Das neuartige Coronavirus ist noch wenig erforscht und bringt viele Fragen mit sich. Momentan gibt es noch keine aussagekräftigen Fälle, die zeigen, wie sich das Virus gegenüber Hunden und Katzen verhält. Grund zur Panik gibt es allerdings nicht! In dem folgenden Artikel erfahren Sie, was Sie als Besitzer beachten sollten.


Inhaltsverzeichnis:


Können Hunde und Katzen an dem Coronavirus erkranken?

Laut dem Friedrich-Löffler-Institut erwiesen sich Hunde und Katzen zwar als empfänglich für das Coronavirus, die Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs scheint dabei jedoch gering zu sein, da bisher keine Entwicklung klinischer Symptome bei den Tieren festgestellt werden konnten. Auch ist die Zahl der Fälle verschwindend gering: Bis jetzt sind weltweit erst ungefähr 70 Fälle bei Haustieren bekannt. Für erstes Aufsehen hatte Ende Februar ein Hund in der chinesischen Stadt Hongkong gesorgt, der (schwach) positiv getestet worden war, aber keinerlei Symptome zeigte. Der Besitzer war ebenfalls infiziert. Die Viren wurden allerdings nur im Maul und in der Nase des Tieres nachgewiesen, nicht im Blut. Daher gehen die Ärzte davon aus, dass der Hund seinen Besitzer abgeleckt hat und somit die Viren in das Maul gelangten.

In der Tiermedizin gibt es andere Coronaviren, die für den Menschen allerdings ungefährlich sind. Die Krankheit FIP (Feline Infektiöse Peritonitis) oder auch „felines Coronavirus“ genannt, gehört beispielsweise dazu. Der Erreger kann bei Katzen einen schweren Krankheitsverlauf auslösen und führt nach dem Ausbruch der Krankheit zum Tod. Diese felinen Coronaviren haben nichts mit dem neuartigen SARS-CoV-2 zutun, sie lösen meistens schwere Magen-Darm-Probleme aus, Menschen können sich aber nicht infizieren.

Versuche des Friedrich-Löffler-Instituts haben gezeigt, dass verschiedene Tierarten sehr unterschiedlich auf das Virus reagieren. Aufgefallen ist dabei, dass Katzen und Frettchen empfänglicher für SARS-CoV-2 sind als Hunde. Zurzeit gibt es weltweit etwa 70 gemeldete Coronavirus-Fälle bei Haustieren. Experten sind sich jedoch einig, dass Haustiere nach den momentanen Erfahrungen das Corona-Virus nicht auf den Menschen übertragen können.

Können Hunde und Katzen das Coronavirus übertragen? 

Dass das Virus von einem Tier auf den Menschen übertragen wurde, darüber sind sich Experten mittlerweile einig. Allerdings ist noch unklar, welche Tierart es zuerst übertragen hat. Neueste Untersuchungen zeigen, dass der Grund für eine Ansteckung wahrscheinlich eine Fledermausart war. Bei Fledermäusen wurde schon öfter festgestellt, dass sie der Ursprung für neue, humane Coronaviren sind, beispielsweise bei dem SARS-Virus (Severe Acute Respiratory Syndrome) oder MERS- CoV (Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus). Beide Krankheiten lösten ebenfalls Atemwegserkrankungen beim Menschen aus. Doch ob Fledermäuse auch wirklich an der ersten Ansteckung des neuartigen Virus beteiligt waren, ist bislang unklar.

Momentan gibt es aber keine Hinweise darauf, dass Hunde und Katzen das Coronavirus übertragen können. Das sehr ähnliche SARS-Virus, das sich im Jahr 2003 ausbreitete, konnte damals bei einigen Katzen nachgewiesen werden, dabei handelt es sich allerdings um Ausnahmefälle. Diese spielten bei der Übertragung auf den Menschen keine Rolle. Wissenschaftler gehen davon aus, dass es bei dem neuartigen SARS-COV-2 ähnlich ist.

Werden Hunde und Katzen auf das Coronavirus getestet?

Hunde und Katzen werden nur im Einzelfall auf das Coronavirus getestet und auch nur, wenn sie klinische Symptome aufweisen. Der Test dienst dazu, weitere Informationen über die Übertragung des Virus herauszufinden. Sollte der Tierarzt den Verdacht haben, dass einer seiner Patienten erkrankt ist, wird er das zuständige Gesundheitsamt und Veterinäramt informieren, die dann weitere Maßnahmen einleiten. Im Fall einer Erkrankung und eines notwendig werdenden Tierarztbesuchs Ihres Vierbeiners schützt Sie eine Tierkrankenversicherung vor den entstehenden Kosten.

Was passiert, wenn Hunde- und Katzenbesitzer an dem Coronavirus erkranken und in Quarantäne müssen?

