Wer einen Hund als neues Familienmitglied aufnehmen möchte, hat die Qual der Wahl. Neben den beliebtesten Hunderassen wie z.B. Golden Retriever, Labrador oder Jack Russell Terrier, gibt es auch Rassen, die auf den ersten Blick vielleicht nicht wie typische Familienhunde wirken. Sie können Ihr Leben aber trotzdem bereichern und ein geliebter Teil der Familie werden. Ein Beispiel dafür ist der Herdenschutzhund. In unserem Artikel erfahren Sie alles über den „starken Aufpasser“ und darüber, was einen Herdenschutzhund als Familienmitglied ausmacht.
Herdenschutzhund nicht gleich Hütehund
Herdenschutzhunde gehören nicht, so wie häufig angenommen, zu den Hütehunden. Auch wenn beide häufig verwechselt werden und eine Abgrenzung schwierig ist, unterscheiden sich Hüte –und Herdenschutzhunde in ihrem Wesen und ihren ursprünglichen Aufgaben. Hütehunde sind oft kleiner und wendiger als Herdenschutzhunde. Typische Beispiele sind hier der Schäferhund oder auch der Australian Shepherd. Sie hüten und treiben Nutztiere immer auf Anweisung des Menschen. Herdenschutzhunde hingegen handeln zum größten Teil selbstbestimmt. Es handelt sich meist um sehr große Tiere, die als selbstbewusst gelten und ein überdurchschnittliches Schutz –und Territorialverhalten haben. Der Pyrenäenberghund , der Kuvasz oder auch der Aidi sind einige Herdenschutzhunderassen.
Der Herdenschutzhund: Aufpasser und Beschützer
Wie der Name schon sagt, beschützt der Herdenschutzhund seine Herde und weiß, wie er unerwünschte Gäste oder auch Eindringlinge eigenständig fernzuhalten hat. Dies gilt natürlich auch, wenn seine Herde aus Menschen, also seiner Familie besteht. Ihm aufgrund dieses ausgeprägten Schutz –und Territorialverhaltens eine ebenso ausgeprägte Aggressivität zu unterstellen, ist jedoch nicht gerechtfertigt. Nur durch falschen Umgang mit dem Tier und eine falsche Haltung kann sich seine Natur zu einem Problem entwickeln. Wer einen Herdenschutzhund als Familienmitglied aufnehmen möchte, sollte sich definitiv mit Hunden und der jeweiligen Rasse gut auskennen. Die großen Aufpasser benötigen mehr Abstand zu Menschen als manch andere Hunde und sind keine Schoß –und Schmusehunde. Sie ziehen sich oft zurück, was nicht als Abneigung aufgefasst werden sollte. Die Vierbeiner tun dies, um die Situation stets im Blick zu haben und alles beobachten zu können.
Die Haltung des Herdenschutzhundes
Voraussetzung für die Haltung eines Herdenschutzhundes sind vor allem tiefgreifende Sachkenntnisse, was eine konsequente Hundeerziehung betrifft. Zudem benötigen diese Hunde besonders viel Platz. Interessieren Sie sich für einen Herdenschutzhund als Familienmitglied sollten Sie vor der Anschaffung außerdem beachten, dass in einigen Bundesländern bestimmte Herdenschutzhunderassen zu den Listenhunden gehören.
Hat ein Herdenschutzhund erst einmal Vertrauen zu Ihnen und Ihrer Familie gefasst und bekommt genügend Rückzugsmöglichkeiten, ist er ein Leben lang treu und wird mit Sicherheit zu einem Familienmitglied, das Sie nicht wieder hergeben mögen.