Es gibt Hunderassen, die gelten als besonders klug - der Collie zum Beispiel. Genauso gibt es Rassen, die als weniger intelligent gelten - Beispiel Bulldogge. Dann gibt es noch jene Kandidaten, die stets ihren eigenen Kopf haben: Beagles und Dackel sind, so die Annahme, nur einige davon. Die klügsten Tiere kennen bis zu 1.000 Wörter, Hunde durchschnittlich 250. Dies entspricht etwa dem Wortschatz eines Kleinkindes. Doch wie intelligent sind unsere Hunde wirklich? Fest steht: Vierbeiner können mehr als nur gehorchen.
Gehorsam: Der Schlüssel zur Intelligenz?
Wie viele Wörter ein Tier kennt und wie es mit diesen umgeht, ist ein wichtiger Baustein zur Beurteilung der Intelligenz. Vor allem Blindenhunde sind darauf angewiesen, verschiedene Wörter voneinander unterscheiden zu können. Häufig bevorzugte Rasse für die Assistenzhundeausbildung: Golden Retriever und Schäferhunde. Diese zeichnen sich durch eine schnelle Auffassungsgabe und einen hohen Gehorsam aus. Stimmt also die Annahme, dass bestimmte Hunderassen intelligenter sind als andere? Und ist der Gehorsam ausschlaggebend für die Intelligenz eines Hundes?
Der kanadische Psychologe Stanley Coren schien die Antwort darauf zu haben. 2009 veröffentlichte er eine Rangliste der klügsten Hunderassen. An der Spitze dieser Liste: Border Collie, Pudel und Golden-Retriever. Schlusslichter der Liste: Afghanen, Beagles und Pekinesen. Als Halter von Beagle und Co. sollten Sie jetzt jedoch nicht verzweifeln! Denn Coren untersuchte damals ausschließlich die Arbeits- und Gehorsamkeitsintelligenz. Wie schnell ein Hund einen Befehl erlernt und wie gut er gehorcht, mag ausschlaggebend für die Intelligenz sein - ist jedoch nicht der einzige Aspekt, der beachtet werden sollte und kann schon gar nicht auf alle Hunderassen adaptiert werden. So wurden beispielsweise Wind- und Jagdhunde jahrhundertelang darauf trainiert, eigenständig Entscheidungen zu treffen.
Was die Intelligenz noch beeinflusst
Neben der Arbeits- und Gehorsamkeitsintelligenz gibt es die angeborene Klugheit eines Hundes (instinktmäßige Intelligenz) sowie die Fähigkeiten, die ein Hund im Laufe seines Lebens erwirbt (adaptive Intelligenz). Darüber hinaus spielen auch soziale Aspekte eine wichtige Rolle - und hier macht den Hunden so schnell kein anderes Tier etwas vor. Die Fellnasen sind nahezu die einzige Tierart, die menschliche Gesten versteht. Sie nehmen sogar die Perspektive der Menschen ein und können die menschliche Mimik korrekt deuten.
Die Intelligenz der Hunde ist also nicht nur von Rasse zu Rasse, sondern auch von Tier zu Tier unterschiedlich ausgeprägt. Außerdem hängt sie auch immer ein Stück weit von dem ab, was man als Intelligenz definiert. Für jede Fellnase - völlig unabhängig von der Rasse - gilt: Die Intelligenz kann aktiv gefördert werden. Dies funktioniert zum Beispiel über gezielte Übungen wie Gedächtnistraining oder Problemlösungsaufgaben. Also: Sorgen Sie ein Hundeleben lang für ausreichende Kopfauslastung Ihres Vierbeiners. Lassen Sie ihn stets neue Fähigkeiten erlernen. Dies können neue Befehle, Kunststücke oder Verhaltensweisen sein. Wichtig ist nur, die Motivation und das Erinnerungsvermögen des Vierbeiners zu fordern. Das wirkt übrigens auch Alterserscheinungen des Hundes entgegen.