Ob Hunde Milch trinken dürfen, ist eine häufig gestellte Frage. Die Antwort ist nicht ganz einfach, denn manche Vierbeiner vertragen den enthaltenen Milchzucker besser als andere. Erfahren Sie hier, was Sie bei Milch für Hunde bedenken sollten.

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Inhaltsverzeichnis:


Das Gerücht, dass Hunde Milch trinken dürfen, hält sich hartnäckig, vermutlich aus Gewohnheit: Besonders auf Bauernhöfen erhielten Hunde oft Milch oder Milchprodukte, wenn Reste übrig waren. Auch in Kinderbüchern und Filmen schlabberten Hunde gerne Milch, was den Eindruck verstärkte, dass Getränk sei für unsere Vierbeiner gesund. Hinzu kommt, dass Welpen in ihrer frühen Entwicklungsphase Muttermilch trinken, was zu der Annahme führen kann, dass Milch auch für ausgewachsene Hunde geeignet ist.

Tatsächlich vertragen Welpen – im Gegensatz zu vielen erwachsenen Hunden – noch Milchzucker (Laktose), da er auch in der Muttermilch enthalten ist. Mit zunehmendem Alter schwindet jedoch die Fähigkeit, Laktose zu verdauen. Milch enthält einige gesunde Nährstoffe, die für Hunde von Vorteil sein können. Zu diesen Nährstoffen gehören unter anderem Proteine, Fette, Vitamin D und B12 sowie Kalzium. Kuhmilch zählt also keinesfalls zu den giftigen oder gefährlichen Lebensmitteln für Hunde. Dennoch ist es ein Irrglaube, Milch sei für alle Hunde gesund. Denn während manche Hunde kleine Mengen Milch gut vertragen, können andere Tiere laktoseintolerant sein. Das äußert sich meist in Verdauungsproblemen wie Durchfall, Erbrechen oder Blähungen.
Dürfen Hunde Milch trinken? Hund sitzt in Küche und bettelt Herrchen um Milch an

Seltener als eine Laktoseintoleranz, aber auch möglich, ist eine Milchallergie, bei welcher der Hund auf die in Milch enthaltenen Eiweiße allergisch reagiert. Neben den Magen-Darm-Beschwerden können hier weitere, unterschiedlichste Symptome wie Juckreiz , Hautausschläge und Ohrenentzündungen auftreten. Einige Milchprodukte sind für Hunde verträglicher als normale Kuhmilch:

Welche Milchprodukte dürfen Hunde essen?
  • Käse: Kleine Mengen an Käse, vorzugsweise fett- und salzarmer und ungereifter Käse wie Hüttenkäse oder Mozzarella, sind in der Regel gut verträglich.
  • Quark: Magerquark ist leicht verdaulich und eine gute Proteinquelle für Hunde. Er eignet sich gut als gelegentlicher Snack oder als Zugabe zum Futter.
  • Joghurt: Ungesüßter Naturjoghurt kann eine gute Alternative zu Milch sein. Er enthält probiotische Kulturen, die die Verdauung unterstützen können.

Diese Alternativen enthalten wenig Laktose und sind daher für die meisten Hunde besser verdaulich.

Im Alltag können sie als Snack genutzt werden. In einem herkömmlichen Hundefutter sind alle für den Hund wichtigen Nährstoffe enthalten, sodass Ihr Liebling keine Zusätze benötigt.

Wenn Sie Milchprodukte füttern möchten, starten Sie unbedingt mit einer kleinen Menge, um die Verträglichkeit zu testen.


Welche Lebensmittel sind für Hunde sicher?


Darf ein Hund Milch trinken? Das ist zu beachten

Wenn Sie Ihrem Hund Milch geben möchten, sollten Sie einige wichtige Aspekte beachten:

  • Zuallererst ist es ratsam, nur kleine Mengen anzubieten und genau auf mögliche Reaktionen zu achten. Häufige Anzeichen von Unverträglichkeiten sind Durchfall, Erbrechen oder Blähungen.
  • Hat Ihr Hund bereits Verdauungsprobleme oder ist übergewichtig, sollte der Milchkonsum vermieden werden. In solchen Fällen kann laktosefreie Milch eine Alternative sein, da sie leichter verdaulich ist. Die Frage sollte aber sein, warum überhaupt Milch gefüttert werden soll, wenn der Hund sie nicht gut verträgt.

Grundsätzlich gilt: Im Zweifelsfall ist es immer besser, Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt um Rat zu fragen, um das Wohl Ihres Vierbeiners sicherzustellen.

