Wie ihr Name es vermuten lässt, ist diese Bulldoggen-Art als französische Rasse von der Fédération Cynologique Internationale anerkannt. Ihren Ursprung hat die Französische Bulldogge tatsächlich jedoch in England, von wo die Rasse Ende des 19. Jahrhunderts mit ihren Besitzern nach Frankreich kam und sich dort in ihrer heutigen Form entwickelte. Der beliebte Familienhund hat leider häufig mit züchtungsbedingten Erkrankungen zu kämpfen.


Inhaltsverzeichnis:


Französische Bulldogge: Zucht

Im England des 13. Jahrhunderts tauchten erstmals Erwähnungen des Vorfahren der Französischen Bulldogge auf, der Englischen Bulldogge. Diese Rasse wurde für den Kampf zwischen Hund und Bulle, später auch zwischen Hund und Hund, gezüchtet, wodurch sich auch seine heute charakteristische, plattgedrückte Nase ausprägte. Dies war ein Züchtungsmerkmal, dass der Bulldogge bei ihren Kämpfen helfen sollte, trotz Festbeißens im Bullen noch atmen zu können. Als allerdings Hundekämpfe jeglicher Art 1835 in England verboten wurden gab es auch in der Züchtung der Bulldoggen einen Bruch. Arbeiter wie Weber und Spitzenklöppler übernahmen nun die Zucht der kleinen Bulldoggen und achteten nicht weiter auf Aggressivität und Kampfbereitschaft, sondern wollten ruhige und friedliche Haus- und Hofhunde züchten. Als zum Ende des 19. Jahrhunderts viele der englischen Spitzenköppler aufgrund der Arbeitsmarktlage in die Normandie auswanderten, brachten sie ihre kleinen Bulldoggen mit und kreuzten sie in Frankreich mit weiteren Hunderasse. Heute wird angenommen, dass zu diesen Rassen auch Möpse und Terrier zählten, die ihre Spuren im Aussehen der Bulldoggen hinterließen. So entstanden auch die für die Französische Bulldogge heute typischen, spitzen Stehohren. Diese wurden jedoch im 19. Jahrhundert vor allem in England, wohin die neue Rasse um die Jahrhundertwende auch zurückkehrte, zuerst belächelt.

Französische Bulldogge: Geschichte

Der erste Rassestandard wurde 1888 festgelegt und auch die ersten Clubs für diese Rasse entstanden in dieser Zeit. Dennoch blieb die Französische Bulldogge lange Zeit ein Hund der armen Leute, die sich mit der Zucht ein wenig zu ihrem kargen Gehalt dazuverdienen wollten. Erst, als König Eduard VII sich eine Französische Bulldogge zulegte, begann der Aufstieg dieser Rasse in die Oberschicht. Zum Ende des 19. Jahrhunderts breitete sie sich auch in Amerika aus und wurde dort ein sehr beliebter Hund, der zeitweise zu hohen Preisen gehandelt wurde.

Französische Bulldogge: Charakter

Die Französische Bulldogge ist ein sehr anhänglicher und menschenbezogener Hund, der viel Zuwendung benötigt. Sie ist sehr unkompliziert und pflegeleicht und benötigt täglich ausreichend Auslauf. Unendlich lange Spaziergänge sind jedoch nicht nötig und für den sehr kurzatmigen Hund irgendwann auch zu anstrengend. Die Rasse ist sehr intelligent, verspielt und treu gegenüber seinem Herrchen. Sie will immer gefallen, weswegen es trotz leichtem Dickkopf mit Liebe und Konsequenz problemlos und schnell klappt, die Französische Bulldogge zu einem wohlerzogenen Hund zu machen. Die Rasse ist aufgrund ihrer Größe und Ruhe sehr gut als Stadt- und Familienhund geeignet. Sie versteht sich gut mit Kindern und kann, solange nicht zu viele Treppen zur Wohnung führen, meist ohne Probleme in einer Stadtwohnung gehalten werden. Die Hunderasse faulenzt sehr gerne mit seinem Herrchen, kann im Auslauf aber auch sehr aktiv sein, wenn sie körperlich gesund ist.

Französische Bulldogge: Überzüchtung

Wie viele Rassehunde kann auch dieser Hund von züchtungsbedingten Erkrankungen betroffen sein. Ein besonders offensichtliches Merkmal ist bei dieser Rasse ist die Brachycephalie, also die Kurzköpfigkeit, die das Ergebnis von Qualzucht ist. Um dem Wunsch der Kunden nach einem besonders „niedlichen“, runden Kopf nachzukommen, wird bei vielen Hunden gezielt die Nase zurückgezüchtet – leider auf Kosten der Gesundheit der Tiere, da dadurch beispielsweise die Atemwege verengt und die Atmung beeinträchtigt wird und beispielsweise das Risiko eines Hitzschlags erhöht. Die Bundestierärztekammer benennt hier die Französische Bulldogge als Rasse, die besonders häufig von derartiger Überzüchtung betroffen ist. Züchtungsbedingt treten daher verschiedene Krankheiten bei dieser Rasse vermehrt auf, darunter die Kolitis (Entzündung des Kolons, die zu Dickdarmdurchfall führt), Hemivertebrae (Keilwirbel in der Rückenwirbelsäule), die Hauterkrankung Demodikose, Bindehautentzündungen und eine PatellaluxationMehr über die verschiedenen Züchtungsmerkmale, die mit einem erhöhten Krankheitsrisiko einhergehen, erfahren Sie hier: 

Diese Merkmale machen Hunde krank

Foto: © Rita Kochmarjova/fotolia.com