Große, traurige Hundeaugen schauen sehnsüchig aus dem Autofenster in die regnerische Nacht. Manche Hunde drücken sich an der Fensterscheibe die Schnauze platt, andere warten geduldig und still auf die Rückkehr ihres Besitzers. Die Hundefotos von Martin Usborne vermitteln eine ganz besondere Atmosphäre - fast so, als könnte man die Sehnsucht des Hundes selbst spüren. Der britische Fotograf ist ein großer Hundeliebhaber und lebt mit seinem Schnauzer Moose in London. Das Thema dieser Bilderreihe ist das Gefühl der im Wagen zurückgelassenen Hunde.

Ausschlaggebend für diese Idee war eine Kindheitserinnerung des Fotografen. Er erinnerte sich daran, dass er als Kind manchmal im Auto der Eltern warten sollte. Damals schlich eine Angst in ihm hoch, dass sie niemals zurückkommen würden. Er fühlte sich hilflos und einsam. Genau dieses Gefühl verdeutlichen für ihn die Fotos der im Auto zurückgelassenen Hunde. Trotzdem haben die Bilder auch etwas Humorvolles und entlocken dem Gesicht so manches Betrachters ein kleines Schmunzeln.

Drei Jahre lang arbeitete Usbourne an der Bilderserie. Er fotografierte Golden Retriever, Huskys, Dalmatiner, Pitbulls und viele andere Hunderassen auf dem Beifahrer- oder Rücksitz von zerbeulten Oldtimern und schicken Sportwagen. Jedes Bild wurde aufwendig inszeniert und ausgeleuchtet. Leider fehlte Martin Usbourne das nötige Startgeld, um seine Bilder in einem Buch zu veröffentlichen. Also sammelte er über die Crowdfunding-Seite "Kickstarter" Geld für sein Projekt. Innerhalb nur eines Monats kamen über 30.000 Pfund (rund 37.000 Euro) zusammen. Dank der über 400 hundefreundlichen Spender kann der Bildband nun im Kehrer Verlag erscheinen und ist für 39,90 Euro erhältlich. Vielleicht ist dieses Buch ja genau das richtige Weihnachtsgeschenk für jemanden?  

Einsamkeit ist für Hunde eine große Herausforderung, die Ur-Ängste weckt. Ein Hunderudel bleibt immer zusammen, nur kranke Hunde werden zum Sterben zurückgelassen. Auch Hundewelpen bleiben instinktiv in der Nähe ihrer Mutter und sichern so ihr Überleben. Es ist also ganz normal, dass Hunde versuchen immer und überall dabei zu sein. So integrieren sie sich in das "Rudel". Doch im Alltag ist es oft nicht möglich den Hund immer und überall hin mitzunehmen. Deshalb sollten Sie Ihrem Hund das Alleinbleiben beibringen. Ist Ihr Hund zu viel allein, kann er nämlich tatsächlich krank werden. Hundepsychologen schreiben viele Verhaltensstörungen und Krankheiten von Hunden der Vereinsamung zu und verschreiben sogar Medikamente gegen Depressionen.  

Kann Ihr Hund gut allein bleiben oder veranstaltet er ein Jaul-Konzert? Wie lange bleibt Ihr Hund allein und wie haben Sie es ihm beigebracht? Erzählen Sie uns Ihre Geschichte über Facebook.