Hundemenschen sind treuer, Katzenmenschen selbstständiger – eines der weitverbreiteten Klischees über heutige Haustierhalter. Die Beweggründe sich einen Hund oder eine Katze anzuschaffen, haben sich mit der Zeit verändert. Während manche Hunde ihren Zweibeiner auf Schritt und Tritt begleiten können, beschränkt sich der Raum bei Katzen oft auf Wohnung, Haus und Garten. Besonders Freigänger beschäftigen sich auch über längere Zeit selber und entscheiden, wann sie ihre Zeit mit Menschen verbringen wollen. Welche Rollen nehmen Zwei- und Vierbeiner in der Mensch-Katzen-Beziehung ein?
Der Katzenhalter – Fachpersonal fürs Dosenöffnen oder gleichberechtigter Sozialpartner?
Beim Rudeltier Hund ist bekannt, welche Rolle er in Gruppen von Artgenossen oder auch in der Familie einnehmen kann und sollte. Katzen wiederum sind berühmt berüchtigt dafür, Chef zu spielen und hatten lange Zeit mit dem Vorurteil des Einzelgängers zu kämpfen. Sie gelten oft als unerziehbar. In Studien konnten Forscher nun herausfinden, dass Stubentiger mit ihren Menschen kommunizieren wie mit Artgenossen. Sie sehen also mehr in Menschen als den Dosenöffner, Kloreiniger oder Beschäftigungstherapeut. Eine gute Mensch-Katzen-Beziehung ähnelt einer Sozialpartnerschaft, in der Gesellschaft, Körperkontakt und Spielen bedeutsam sind. Besonders Frauen können mit der Zeit eine intensive Beziehung zu ihrer Samtpfote entwickeln. Forscher vergleichen diese sogar mit der eines alten Ehepaares.
Die Katze – Therapeut und Ruhepol des Menschen
Unsere Stubentiger sind aber noch mehr als das. Es wurde nachgewiesen, dass Katzen nicht nur Schnurren, wenn sie sich wohlfühlen, sondern auch bei Schmerzen und Stress. Dieses unterstützt den Selbstheilungsprozess des Körpers. Bei Menschen wirkt es beruhigend, senkt den Blutdruck und führt zur Ausschüttung von Glückshormonen. Nicht nur Katzen, sondern Tiere im Allgemeinen, wirken wie ein Ruhepol auf uns Menschen. Die Arbeit von Besuchshunden in Pflege- und Altenheimen baut darauf auf. Mittlerweile wurde wissenschaftlich bestätigt, dass auch Katzen tierische Therapeuten sind. In Studien konnten Teilnehmer mit Katzen Probleme wie Trennungen oder Krankheiten deutlich besser und meist ohne therapeutische oder medizinische Hilfe bewältigen als Teilnehmer, die gar keine Haustiere besitzen.