Mit zunehmender Angewiesenheit auf Hilfe steht für Menschen in hohem Alter häufig ein Umzug ins Seniorenheim an. Viele dieser Menschen leben zu diesem Zeitpunkt mit eigenen Haustieren zusammen, die ihnen im Alltag stets treue Begleiter sind. Für die meisten Senioren bricht daher eine Welt zusammen, wenn sie nicht nur das eigene zu Hause für immer verlassen, sondern sich auch noch von ihren vierbeinigen Gefährten trennen müssen. Doch das muss nicht sein.
Denn inzwischen erlauben immer mehr Seniorenheime, dass die Bewohner ihre Haustiere mitbringen – mit positivem Effekt.
Bereicherung für Körper und Seele
Alten- und Pflegeheime erkennen immer häufiger die Vorteile von Vierbeinern für ihre Bewohner, so dass das Mitbringen der Haustiere in manchen Einrichtungen sogar ausdrücklich erwünscht ist. Wie Forschungsarbeiten bereits nachweisen konnten, verbessern tiergestützte Interventionen insbesondere bei Senioren und Pflegebedürftigen effektiv die Stimmung und tragen zu mehr sozialer Interaktion bei. Zudem erleichtert ein vertrautes Tier die Eingewöhnung im Heim.
Und auch die positiven Auswirkungen auf Körper und Seele sind enorm. Allein durch die Anwesenheit und das Streicheln der Vierbeiner werden Herzfrequenz und Blutdruck gesenkt und die Ausschüttung von Stresshormonen gehemmt. Darüber hinaus erweisen sich auch in der Betreuung von Demenzkranken die Fellnasen als unersetzliche Hilfe. Denn während andere Therapieformen gerade auf diesem Gebiet häufig weniger Erfolge erzielen, können Tiere auf ganz eigene Weise einen Zugang zu den Betroffenen herstellen. Hinzu kommt, dass die Vierbeiner ältere Menschen motivieren können, sich aktiv zu bewegen, mit ihnen zu spielen, sie zu streicheln und – insofern es die Gesundheit der Bewohner zulässt – mit ihnen an die frische Luft zu gehen.
Gemeinsam Verantwortung übernehmen
Auch die Bewohner, die keine eigenen Tiere haben, profitieren. Kann sich einmal der Haustierbesitzer nicht selbst um das Tier kümmern, werden Aufgaben wie das Füttern und Rausgehen auch auf die anderen Bewohner verteilt. Ziel ist es, dass die Senioren ihren Alltag weiterhin als sinnvoll erleben und Verantwortung übernehmen. Denn für ein Haustier zu sorgen, gibt vielen älteren Menschen das Gefühl, gebraucht zu werden, was erwiesenermaßen sehr wichtig für den Erhalt der Lebensqualität ist.
Daher überrascht es nicht, dass immer mehr Heimleiter die generelle Integration von Tieren in den Heimalltag befürworten und Senioreneinrichtungen sogar dazu übergehen, selbst Tiere zu halten, Tierbesuchsdienste zu organisieren oder auch ihren Mitarbeitern das Mitbringen von Hunden zu gestatten. Die artgerechte Versorgung der Tiere hat dabei stets Priorität.
Da leider nicht alle Einrichtungen eine Tierhaltung vorsehen, sollte man sich auf jeden Fall zuvor erkundigen, wo es in der Nähe tierfreundliche Seniorenheime gibt.