Die Englische Bulldogge, bekannt für ihr markantes Aussehen und sanften Charakter, ist eine beliebte Hunderasse mit langer Geschichte. Erfahren Sie mehr über die einzigartigen Eigenschaften und Bedürfnisse dieser liebenswerten Hunderasse.
Inhaltsverzeichnis:
- Steckbrief Englische Bulldogge: gemütlich & eigensinnig
- Häufige Missverständnisse über die Englische Bulldogge aufgedeckt
- Die Geschichte des britischen Kampfhundes
- Aussehen des Bulldogs: kräftig und robust
- Charakterzüge der Englischen Bulldogge: ein Herz aus Gold
- Erziehung und Haltung des sanften Gesellschaftshunds
- Spiel und Spaß: Beschäftigungsmöglichkeiten für Ihre Englische Bulldogge
- Besondere Pflege und Fütterung der Englischen Bulldogge
- Warum gilt die Englische Bulldogge als ungesund? Gesundheitstipps
- Anschaffung einer Englischen Bulldogge
Steckbrief Englische Bulldogge: gemütlich & eigensinnig
Unser Steckbrief zeigt Ihnen die wichtigsten Infos zu Charakter und Haltung auf einen Blick. Passt dieser genügsame und gleichzeitig anspruchsvolle Stadthund zu Ihnen? Finden Sie es heraus! Mit einem Klick auf den Steckbrief wird er vergrößert.
Häufige Missverständnisse über die Englische Bulldogge aufgedeckt
- Viele Menschen glauben, dass die Englische Bulldogge aufgrund ihres grimmigen Blicks und ihrer massigen Erscheinung aggressiv ist. In Wirklichkeit (eine artgerechte Haltung vorausgesetzt) haben sie ein sanftes und liebenswürdiges Wesen und neigen dazu, eine enge Bindung zu ihren Haltenden aufzubauen.
- Ein weiteres häufiges Missverständnis ist, dass diese Rasse sehr faul ist und keinen Bewegungsdrang hat. Während sie keine Athleten sind, genießen Englische Bulldoggen dennoch moderate Spaziergänge und spielerische Aktivitäten, die ihnen helfen, gesund zu bleiben und ihr Wohlbefinden zu fördern.
- Einige Leute nehmen an, dass die Englische Bulldogge schwer zu trainieren sei. Tatsächlich sind sie meist intelligent und lernbereit, benötigen jedoch eine geduldige und konsequente Erziehung, um ihr volles Potenzial zu entfalten.
- Es wird oft gedacht, dass Englische Bulldoggen leicht zu pflegen sind. Doch der Pflegeaufwand sollte nicht unterschätzt werden: Aufgrund einiger Rassemerkmale hat die Englische Bulldogge einige Pflegeansprüche, die andere Hunderassen nicht aufweisen.
- Ein grundsätzliches Missverständnis betrifft ihre Gesundheit: Es wird oft behauptet, Englische Bulldoggen aus guter Zucht seien weitestgehend gesund und ihre rassetypischen gesundheitlichen Probleme normal. Das stimmt leider nicht ganz: Aufgrund einiger Rassemerkmale und jahrzehntelanger Überzüchtung sind Englische Bulldoggen erhöhten gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. Machen Sie sich darum über häufige Krankheiten der Englischen Bulldogge [Anker] einen Überblick, bevor Sie sich für die Anschaffung dieser Hunderasse entscheiden.
Die Geschichte des britischen Kampfhundes
Die Englische Bulldogge hat ihre markante Erscheinung und ihren charakteristischen Ausdruck über Jahrhunderte hinweg entwickelt. Ursprünglich wurde die Rasse um 1630 offiziell als Bulldog registriert. Diese robusten Hunde wurden von Menschen für grausame Hundekämpfe und das brutale Bullbaiting, bei dem die Hunde gegen Stiere antreten mussten, eingesetzt. Diese schreckliche Tierquälerei wurde in England 1835 verboten.
