Hüfterkrankungen können einen Menschen im Alltag stark einschränken. Was bei uns selbst zu Problemen führt und äußerst schmerzhaft ist, ist auch für des Menschen besten Freund eine Qual. Wenn jeder Schritt weh tut, können künstliche Hüftgelenke helfen. In unserem Artikel haben wir wichtige Informationen zum Thema Hüftgelenksprothese beim Hund für Sie zusammengefasst.
Behandlungsformen vor der Hüftgelenksprothese beim Hund
Schwere Hüftgelenkserkrankungen sind bei Hunden häufig und sehr schmerzhaft. Die üblichen Behandlungsmöglichkeiten waren bis vor nicht allzu langer Zeit eine jahrelange medikamentöse Schmerztherapie oder eine sogenannte „Femurkopfresektion“, ein chirurgisches Verfahren, bei dem der Kopf des Oberschenkelknochens (=Femurkopf) entfernt wird. Auch in der Humanmedizin wendet man dieses Verfahren an. Bei Menschen wird nach der Entfernung ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt, bei Hunden wird sie jedoch häufig ohne Einsetzen eines Hüftgelenks durchgeführt. Anstelle des Femurkopfes bildet sich dann ein Gewebe, das Becken und Oberschenkelknochen verbindet. Dies führt bei Hunden zwar zu Funktionseinschränkungen in der Hüfte, bietet dem Tier jedoch eine angemessene Lebensqualität. Die Hüftgelenksprothese, welche in der Humanmedizin schon lange genutzt wird, ist nun auch in der Tiermedizin als etablierte Methode angekommen und bietet eine Alternative zu Medikamenten und Resektion. Denn Hundehalter möchten mehr: ihr Hund soll all das machen können, was auch seine Artgenossen können. Herumtollen, Springen und Hasen hinterherjagen –mit Hüftproblemen ist dies nur bedingt machbar.
Entwicklung der Hüftgelenksprothesen beim Hund
Die ersten Forschungen und Versuche, eine Hüftgelenksprothese beim Hund einzusetzen, begannen im Jahr 1974. Seit dem haben sich die technischen Möglichkeiten und somit auch die Implantate rasant entwickelt. Daher kann man heute sagen, dass 90% aller behandelten Hunde lebenslang beschwerdefrei sind. Durch die Entwicklung ist es möglich, Hunde aller Gewichtsklassen mit Hüftgelenksprothesen zu versorgen. Die vorherige Methode, die Femurkopfresektion, konnte nur bei Tieren unter 20 Kilogramm Körpergewicht durchgeführt werden. Nach dieser Behandlung konnten die Vierbeiner trotzdem nie eine vollwertige und schmerzfreie Gelenksfunktion genießen. Durch das modernere Verfahren ist auch eine Behandlung bei deutlich jüngeren Hunden, die beispielsweise von Geburt an unter Hüftproblemen leiden, möglich geworden.
Voraussetzungen für eine Hüftgelenksprothese beim Hund
Trotz all dieser neuen Entwicklungen ist nicht bei jedem Hund das Einsetzen einer Hüftgelenksprothese möglich. Abgesehen von der finanziellen Bereitschaft der Tierhalter gibt es bestimmte Voraussetzungen für eine Hüftgelenksprothese beim Hund. So dürfen z.B. keine bakteriellen Infektionen vorliegen. Auch extrem deformierte Becken –oder Oberschenkelknochen machen einen solchen Eingriff meist unmöglich, da die Prothese nicht richtig fixiert werden kann. Sollte Ihr Liebling an Hüftproblemen leiden, ist eine ausführliche Beratung und Information über alle Behandlungsmöglichkeiten durch einen Tierarzt unerlässlich. Fällt die Entscheidung dann auf eine Hüftgelenksprothese, ist die Wahl eines erfahrenen Chirurgen wichtig.
Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.