Kartoffeln sind ein Allrounder der deutschen Küche, der auch unseren Haustieren schmecken kann, sofern richtig zubereitet. Allerdings sind - im Gegensatz zu gekochten Kartoffeln - rohe Kartoffeln für Hunde sogar giftig. Hier verraten wir die Antwort auf die Frage: "Dürfen Hunde Kartoffeln essen?"
Inhaltsverzeichnis:
- Kartoffeln für Hunde - gesund oder giftig?
- Gekochte Kartoffeln: gesunde Zugabe für Hunde
- Warum sind Kartoffeln für Hunde giftig?
- So dürfen Hunde Kartoffeln essen
- Kartoffeln als leckere Beilage für Hunde
- Kartoffeln richtig zubereiten
- Kartoffeln: Kohlenhydratquelle bei Allergien
- Süßkartoffeln für Hunde
- Auf individuelle Bedürfnisse eingehen
Kartoffeln für Hunde - gesund oder giftig?
Während Kartoffeln für uns Menschen einen Ruf als gesunde Sattmacher genießen, ist das bei Hunden nicht unbedingt der Fall. So sollten Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer von rohen Kartoffeln als Leckerchen für Ihren Liebling unbedingt absehen.
Gekochte Kartoffeln: gesunde Zugabe für Hunde
Kartoffeln sind ein beliebtes Nahrungsmittel für Menschen, aber ist es auch für Hunde gesund, Kartoffeln zu essen? Mit der richtigen Zubereitung dürfen sie gerne im Napf landen. Kartoffeln sind Energielieferanten und enthalten (wenige, aber hochwertige) Proteine und Kohlenhydrate in Form von großen Mengen Stärke. Zudem enthalten Kartoffeln wasserlösliche Vitamine, darunter B-Vitamine und Vitamin C. Besonders bemerkenswert ist allerdings der hohe Kalium-Gehalt. Kalium ist ein Mineral, das bei Hunden eine wichtige Rolle für verschiedene Stoffwechselprozesse spielt und für die Funktion des Herzmuskels und der Nerven wichtig ist.
Warum sind Kartoffeln für Hunde giftig?
Im rohen Zustand ist die Kartoffel für Hunde giftig, da in der Schale einer rohen Kartoffel sowie in ihren grünen Teilen Solanin enthalten ist. Solanin ist ein pflanzlicher Giftstoff, der in vielen Nachtschattengewächsen vorkommt und bei einigen Tieren zu Störungen im zentralen Nervensystem führt. Damit verbunden sind mitunter Atemnot, Zittern und Herzprobleme sowie Magen-Darm-Probleme wie Erbrechen und Durchfall . Auch Krämpfe sind ein Vergiftungssymptom.
Aus diesem Grund sollten Sie Ihrem Hund niemals Kartoffeln in rohem Zustand zum Naschen geben und die in der Küche heruntergefallene Kartoffelschale schnell aufheben, bevor Ihr Vierbeiner sie verputzen kann.
So dürfen Hunde Kartoffeln essen
Wie die bereits beschriebenen Inhaltsstoffe zeigen, steckt in Kartoffeln keinesfalls das Potenzial eines Alleinfutters. Damit eine Hundeernährung ausgewogen ist, müssen noch weitere Nahrungsmittel hinzugezogen werden. Außerdem müssen Sie bei der Zubereitung ein paar Punkte beachten, damit die Knolle für Ihren Liebling verträglich wird.
Kartoffeln als leckere Beilage für Hunde
Wie immer ist es wichtig, die Ernährung des Hundes nicht zu einseitig zu gestalten. So sollten Kartoffeln nicht als alleiniges Nahrungsmittel verfüttert werden, sie können jedoch mit bis zu 50 Prozent einen recht hohen Anteil der Ration ausmachen. In Verbindung mit anderen Protein-, Mineral- und Vitaminquellen können sie beispielsweise beim Barfen eine Alternative zu herkömmlichen Futtermitteln darstellen. Was neben kohlenhydratreichen Zutaten wie Kartoffeln eine gesunde Hundemahlzeit ausmacht, haben wir in folgender Infografik für Sie zusammengefasst.
Kartoffeln richtig zubereiten
Wenn Sie Ihrem Hund Kartoffeln geben möchten, sollten Sie zunächst unbedingt grüne Knollen sowie Keime bzw. Sprossen und die darum liegende Kartoffelmasse entfernen, da hier die Solanin-Konzentration besonders hoch ist. Idealerweise verfüttern Sie Kartoffeln, die noch gar nicht keimen. Dann werden die Kartoffeln entweder gekocht oder gebacken. Das macht sie für Ihren Liebling nicht nur verdaulicher, sondern kocht auch das giftige Solanin aus - darum sollten Sie übrigens auch das solaninhaltige Kochwasser entsorgen.
Wenn Ihr Hund etwas von Ihren Kartoffeln abbekommen soll, dann selbstverständlich nur ohne weitere Zusätze wie Butter oder Salz. Diese Zutaten können schädlich für den Hund sein und zu gesundheitlichen Problemen bis hin zu Vergiftungserscheinungen führen.
Kartoffeln: Kohlenhydratquelle bei Allergien
Kartoffeln sind ideal für eine Ausschlussdiät, bei der Allergene ermittelt werden. So liefern Kartoffeln eine hohe Menge an Kohlenhydraten, die durch eine spezifische Proteinquelle ergänzt wird. Hierfür wird oft Ziegen- oder Pferdefleisch verfüttert. Auf dieser Basis kann herausgefunden werden, wogegen der Vierbeiner allergisch ist, wie z. B. beispielsweise Getreide.
Süßkartoffeln für Hunde
Auch Süßkartoffeln zeichnet ein sehr hoher Stärkegehalt aus, sodass sie ebenfalls gute Energielieferanten für Hunde sind. Die Protein- und Mineralgehalte sind überschaubar. Im Gegensatz zu normalen Kartoffeln zählen Süßkartoffeln nicht zu den Nachtschattengewächsen, sondern sind den Windengewächsen angehörig. Das bedeutet, dass sie kein giftiges Solanin enthalten - sie sollten dennoch gekocht serviert werden, da sie dann bekömmlicher sind. Den meisten Hunden schmecken Süßkartoffeln sehr gut, nicht zuletzt aufgrund des erhöhten Zuckergehalts. Genau darum sollten Süßkartoffeln nur in Maßen im Hundenapf landen.
Auf individuelle Bedürfnisse eingehen
Letztendlich sollte die Ernährung des Hundes auf die individuellen Bedürfnisse des Hundes abgestimmt sein. Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie Ihren Hund mit Kartoffeln füttern sollten, können Sie sich am besten an Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt wenden.
Finden Sie hier heraus, was alles in den Hundenapf Ihres Vierbeiners darf.
Sichere Lebensmittel für Hunde
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Dieser Artikel wurde geprüft von Tierärztin Melanie Müller.
Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.