Kaum hat unser vierbeiniger Liebling seinen Futternapf leer geputzt, schon scheint er wieder Hunger zu haben. Mit seinen treuen Augen schaut er uns an und macht es uns nicht leicht, ihm noch ein Leckerli oder gar etwas von unserem eigenen Essen abzuschlagen.
Gelingt ihm das Betteln zwei, drei Mal, probiert er es immer wieder, denn unsere Hunde lernen durch Erfolgserlebnisse. Doch woher kommt es, dass manche Hunde (vermeintlich) immer Hunger haben und wie lässt sich das penetrante Betteln abgewöhnen?
„Schlingfresser“ mit dehnungsfähigem Magen
Ihrem Ursprung nach sind Hunde Raubtiere und mussten sich ihr Futter einst erkämpfen. Gefressen wurde in der freien Natur nur dann, wenn es Beute gab und dann reichlich. Aus Angst vor Konkurrenzkämpfen wurde das Erbeutete zügig hinuntergeschlungen, weshalb Wölfe und Hunde auch als sogenannte „Schlingfresser“ bekannt sind. Daher haben unsere Haushunde heute meist die Angewohnheit, ihr Futter in kürzester Zeit aufzufressen. Hinzu kommt, dass der Hundemagen sehr dehnungsfähig ist und große Portionen Nahrung aufnehmen kann.
Zu viel Futter schadet der Gesundheit
Ein Sättigungsgefühl wie wir Menschen es kennen, haben unsere Hunde nicht, weshalb Hundebesitzer häufig den Eindruck bekommen, dass ihr Tier ständig Hunger hat. Bekäme der treue Gefährte die Möglichkeit, würde er – so scheint es – seinen gesamten Futtersack leer essen. Doch zu viel Futter auf einmal kann zur ernsthaften Gefahr für die Gesundheit des Tieres werden – es droht eine Magenüberladung. Das Futter quillt im Magen auf und kann zu einer starken Ausdehnung führen, die medizinisch behandelt werden muss.
Dem Betteln nicht nachgeben
So schwer es bei einem treuen Hundeblick auch fällt – bleiben Sie konsequent! Klare Verhaltensregeln bei der Fütterung des Tieres wirken sich positiv aus. Hierfür festgelegte Zeiten geben Ihrem Liebling Sicherheit in seinem Tagesablauf. Er weiß, wann es Futter gibt und lernt, dass sich ein Betteln zwischendurch nicht lohnt. Auch sollte der Hund grundsätzlich vor dem Futternapf warten, bevor das Futter von Ihnen frei gegeben wird. Wichtig ist grundsätzlich, dass Sie nicht nachgeben. Nur so können Sie Ihrem Liebling nach und nach das penetrante Betteln abgewöhnen.
Erkrankungsbedingte Ursachen
Die Gefräßigkeit Ihres Vierbeiners kann auch ein Anzeichen für eine Erkrankung sein. Von Diabetes über Schilddrüsenunterfunktionen bis hin zu einer Überfunktion der Nebennierenrinde (Morbus cushing) – all das kann sich bei Ihrem Hund in gesteigertem Appetit äußern, der mit einer Gewichtszunahme einhergeht. Auch ein Parasitenbefall im Darm kann eine mögliche Ursache sein. Ist die Futtergier nicht durch Erziehung unter Kontrolle zu bekommen und zeigen sich zusätzlich weitere ungewohnte Symptome, sollte zur Abklärung ein Tierarzt aufgesucht werden.