Welcher Hundehalter kennt ihn nicht von seinem Liebling: den herzzerreißenden Dackelblick, der scheinbar ein schlechtes Gewissen verrät. Sobald die Vierbeiner etwas ausgefressen haben, setzen sie ihren unschuldigen Blick auf und geben uns das Gefühl, dass sie ihre Tat zutiefst bereuen. Doch können Hunde wirklich ein schlechtes Gewissen empfinden?

 

Beschwichtigungssignale

Um ein schlechtes Gewissen haben zu können, muss man den Unterschied zwischen Gut und Böse kennen – dazu sind Hunde jedoch nicht fähig. Sie haben kein Moralempfinden. Doch warum wirkt es für Hundehalter trotzdem so, als hätte ihr Liebling ein schlechtes Gewissen? Die Antwort: Hunde sind sehr feinfühlig und können die Stimmung ihres Herrchens oder Frauchens schnell und gut erkennen. Hat der Vierbeiner etwas angestellt, setzt er Beschwichtigungssignale ein. Für uns Menschen wirken diese Signale wie ein schlechtes Gewissen.

Einige typische Beschwichtigungssignale sind:

  • vermehrtes Lecken über die Nase
  • häufiges Gähnen
  • Blinzeln
  • Kopf abwenden

Da Menschen solche kleinen Signale jedoch oft gar nicht wahrnehmen, muss der Hund deutlicher werden. Er kommt also angekrochen, dreht sich auf den Rücken oder leckt sein Frauchen oder Herrchen ab. Hier kommt dann auch der unterwürfige Dackelblick ins Spiel.

Der Hauptauslöser: Alleinsein

Das Ziel des Hundes ist es dabei, den Menschen zu beruhigen. Die meisten „Missgeschicke“ entstehen, wenn Hunde alleine zu Hause sind. Die Abwesenheit ihres Halters bedeutet für viele Fellnasen Stress. Um diesen Stress abzubauen, suchen sie sich oft Ablenkung – am effektivsten ist dabei das Kauen. Ob ein Schuh, die Sofalehne oder der Teppich: in solchen Situationen ist einigen Hunden alles recht. Aus Sicht des Menschen also alles Dinge, die ein schlechtes Gewissen rechtfertigen.

Tipps zur Vermeidung von Missetaten

Bieten Sie Ihrem Liebling Beschäftigungsmöglichkeiten, während Sie nicht daheim sind. Wählen Sie zwei bis drei Spielzeuge aus, die sonst nicht jederzeit für den Hund verfügbar sind. Mit Leckerlis befüllbare Kongs bieten einen hervorragenden Zeitvertreib für Fellnasen. Die Auslastung der Vierbeiner ist ebenfalls wichtig. Drehen Sie eine große Runde mit Ihrem Hund, bevor Sie das Haus verlassen. Auch wenn der Blick des Vierbeiners etwas anderes sagt: ein schlechtes Gewissen können Hunde nicht empfinden. Die konsequente Erziehung des Lieblings sollte immer an erster Stelle stehen, auch wenn es oft einfach schwer fällt, schlechtes Benehmen abzustrafen.

Foto: © M.Dörr & M.Frommherz/fotolia.com

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