Viele Katzen – und Hundehalter brauchen morgens keinen Wecker, denn ihre Lieblinge wissen ganz genau, wann es Zeit zum Aufstehen ist. Natürlich können sie nicht die Uhrzeit ablesen, ihr ausgeprägtes, intuitives Zeitgefühl reicht aber völlig aus.
Tick Tack - Die innere Uhr von Hunden und Katzen
Unsere Fellnasen orientieren sich anhand von Ereignissen und Lichtverhältnissen. Die Vierbeiner verknüpfen zum Beispiel den Sonnenaufgang mit ihrer ersten Tagesmahlzeit und wissen instinktiv, wann ihr Mensch nach Hause kommt. Jede Änderung des ritualisierten Tagesablaufes, beispielsweiße am Wochenende oder im Urlaub, verwirrt unsere Fellnasen.
Routine vs. Flexibilität
Manchmal möchte man vielleicht ausschlafen und ist man unterwegs kann es sein, dass sich die Fütterung verschiebt. Viele empfinden Routine auch als langweilig, aber gerade für unsere Vierbeiner sorgt ein geregelter Tagesablauf für Sicherheit, Struktur und Orientierung. Sowohl der Mensch als auch Hund und Katze sind Gewohnheitstiere. Gerade in stressigen Zeiten sorgen gefestigte Abläufe für weniger Energieverbrauch und Anstrengung. Glücksbotenstoffe werden ausgeschüttet und sorgen für Zufriedenheit. Routine kann also guttun und nebenbei ganz praktisch sein, wenn zum Beispiel der Freigänger immer zur üblichen Zeit nach Hause kommt. Bekommt Ihr Hund immer zur selben Zeit sein Futter, können Sie zum Beispiel auch besser abschätzen, wann es Zeit für einen Gassigang ist.
Vierbeiner als Strukturgeber
Manche Menschen haben Probleme ihren eigenen Alltag zu strukturieren und alltägliche, aber wichtige Dinge, zu erledigen. Dies trifft besonders häufig auf ältere Menschen zu. Aber auch bei Schicksalsschlägen, Arbeitslosigkeit, wenn die Kinder plötzlich aus dem Haus sind oder man in Rente geht, leiden Menschen unter dem Verlust von Gewohnheiten und Sicherheit. Dann kann ein Tier helfen. Denn selbst bei Krankheiten wie Alzheimer bleiben Dinge wie Fürsorge tief im Gedächtnis verankert. Ein Tier strukturiert durch seine Bedürfnisse den Alltag, erinnert die Besitzer an ihre eigenen Bedürfnisse und gibt ihnen das Gefühl, gebraucht zu werden.
Routinen, Gewohnheiten und Rituale – sie haben alle ihr Vor-und Nachteile. Ganz individuell sollten Sie für sich und Ihr Tier den passenden Rhythmus finden. Der amerikanische Psychologe und Philosoph William James hat gesagt: „Der Mensch lebt durch die Gewohnheit, aber für seine Aufregungen und Sensationen.“ Abwechslung tut uns gut und auch unsere Fellnasen erkunden gerne mal neue Gegenden. Gewöhnen Sie Ihr Tier deshalb auch an Ungewohntes, damit es nicht verängstigt oder gestresst reagiert, sollten Sie dann doch mal eine andere Tagesplanung haben.