Die auffälligen weißen Hunde zählen seit einigen Jahren zu den beliebteren Hunderassen. Der stolze Weiße Schäferhund ist ein wahrer Blickfang und hat eine bewegte Geschichte hinter sich.
Inhaltsverzeichnis:
Herkunft
Weil der Stammvater des Deutschen Schäferhundes auch weiße Fellfarbe im Erbgut hatte, entstand der Weiße Schäferhund. Erstmals in Erscheinung trat er 1882 auf einer Ausstellung in Hannover. Durch Import aus Europa entwickelte sich in Amerika 1917 der Amerikanisch-Kanadische Schäferhund. Bis in die 1930er Jahren gab es in Europa Weiße Schäferhunde, dann geriet das weiße Fell in Zusammenhang mit zahlreichen Erbkrankheiten. Es kam zur Streichung aus dem Rassestandard und in Europa wurde der Hund nicht mehr gezüchtet. Zu der Zeit gelangten jedoch einige weitere Exemplare nach Amerika. Von dort kamen sie etwa 40 Jahre später in die Schweiz. Seitdem ist die Rasse auch als Weißer Schweizer Schäferhund bekannt. 1991 erfolgte dann der Eintrag ins Schweizer Hundestammbuch. In den achtziger Jahren gelang der Re-Import der schönen Tiere nach Deutschland. Die hierzulande schnell anwachsende Popularität führte zur Gründung zahlreicher Vereine.
Aussehen
Das schneeweiße Fell, die dunklen Augen, die schwarze Nase und die großen Stehohren verleihen dem Weißen Schäferhund sein unverwechselbares Aussehen. Dabei heben sich die braunen Mandelaugen und die schwarze Nase deutlich vom weißen Kopf ab. Der große Kopf passt von den Proportionen optimal zu seiner Körperform. Trotz seiner Muskeln bewegt sich der Vierbeiner elegant. Die Tiere sind nach spätestens drei Jahren ausgewachsen und werden bis zu 40 Kilo schwer, wobei Hündinnen ein Körpergewicht von höchstens 35 Kilo erreichen.
Den Weißen Schäferhund gibt es in zwei Haar-Varianten:
- Bei kürzerem Fell an den Beinen und längerem am Hals, sprechen Experten von Stockhaar.
- Sehr weiches, langes Haar, eine stark behaarte Rute und langbehaarte Unterschenkel sind charakteristisch für das sogenannte Langstockhaar.
Die weiße Farbe galt früher als Erkennungsmerkmal in der Dämmerung und als Unterscheidungsmerkmal zu Wölfen. Weiße Schäferhunde sind keine Albinos, schließlich haben sie braune und keine roten Augen.
Zucht
Ein seriöser Weißer Schäferhund Züchter sollte sich auf diese Hunderasse spezialisiert haben und ausschließlich die schönen weißen Tiere verkaufen. Verantwortungsvolle Züchter ziehen dabei ihre Hunde mit viel Liebe groß. Ein Weißer Schäferhund Welpe gewöhnt sich in den ersten Wochen zunächst an seine Umgebung. Der Züchter macht die kleinen Tiere behutsam mit Menschen, Artgenossen, dem Straßenverkehr und diversen anderen Eindrücken vertraut. Erst dann erfolgt die Abgabe in vertrauensvolle Hände. Alle Tiere aus seriöser Zucht sind entwurmt, gechipt und geimpft.
Erziehung
Ein Weißer Schäferhund Welpe gewöhnt sich schnell an seine neuen Menschen, allerdings sollten Welpen zu Beginn im neuen Zuhause allgemein nicht zu stark gefordert und bedrängt werden. Meist kommt der kleine Liebling nach einiger Zeit von allein auf seine Menschen zu. Die Welpen beobachten anfangs viel aus der Ferne, um sich dann nach einiger Zeit aktiv einzuschalten. Gewöhnen Sie den weißen Liebling rechtzeitig an Kinder, dann ist er ausgesprochen kinderlieb.
Die hohe Reizschwelle lässt sie viel mitmachen, allerdings sollten Sie es nicht übertreiben und das Tier keinesfalls überfordern oder gar ärgern. Der lernwillige und intelligente Hund muss konsequent erzogen werden. Schließlich zeichnet sich die Rasse auch in der Hundeschule oft durch überdurchschnittlichen Gehorsam und gute Leistungen aus. Arbeiten Sie nicht mit Härte, sondern mit positiver Verstärkung und holen Sie sich bei Fragen und Unsicherheit Hilfe von professionellen Hundeschulen.
Weißer Schäferhund: Charakter
Weiße Schäferhunde sind grundsätzlich offen und freundlich. Die Tiere sind außerdem familienbezogen, sensibel und passen gerne auf das Rudel auf. Aufgrund ihrer zahlreichen positiven Eigenschaften kommen sie auch in der Hospiz- bzw. Therapiearbeit zum Einsatz. Die sportlichen Hunde begleiten gern auf Jogging- oder Radtouren und brauchen viel Auslauf. Sie sind auf den Menschen bezogen und für die Zwingerhaltung ungeeignet. Sie haben den Willen zu gefallen und lassen sich problemlos in den Urlaub oder ins Restaurant mitnehmen. Ihre ruhige und gelehrsame Art treibt sie beim Hundetraining zu Höchstleistungen an und in der Gesellschaft anderer Hunden leben sie richtig auf.
Durch seinen natürlichen Schutzinstinkt passt der Weiße Schäferhund auf seine Familie auf. Fremden gegenüber ist er zunächst skeptisch, aber keineswegs ängstlich oder aggressiv, wobei er nach einiger Zeit auftaut und sich bereitwillig streicheln lässt. Wegen seines ausgesprochen guten Geruchssinns ist er gut für Fährtenarbeit geeignet und erschnüffelt zuverlässig jede Spur.
Der unkomplizierte Hund macht bei rechtzeitiger Gewöhnung selbst längere Autofahrten mit und begleitet seine Besitzenden gern auf ausgedehnten Ausflügen. Für die Großstadthaltung ist der bewegungsfreudige Vierbeiner nur bedingt geeignet. Der Weiße Schäferhund gilt laut Rassestandard als Familien- und Begleithund.
Pflege und Gesundheit
Diese Rasse haart relativ stark, daher müssen Sie sich auf vermehrte Fellpflege und mehr Reinigungsaufwand einstellen. Das weiße Fell verschmutzt schnell, allerdings verfügt der Vierbeiner über ein teilweise selbstreinigendes Fell und muss oftmals gar nicht aufwendig gereinigt werden. Grobe Verschmutzungen trocknen einfach am Fell und fallen dann ab.
Wie bei jedem Rassehund treten auch beim Weißen Schäferhund einige Erbkrankheiten vermehrt auf. Dazu zählen beispielsweise Hüftdysplasien, Augenerkrankungen, der MDR1-Gendefekt und Maligne Hyperthermie. Achten Sie bei der Auswahl des Hundes also auf eine seriöse und auf Gesundheit fokussierte Zucht, damit diese Erbkrankheiten nicht von den Elterntieren weitergegeben werden.
FAQ
Ein Weißer Schäferhund Welpe von einem seriösen Züchter kostet Sie rund 1.000 Euro.
Der Weiße Schäferhund erreicht eine Größe von bis zu 65 cm. Hündinnen sind dabei im Schnitt 10 Zentimeter kleiner.
Weiße Schäferhunde werden durchschnittlich bis zu 12 Jahre alt.