Ein Beitrag von Step by Step Tierphysiotherapie
Verschleißerkrankungen der Gelenke gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Bewegungsapparates beim Hund. Ab Herbst beginnen die Temperaturen zu sinken. Das nasskalte Wetter und die ungemütliche Atmosphäre spüren zu aller erst die vierbeinigen Arthrosepatienten durch Schmerzen in ihren Gelenken. Hier ist ein angepasstes Management vom Besitzer gefragt.
Bewegungsmangel in der dunklen Jahreszeit
Vor allem eine eingeschränkte Bewegung spielt eine sehr wichtige Rolle bei vermehrten Gelenkschmerzen in der kalten Jahreszeit. Im Sommer durch die Wiesen toben, schöne Spaziergänge bei Sonnenschein. Der Herbst hingegen zeichnet sich durch Regen und Wind aus. Natürlich ist es auf der Couch, vor dem Kamin, gerade in dieser Jahreszeit am schönsten. Doch ein verstärkter Bewegungsmangel in dieser Jahreszeit führt zu einer Verschlimmerung der Arthrose, da Gelenke so nicht ausreichend ernährt werden können.
Auch psychologische Aspekte können möglich sein. Die dunkle Jahreszeit spürt man schon am frühen Morgen und auch am frühen Abend. Das Dunkle und Graue zieht sich durch den ganzen Tag und beeinflusst nicht selten den Tagesablauf der Familie. Durch einen unausgeglichenen Tag werden Schmerzen von Ihrem Hund stärker wahrgenommen.
Druck durch Kälte
Eine Veränderung des Luftdrucks könnte auch ein Aspekt sein. Im Herbst und Winter ändert sich durch das Wetter der barometrische Druck. Dabei handelt es sich um das Gewicht der Atmosphäre, das kaum messbar, aber dennoch wahrnehmbar ist. Der barometrische Druck komprimiert das Gewebe des Körpers. Wenn die Zeit des schlechten Wetters einsetzt, sinkt dieser Druck und damit erweitert sich das Gewebe um die Gelenke. Sensible Schmerznerven nehmen diese Veränderungen wahr und reagieren. Wissenschaftlich gibt es noch keine eindeutigen Zusammenhänge zwischen einer Zunahme der Schmerzen und dem Wetter. Im Human- sowie Veterinärbereich ist sich jedoch die Mehrheit einig, dass Steifigkeit und Schmerzen vermehrt im Herbst und Winter zunehmen.
Wärmende Unterstützung im Herbst & Winter
Auch die Temperaturen des Bodens haben sich verändert. Liegt der Hund nun wie gewohnt im Garten oder auf dem Hundeplatz, zieht die Kälte von unten in die Gelenke und führt zu unangenehmen Schmerzen. Ein kalter Liegeplatz sollte also vermieden, beziehungsweise ein warmer angeboten werden. Jeder Hund hat andere Vorlieben und es gibt auch einige, die trotz Beschwerden eher kühl liegen möchten. Im Auto kann zusätzlich eine Decke platziert werden, auch im Garten kann der Liegeplatz gerne etwas angepasst werden. Die Gelenke sollten vor Kälte geschützt werden. Je nach Rasse kann mit entsprechender Kleidung vorgesorgt werden – diese gibt es für die unterschiedlichsten Rassen. Ein Regenschutz oder ein warmer Pullover können vor dem Auskühlen schützen. Auch bei großen Hunden und Vierbeinern mit langem Fell sollte auf einen ausreichenden Schutz geachtet werden.
Bewegung ist unerlässlich
Auch wenn es draußen stürmt und regnet, sollte man es sich nicht zu gemütlich auf dem Sofa machen, sondern weiterhin mit seinem Vierbeiner in Bewegung bleiben. Hier können auch Übungen und Gymnastik in der warmen Stube ein schöner Zeitvertreib sein. Ein ordentliches Aufwärmen vor sportlicher Tätigkeit ist ein Muss! Warm Up und Cool Down sind hier auf jeden Fall angesagt. Außerdem sollte das Schwitzen z.B. im Hundesport vermieden werden, denn so kühlt der Körper zusätzlich aus. Unterstützend und schmerzlindernd kann auch die Physiotherapie und Naturheilkunde für Hunde helfen. Bei starken Beschwerden sollte früh genug ein Termin beim Tierarzt vereinbart werden, um gegebenenfalls die Dosis der Schmerzmittel zu erhöhen. Warm halten und ausreichend Bewegung ist in dieser Zeit das oberste Gebot!