Ab 1835 begann die Verwandlung der Englischen Bulldogge. Sie entwickelte sich zu einem Hund mit einem kürzeren Gesicht und einer kompakteren Statur – das bekannte Aussehen, das wir heute lieben. Ab den 1860er Jahren wurde sie auf Hundeschauen präsentiert. Mit diesen Veränderungen kam auch eine Wandlung im Wesen der Englischen Bulldogge. Was sich hinter dem kampferprobten und entschlossenen Äußeren verbirgt, ist tatsächlich ein liebevoller und anhänglicher Hund, der seiner Familie und seinen Freunden treu zur Seite steht. 1873 wurde die Enlische Bulldogge, wie wir sie heute kennen, vom britischen Kennel Club anerkannt, der zu dieser Zeit erstmals die Rassenstandards für Hunde definierte und festlegte.
Als eine der ältesten Hunderassen Großbritanniens trägt die Englische Bulldogge den Titel des Nationalhundes und verkörpert Entschlossenheit und Stärke.
Die Old English Bulldog oder Olde English Bulldog entstand aus Bemühungen um die 1970er Jahre, die gesundheitlichen Probleme der modernen Englischen Bulldogge zu reduzieren. Züchterinnen und Züchter kombinierten verschiedene Rassen, um eine Bulldogge zu erschaffen, die näher an dem athletischeren Erscheinungsbild sowie der besseren Gesundheit der ursprünglichen Englischen Bulldoggen lag und dabei den liebenswerten und freundlichen Charakter behielt, den man schätzt.
Aussehen des Bulldogs: kräftig und robust
Die Englische Bulldogge besticht durch ihr markantes, unverwechselbares Erscheinungsbild. Ihr Körperbau ist kompakt und untersetzt, was auf ihre ursprüngliche Verwendung als starker Kampfhund zurückgeht. Auffallend sind der kräftige Nacken und die breiten Schultern, die einen Eindruck von Stabilität und Stärke vermitteln. Die Englische Bulldogge weist eine mittlere Größe auf, erreicht dabei aber ein Gewicht von bis zu 25 Kilogramm bei Rüden und 23 Kilogramm bei Hündinnen. Hündinnen sind nicht so mächtig und stark entwickelt wie Rüden.
Das typische Gesicht der Englischen Bulldogge zeichnet sich durch eine kurze Schnauze und eine markante, leicht nach vorne geneigte Stirn aus. Zudem ist sie bekannt für ihre tiefen Hautfalten im Gesicht. Leider gehen diese Merkmale mit gesundheitlichen Problemen einher: Die Kurzköpfigkeit – auch als Brachyzephalie bekannt – erschwert den Hunden unter anderem das Atmen und führt häufig zu Zahnfehlstellungen. Die Hautfalten begünstigen außerdem verschiedene Infektionen und Entzündungen der Haut.
Auch die tief angesetzte, kurze Rute der Englischen Bulldogge ist aus Tierschutzsicht kritisch zu betrachten: Mit einer sehr kurzen oder gar eingewachsenen Rute wird den Vierbeinern nicht nur ein wichtiges Kommunikationsmittel genommen – die Missbildungen der Rute setzen sich häufig an anderen Teilen der Wirbelsäule fort, was zu verschiedenen und oft schweren Problemen führt.
Qualzucht Hund
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Das Fell der Englischen Bulldogge ist kurz und glatt. Es kommt in verschiedenen Farben vor, darunter rot, weiß, falb und jede Kombination dieser Töne. Trotz ihres bulligen Äußeren ist das Fell der Englischen Bulldogge überraschend weich.
Charakterzüge der Englischen Bulldogge: ein Herz aus Gold
Obwohl das äußere Erscheinungsbild der Englischen Bulldogge Stärke und Entschlossenheit ausdrückt, verbirgt sich dahinter ein warmherziges und humorvolles Wesen. Sie ist aufmerksam und wachsam, kann aber auch eine erstaunliche Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen. Diese Hunde sind selbstbewusst und mutig, aber gleichzeitig auch recht verschmust und anhänglich bei ihren Menschen. Dazu ist allerdings anzumerken, dass natürlich jeder Vierbeiner seinen individuellen Charakter hat.
Mit ihrer freundlichen Art bringen Englische Bulldoggen Freude in ihre Umgebung und bauen schnell eine enge Bindung zu ihrer Familie auf. Die liebevolle und treue Natur der Englischen Bulldogge macht sie zu einem idealen Begleiter für alle, die einen loyalen und charmanten Freund suchen.
