die im ersten Schritt den Magen-Darm-Trakt reizen und danach zu einer Zerstörung der roten Blutkörperchen und zur Anämie (Blutarmut) führen. Dasselbe geschieht, wenn Ihr Hund oder Ihre Katze Zwiebeln gefressen hat.
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Schon die kleinste Menge Knoblauch ist für Hunde und Katzen giftig: Für den Hund gelten 16–24 Gramm Knoblauch je Kilogramm Körpergewicht als tödlich. Hierbei gibt es rassespezifische Unterschiede: Hunderassen wie Akita und Shiba Inu sind zum Beispiel besonders empfindlich. Für Katzen liegt die tödliche Dosis bei 5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht.
Was passiert, wenn mein Haustier Knoblauch frisst?
Kurz nach der Aufnahme von Zwiebeln und Knoblauch muss Ihr Hund oder Ihre Katze erbrechen und hat Durchfall und Bauchschmerzen. Nach 1 bis 4 Tagen kommt es zu Blutarmut (der sogenannten Anämie). Da die roten Blutkörperchen für den Sauerstofftransport zuständig sind, führt dies zu einem Sauerstoffmangel in den Organen. Dies macht sich durch blasse Schleimhäute, allgemeine Schwäche und eine erhöhte Atem- und Herzfrequenz mit erhöhtem Blutdruck, um den Sauerstoffmangel zu kompensieren, bemerkbar. Darüber hinaus scheidet Ihr Vierbeiner möglicherweise blutigen Harn aus. Zu beachten ist, dass die Symptome zeitversetzt (bis zu 5 Tagen nach der Aufnahme) auftreten können.
Knoblauch ist KEIN Hausmittel gegen Parasiten
Es ist wissenschaftlich nicht bewiesen, dass Knoblauch gegen Parasiten wie Flöhe, Würmer oder Zecken bei Hunden und Katzen hilft. Dennoch gilt das Gerücht, die Pflanze sei ein geeignetes Hausmittel zur Parasitenbekämpfung. Doch dies kann wirklich gefährlich werden, denn: Egal ob roh, gekocht oder getrocknet – Knoblauch ist in jeder Form hochgradig toxisch für Hunde und Katzen! Deswegen sollten Sie Ihren Liebling immer mit geeigneten Mitteln aus der Tierarztpraxis vor Parasiten schützen.
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Knoblauchvergiftung bei Hunden und Katzen – was tun?
Da der Verzehr von Knoblauch für Hunde und Katzen sehr schädlich ist, sollten Sie schnellstmöglich in die nächste Tierarztpraxis fahren, wenn Sie auch nur den Verdacht haben, dass Ihr Vierbeiner Knoblauch gefressen hat. Je schneller Sie handeln, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Vergiftung mit Knoblauch bei Ihrem Hund oder Ihrer Katze vermieden werden kann.
Vergiftung mit Knoblauch – sofort handeln!
Die Tierärztin oder der Tierarzt kann umgehend – innerhalb der ersten ein bis zwei Stunden – nach der Aufnahme des Knoblauchs ein Medikament verabreichen, durch das Ihr Vierbeiner erbrechen muss und den Knoblauch wieder ausspuckt. So wird ein Großteil des Giftes aus dem Körper entfernt, bevor es richtigen Schaden anrichten kann. Je schneller Sie reagieren, wenn Ihre Katze oder Ihr Hund Knoblauch gegessen hat, desto besser. Wie Sie Ihrem Vierbeiner helfen können, wenn es lebensgefährlich wird, erfahren Sie in unserem Tiergesundheitshelfer.
Notfall-Behandlung von Symptomen einer Knoblauch-Vergiftung
Spätestens wenn Ihr Liebling Symptome wie eine erhöhte Herz- und Atemfrequenz zeigt, ist er ein absoluter Notfallpatient und Sie sollten schnell handeln! Welche Symptome noch auf einen Notfall hindeuten, haben wir in dieser Checkliste für Sie zusammengefasst.
Neben den Symptomen kann die Tierärztin oder der Tierarzt eine Vergiftung mit Knoblauch am Blutbild sowie an unter dem Mikroskop sichtbaren Verklumpungen des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobins) der roten Blutkörperchen feststellen. Hat der Körper das Gift bereits aufgenommen, bekommt Ihr Vierbeiner Aktivkohle, um es zu binden. Geht es Ihrem Liebling sehr schlecht, wird eine Infusion oder sogar eine Bluttransfusion verabreicht und er wird mit Sauerstoff beatmet, um ihn zu unterstützen.
Knoblauchvergiftung bei Hunden und Katzen verhindern
Egal ob ein in Knoblauch eingelegtes Steak vom Grill beim Grillen mit Ihrem Hund oder eine runtergefallene Knoblauchzehe oder Zwiebel in der Küche – Knoblauch und Zwiebeln zählen zu den giftigen Lebensmitteln für Hunde und Katzen. Damit es nicht so weit kommt, beachten Sie beim Kochen und Essen, dass Ihr Vierbeiner nicht in Versuchung kommt, ebenfalls Knoblauch-Haltiges zu fressen. Außerdem dürfen Sie auf keinen Fall Knoblauch als Hausmittel gegen Parasiten verwenden! Wir empfehlen, sich über eine geeignete und sichere Parasiten-Prophylaxe in Ihrer Tierarztpraxis zu informieren.
Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung dar. Bei einer Vergiftung handelt es sich um einen Notfall! Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Vierbeiner etwas Schädliches aufgenommen hat, sollten Sie in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen oder die Nummer des Giftnotrufs anrufen:
+49 551 19240
Melden Sie, wann und wo der Stoff aufgenommen wurde und versuchen Sie, ihn genau zu beschreiben. Wenn möglich bringen Sie die Verpackung bzw. ein Exemplar der aufgenommenen Substanz mit in die Tierarztpraxis.