Die Menge der Milch, die Ihr Hund trinken darf, hängt stark von seiner Größe, seinem Gewicht und seiner individuellen Verträglichkeit ab. Allgemein gilt jedoch die Faustregel: Weniger ist mehr. Sollte Ihr Hund Milch gut vertragen, reicht bereits ein kleiner Schuss in sein Futter oder als gelegentliche Belohnung.

Ihr Hund darf Milch trinken, sofern keine Vorerkrankungen wie Verdauungsbeschwerden oder andere gesundheitliche Argumente gegen den Milchkonsum vorliegen und Sie die Verträglichkeit sorgfältig testen. Ein schrittweises Herantasten ist dabei unerlässlich. Beginnen Sie mit einer sehr kleinen Menge, beispielsweise einem Teelöffel Milch, und beobachten Sie Ihren Hund über die nächsten 24 Stunden. Achten Sie auf mögliche Anzeichen von Verdauungsproblemen wie Durchfall, Blähungen oder Bauchschmerzen. Sollten derartige Probleme auftreten, ist davon auszugehen, dass bei Ihrem Hund eine Laktoseintoleranz vorliegt.


Wie sieht das perfekte Häufchen aus?


Bleibt Ihr Hund beschwerdefrei, kann die Menge langsam gesteigert werden. Denken Sie jedoch daran, dass Milch eine gelegentliche Belohnung bleiben sollte und kein fester Bestandteil der täglichen Ernährung sein muss.

Sie können Milch für Ihren Hund auch mit Wasser verdünnen. Das Mischen von Milch mit Wasser kann die Verträglichkeit verbessern. Ein Schuss Milch im Wasser kann manchmal hilfreich sein, wenn Hunde zu wenig trinken. Hier bietet sich alternativ aber auch etwas Fleischsaft im Wasser an – sprechen Sie bei Bedarf am besten mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt darüber.

Dennoch sollten Sie auch diese Mischung in kleinen Mengen anbieten und die Reaktion Ihres Hundes genau beobachten. Sollte Ihr Liebling Anzeichen von Unwohlsein zeigen, ist es ratsam, auf Milch komplett zu verzichten.

Dürfen Hunde Milch? Alternativen zu Kuhmilch

Neben laktosearmen Milchprodukten können pflanzliche Milchalternativen wie Sojamilch, Mandelmilch oder Hafermilch interessante Optionen sein, doch auch hier ist Vorsicht geboten. Diese Produkte können bei Hunden allergische Reaktionen auslösen und enthalten oft Zusatzstoffe, die für Vierbeiner nicht geeignet sind. Besonders Sojamilch wird nicht empfohlen, da Soja häufig Allergien hervorruft. Außerdem wird Ziegenmilch oft als verträgliche Alternative zur Kuhmilch angesehen. Sie zeichnet ein niedriger Laktosegehalt aus, womit sie leichter verdaulich ist. Daher kann sie für Hunde mit leichten Verdauungsproblemen eine mögliche Option sein.

Dürfen Hunde Hafermilch trinken?

Grundsätzlich ist Hafermilch für Hunde weniger problematisch als Kuhmilch, da sie keine Laktose enthält. Auch im gegenüber Sojamilch gilt sie als verträglicher. Dennoch können auch hier einige Hunde empfindlich auf Inhaltsstoffe reagieren, die in Hafermilch enthalten sind, wie zum Beispiel zugesetzter Zucker oder künstliche Aromen. Wenn Sie Ihrem Hund Hafermilch anbieten möchten, dann sollten Sie darauf achten, dass sie ungesüßt und frei von Zusatzstoffen ist. 

Bei allen Milchalternativen sollte sich aber erneut immer die Frage stellen: Braucht der Hund das wirklich? Es gibt eine Reihe anderer Snacks, die sich besser als Belohnung eignen und die gut verträglich sind. 

Dürfen Hunde laktosefreie Milch trinken?

Ja, Hunde dürfen laktosefreie Milch trinken. Da der Laktosegehalt stark reduziert wurde, ist diese Milch eine sichere Wahl für laktoseintolerante Hunde. Dennoch sollte auch die Menge der laktosefreien Milch, die Sie Ihrem Hund geben, stets moderat sein, da sonst zum Beispiel der Fettgehalt unter anderem Übergewicht fördern kann.

Dürfen Hunde Katzenmilch trinken?

Hunde sollten keine Katzenmilch trinken. Katzenmilch ist speziell auf die Ernährungsbedürfnisse von Katzen abgestimmt und enthält oft Zutaten, die für Katzen gesund sind, für Hunde jedoch ungeeignet oder sogar schädlich sein können.

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.

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