Sollten Sie als Besitzer an dem Coronavirus erkranken und in Quarantäne müssen, gilt das nicht für Ihre Haustiere. Freigänger-Katzen dürfen trotzdem weiterhin die Wohnung verlassen und auch Hunde dürfen raus. Allerdings dürfen Sie als Besitzer nicht mit dem Hund spazieren gehen. Deswegen sollten Sie sich schon jetzt Gedanken machen, was mit Ihrem Hund passiert, wenn Sie erkranken sollten. Fragen Sie im Freundes- und Familienkreis nach, ob Ihr Liebling in der Zeit dort unterkommen kann. Ansonsten müssen Sie sich an eine Tierpension oder Ähnliches wenden. Sollten Sie als Hundebesitzer einen Garten haben, können Sie Ihren Hund natürlich auch dort rauslassen.

Das müssen Sie beachten, wenn Sie am Coronavirus erkrankt sind

Sollten Sie am Coronavirus erkranken, müssen Sie im Haus bleiben. Dabei sollten Sie auch den Kontakt zu Ihren Haustieren minimieren und am besten sogar vermeiden. Noch ist nicht ganz ausgeschlossen, dass Tiere an dem Virus erkranken können. Außerdem ist noch nicht ganz klar, ob wir Menschen das Virus auf unsere Haustiere übertragen können. Bitten Sie zur Not Freunde, Familie oder Nachbarn, sich in der Zeit um Ihre Lieblinge zu kümmern. Sollte dies nicht möglich sein, sollten Sie beim Kontakt mit Ihrem Hund oder Ihrer Katze auf jeden Fall eine Atemmaske und Handschuhe tragen und sich danach gründlich die Hände waschen.

So minimieren Sie das Coronavirus-Ansteckungsrisiko in der Tierarztpraxis 

Wenn Sie mit Ihrem Tier in die Tierarztpraxis müssen, dann sollten Sie auch dort einiges beachten: 

  • Halten Sie 1,5 bis 2 Meter Abstand zu anderen Tierbesitzern und zum tiermedizinischen Fachpersonal 
  • Kommen Sie, wenn möglich, alleine – ohne Familie oder Freunde 
  • Sollten Sie Erkältungssymptome haben, bleiben Sie Zuhause! Schicken Sie lieber einen Freund oder ein Familienmitglied in die Praxis 
  • Haben Sie einen Termin mit Ihrem Vierbeiner, fühlen sich aber krank oder sind sogar krankgeschrieben, dann verschieben Sie diesen. Melden Sie sich in der Tierarztpraxis und vereinbaren Sie einen neuen Termin 
  • Kommen Sie nicht unangekündigt in die Praxis. Kündigen Sie sich immer telefonisch an. Das Praxispersonal kann so besser planen und zu volle Wartezimmer  vermeiden

Auch das tiermedizinische Fachpersonal möchte gesund bleiben. Daher ist es besonders wichtig, dass Sie die Hygienemaßnahmen beachten. Sollte ein Desinfektionsmittelspender zur Verfügung stehen, nutzen Sie diesen. Waschen Sie sich außerdem nach Betreten und Verlassen der Praxis gründlich die Hände. Termine wie Krallen schneiden oder Impfen können auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Überlegen Sie sich vorher gut, ob der Termin in der Tierarztpraxis wirklich notwendig ist oder nicht. Wenn Sie sich unsicher sein sollten, kontaktieren Sie Ihren Tierarzt und fragen nochmal nach – gemeinsam werden Sie einen bestmöglichen Weg finden.

Aktuelle Informationen zum Coronavirus bei Hunden und Katzen 

Hier finden Sie die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Informationen zum Coronavirus bei Hunden und Katzen:

Coronavirus-Update vom 01. Juni 2022

Frühere Forschungen haben schon gezeigt, dass Hunde in der Lage sind, eine akute SARS-CoV-2-Infektion anzuzeigen. Bisher war offen, ob Hunde auch Proben von Patienten mit Long-COVID erkennen. In einer Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover konnten Hunde, die Proben akuter COVID19-Patienten erkennen, auch Post-COVID-19 Proben identifizieren. Vermutlich stecken gasförmige Stoffe, die von den SARS-CoV-2-infizierten Körperzellen während und auch nach der Infektion freigesetzt werden, dahinter. Diese Erkenntnisse könnten auch zur weiteren Aufklärung des Krankheitsvorganges und besseren Behandlung beitragen. Damit sind die medizinischen Spürhunde in der Lage, wozu viele Messgeräte es nicht sind.

Coronavirus-Update vom 18. Juli 2021

Laut Untersuchungen in den Niederlanden können sich Tiere häufiger als gedacht mit SARS-CoV-2 infizieren. Die Universität Utrecht testete 310 Haustiere aus 196 Haushalten, in denen in den letzten 200 Tagen eine Person positiv auf SARS-CoV-2 war. Dabei war der PCR Test bei 4,2% der Tiere positiv, bei 17,4% wurden Antikörper gefunden. Die Vierbeiner zeigten aber keine oder nur milde Symptome. Möglicherweise dienen sie als Reservoir für das Virus, das heißt, dass sich das Virus in ihrem Körper sammeln und vermehren kann und dann theoretisch weiter verbreiten kann.

