„Wenn ich mit meiner Katze spiele, bin ich nie ganz sicher, ob nicht ich ihr Zeitvertreib bin.“ Dieses Zitat vom französischen Philosophen Michel de Montaigne ist nur eines von vielen, dass deutlich macht: Katzen haben scheinbar ihre ganz eigene Vorstellung von einer Beziehung zu ihrem Herrchen und Frauchen. Diese ist auch für Wissenschaftler interessant.
Spannende Erkenntnisse über das Verhältnis von Katze und Besitzer
Katzen binden sich nicht an den Menschen. Das ist das Ergebnis eines Tests, der mit 20 Katzen an der britischen Universität in Lincoln gemacht wurde. Dazu wurde ein Verfahren angewendet, das seit 1970 genutzt wird, um das Vertrauen zwischen Mutter und Kind zu untersuchen und Kindern vier Bindungstypen zuordnet.
Die Katzenbesitzer betraten dazu mit ihren Lieblingen einen Raum, in dem sich bereits eine fremde Person befand. Dann verließen die Halter ihre Tiere. Anhand des Verhaltens der Samtpfoten kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass Katzen ihre Besitzer nicht vermissen. Sie brauchen den Menschen nicht, um sich sicher zu fühlen. Obwohl die Vierbeiner stärker miauten, zeigten sie keine starken Bindungshinweise wie Freude bei der Rückkehr. Sie suchten nicht die Nähe ihrer Menschen.
Auch japanische Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass Katzen ihre Besitzer zwar erkennen, aber sie sich nicht nach dem Menschen richten. In der japanischen Studie wurden Katzen von bekannten und unbekannten Menschen gerufen. Ihre Reaktion: Bei bekannten Stimmen bewegten sie Ohren und Kopf anders. Aber: ansonsten keine weitere Reaktion.
Kopf hoch!
Damit ist nicht gesagt, dass Katzen ihre Menschen nicht lieben. Sie brauchen sie nur nicht, um sich sicher zu fühlen. Die Katze ist nach wie vor ein Wildtier und eigentlich ein Einzelgänger. Im Gegensatz zu Hunden und vielen Menschen sind Katzen außerdem wählerischer bei der Partnerwahl und brauchen mehr Zeit für eine tiefe Bindung. Hunde passen sich unseren Gewohnheiten sowie unserer Körpersprache an und tolerieren, anders als Katzen, eher Fehler im Umgang. Je besser Sie sich mit der Kommunikation und dem Verhalten Ihrer Katze beschäftigen, desto eher werden Sie von ihr als Sozialpartner geschätzt und akzeptiert.
Beziehung verbessern
Unsere Tipps zur Bindungsstärkung:
- Katzen ihre Ruhe gönnen und zu keiner Körpernähe zwingen.
- Ignorieren Sie Ihren Stubentiger nicht, wenn er Aufmerksamkeit verlangt.
- Rituale fördern die Beziehung.
- Kommunikation mit Katzen erlernen/verbessern.
- Leises Reden und tiefe Tonlagen mögen Katzen besonders.
- Starren Sie Ihre Fellnase nicht an. Dies gilt als Drohung. Zwinkern Sie stattdessen häufig. Damit signalisieren Sie, dass von Ihnen keine Gefahr ausgeht.