Bereits Alexander der Große führte Molosser, besonders massige und kraftvolle Hunde, auf seinen Kriegszügen mit. In der Antike war es ihre Aufgabe das Gefolge und Gepäck zu bewachen und die Menschen vor Eindringlingen zu warnen. Die doggenartigen Hunde wurden nach einem Volksstamm der historischen Region Epirus benannt. Molosser werden durch die FCI zur Sektion der Molossoiden zugeordnet.

Kleine und große Molosser-Rassen von A bis Z

Die bekanntesten und in Deutschland am verbreitetsten molossoiden Rassen sind die Deutsche Dogge (1336 Welpen im Jahre 2014), der Deutsche Boxer und der Rottweiler. Aber auch alle Schweizer Sennenhunde, der Landseer und der Neufundländer sowie die englische Bulldogge zählen dazu. Die französische Bulldogge stammt vom Molosser ab, wird heute aber nach FCI zu den Gesellschafts- und Begleithunden gezählt und auch als solche gehalten. Zu den kleinen, doggenartigen Vertretern der Molosser zählen weiterhin der Mops und der Boston Terrier.

Weniger häufig trifft man auf den Mastiff (41 Welpen in 2014), den Sarplaniac und Rassen wie der Antikdogge (Zucht aus Dogo Canario und Cane Corso).

Molosser: Schwergewichte mit Persönlichkeit

Molosser sind nicht jedermanns Sache. Die nicht selten mehr als 60 Kilogramm schweren Kraftpakete zählen zu den selbstbewussten Rassen, die zwar eng verbunden mit dem Menschen leben, gerne kuscheln und ihr Heim zuverlässig bewachen, aber auch ihren eigenen Kopf haben. Nicht zu vergleichen mit typischen Gebrauchshunderassen wie dem Schäferhund. Ein Molosser überlegt zunächst was ihm sinnvoll erscheint und ist kein Fan von stupiden Wiederholungen. Halter brauchen deshalb Humor und Geduld, genauso wie Autorität und Durchsetzungsvermögen.

Besonders wichtig, insbesondere bei allen großen und schweren Molossern, ist die Kontrolle der Wachstumsphasen. Gelenkschäden sind vorprogrammiert, wenn die Vierbeiner zu schwer für das noch wenig bemuskelte und junge Skelett sind. Halter müssen ihre temperamentvollen Lieblinge deshalb manchmal bremsen. Als Spätentwickler sind Molosser erst mit etwa drei Jahren psychisch und physisch ausgereift. Schwimmen ist besonders in dieser Zeit eine gelenkschonende und muskelaufbauende Auslastungsmöglichkeit.

Die kräftigen Vierbeiner sind voll und ganz in ihrem Element, wenn sie in engem Familienanschluss ihr Grundstück bewachen dürfen. Schnelle Hundesportarten wie Agility eignen sich weniger für die Hunde. Suchspiele, Mobility oder ruhige Zugtätigkeiten sind dagegen gute Beschäftigungsmöglichkeiten.

Molosser: Tolle Familienhunde

Viele der molossoiden Vertreter stehen auf den Rasselisten. Für solche Hunde sind ein verantwortungsvolles Management und eine gute Sozialisierung durch den Menschen besonders wichtig.  Dank ihrer hohen Reizschwelle gelten sie als sehr kinderfreundlich, familientauglich und rücksichtsvoll.

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