Es besteht für Sie jedoch kein Grund zur Sorge, denn alle Tiere wurden schnell wieder gesund und bisher gibt es keine Berichte einer Übertragung vom Haustier auf den Menschen. Lediglich gewisse Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz Ihres Vierbeiners machen Sinn: Wenn Sie sich mit dem SARS-CoV-2 infiziert haben, meiden Sie engen Kontakt mit Ihrem Vierbeiner, waschen Sie sich davor die Hände und tragen am besten einen Mundschutz.

Coronavirus-Update vom 28. April 2021

In Verbindung mit der britischen Variante des SARS-CoV-2 stellten Tierärztinnen und Tierärzte in England einen Anstieg der mit dem Coronavirus infizierten Hunde und Katzen fest. Tiere, deren Besitzer:innen drei bis sechs Wochen zuvor Corona-positiv getestet wurden, zeigten sich mit einem schlechten Allgemeinbefinden gekennzeichnet durch Trägheit und Inappetenz. Sie entwickelten eine Herzmuskelentzündung und im Zuge dessen eine erhöhte Atemfrequenz und Atemnot. Die Zahl infizierter Tiere hält sich bisher jedoch in Grenzen. Die Häufigkeit der Herzmuskelentzündungen stieg von 1,4 % auf 12,8 %. Dabei handelt es sich jedoch um insgesamt nur 11 an Herzmuskelentzündung erkrankte Tiere, wovon 6 Corona-positiv getestet wurden.
Die Übertragung des Coronavirus von Hunden oder Katzen auf den Menschen halten Wissenschaftler nach aktuellen Erkenntnissen nach wie vor für unwahrscheinlich.

Coronavirus-Update vom 03. Dezember 2020

Erstmals wurde nun auch in Deutschland die Infektion von Haustieren mit dem Coronavirus gemeldet. Es handelt sich dabei um eine Katze aus Frankfurt am Main und einen Hund aus München. Seit Anfang Juli die bundesweite Corona-Meldepflicht für Haustiere eingeführt wurde, sind das die ersten Meldungen. Grund zur Sorge gibt es laut Thomas Mettenleiter, Präsident dies Friedrich-Löffler-Instituts, nicht: Zum einen, da eine Übertragung des Virus von Haustier auf Mensch nicht festgestellt worden ist, also keine Gefahr für Halter:innen besteht. Zum anderen, weil die Infektionszahlen bei Haustieren im Vergleich zum Menschen verschwindend gering sind. Die Weltorganisation für Tiergesundheit gibt nur etwa 70 nachgewiesene Infektionen weltweit an.

Coronavirus-Update vom 02. April 2020

Der Hund aus Hongkong ist mittlerweile gestorben, allerdings weisen die Behörden auch hier nochmal explizit daraufhin, dass das neuartige Coronavirus nicht die Todesursache war!

Nun wurde auch in Europa ein Fall bekannt gegeben. In Belgien wurde eine Katze positiv auf das Coronavirus getestet. Behörden sind allerdings der Meinung, dass es sich hier um einen Einzelfall handelt und die Ansteckung durch einen engen Kontakt zwischen Tier und Besitzer stattgefunden hat. Sie gehen außerdem davon aus, dass es sich um eine sogenannte Anthropozoonose handelt: eine Krankheit, die vom Menschen auf das Tier übertragbar ist, aber nicht umgekehrt. Experten raten Haustierbesitzern daher, bei einer Infektion mit dem Coronavirus, den engen Kontakt zu ihren Vierbeinern zu vermeiden, um diese nicht zu infizieren.

Coronavirus-Update vom 14. April 2020

Katzenhaltercoach und Autorin Sabine Ruthenfranz produziert eine Podcast-Reihe, in der Sie mit verschiedenen Experten über Katzen und Corona spricht. Ihre Interviewgäste schätzen die aktuelle Situation aus fachlicher Sicht ein und bewerten die wissenschaftlichen Hintergründe und derzeitigen Erkenntnisse.

Den „Miau Katzen-Podcast“ finden Sie unter www.katzen-leben.de.

Coronavirus-Update vom 24. April 2020

In New York wurden zwei Katzen positiv auf das Coronavirus getestet. Eine der getesteten Katzen kam aus einem Haushalt mit SARS-CoV-2 infizierten Menschen. Die Besitzer der anderen waren vollkommen gesund. Beide Tiere zeigten milde Symptome einer Atemwegserkrankung. Experten gehen davon aus, dass sich solche Berichte in Zukunft häufen werden, da Tierhalter immer häufiger ihre Tiere testen lassen. 

Das Friedrich-Löffler-Institut sowie tiermedizinische Verbände auf der ganzen Welt gehen weiterhin davon aus, dass Haustiere keine Rolle bei einer Übertragung auf den Menschen spielen. Momentan gebe es keine Hinweise dafür. Experten vermuten außerdem, dass infizierte Katzen eine so geringe Menge des Virus ausscheiden, dass sie nicht ausreicht, um einen Menschen anzustecken.

In China wurden bei Katzen bereits Antikörper des Coronavirus nachgewiesen. Weitere Studien zeigten, dass sich Katzen im Labor experimentell infizieren lassen, allerdings gibt es auch hier keinerlei Belege für eine Übertragung auf den Menschen.

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