Der Charakter der Englischen Bulldogge macht sie zweifellos zu einem großartigen Familienhund. Diese Hunde sind herzlich und können liebevolle und geduldige Spielkameraden sein. Trotz ihrer robusten Erscheinung sind sie sanftmütig und tolerant, was im Umgang mit jüngeren Familienmitgliedern von Vorteil ist. Dennoch sollten Interaktionen zwischen Hund und Kind stets überwacht werden. Außerdem ist es wichtig, dass die Kinder einen respektvollen Umgang mit der Englischen Bulldogge pflegen und diese nicht bedrängen. Auch gegenüber anderen Hunden und Haustieren wie Katzen verhalten sich Englische Bulldoggen in der Regel freundlich und ausgeglichen. Ihre verträgliche Natur ermöglicht es ihnen, harmonisch in ein Zuhause mit mehreren Tieren integriert zu werden, vorausgesetzt, sie werden früh sozialisiert.
Erziehung und Haltung des sanften Gesellschaftshunds
Die Englische Bulldogge gilt als eine relativ leicht zu haltende Rasse, die sich auch für unerfahrene Hundehaltende eignen kann, solange Zeit und Aufmerksamkeit in die Erziehung investiert wird. Ihr freundlicher und ruhiger Charakter macht es einfach, eine enge Bindung mit ihr aufzubauen. Doch auch wenn sie oft sanftmütig erscheint, ist Vorsicht geboten: Diese Bulldogs haben manchmal ihren eigenen Kopf. Ihre Erziehung verlangt daher Geduld, eine konsequente Linie und vor allem Fingerspitzengefühl.
Eine sanfte Herangehensweise ist entscheidend, um ihren gelegentlichen Eigensinn zu überwinden und eine harmonische Beziehung aufzubauen.
Ein großer Garten ist für die Haltung einer Englischen Bulldogge nicht zwingend erforderlich. Diese Hunderasse ist äußerst anpassungsfähig und fühlt sich auch in einer Stadtwohnung wohl, vorausgesetzt, es gibt genügend Gelegenheiten für Spaziergänge und Aktivitäten im Freien. Trotzdem profitieren sie von einem kleinen Außenbereich, in dem sie ungestört spielen und schnüffeln können. Regelmäßige Ausflüge an der frischen Luft sind essenziell für ihre körperliche und geistige Gesundheit.
Ein wichtiger Punkt bei der Haltung von Englischen Bulldoggen ist ihre Vorliebe für Gesellschaft. Sie schätzen es, in der Nähe ihrer Menschen zu sein, und könnten sich schwer damit tun, über längere Zeit allein zu bleiben. Sie brauchen viel Kontakt und Vertrauen, weshalb es wichtig ist, ihnen das Alleinsein behutsam beizubringen. Grundsätzlich sollten Englische Bulldoggen nicht besonders oft oder lange alleine gelassen werden. Dieser Hund möchte eng in den Alltag seiner Familie eingebunden werden.
Spiel und Spaß: Beschäftigungsmöglichkeiten für Ihre Englische Bulldogge
Die Englische Bulldogge ist keineswegs ein Couch-Potato. Zwar genießt sie die entspannenden Stunden auf dem Sofa, doch sie zeigt auch eine verspielte Seite, die nach adäquater Beschäftigung verlangt. Wichtig ist es, auf ihre spezifischen Bedürfnisse und gesundheitlichen Gegebenheiten Rücksicht zu nehmen.
- Gemütliche Spaziergänge: Zwar liebt die Bulldogge lange Spaziergänge, doch sollte man diese auf ihre Gesundheit abstimmen. Vermeiden Sie übermäßige Anstrengung, besonders bei heißen Temperaturen, da die Englische Bulldogge aufgrund ihrer einschränkenden Rassemerkmale nicht belastbar ist und unter anderem schnell überhitzt.
- Sanfter Hundesport: Leichte Aktivitäten wie Mobility – eine entschleunigte Variante von Agility – können eine tolle Möglichkeit bieten, die Bewegungsfreude Ihrer Englischen Bulldogge sicher zu fördern. Achten Sie darauf, die Intensität der Übungen moderat zu halten und Ihren Liebling nicht zu überlasten.
- Köpfchenarbeit: Denkspiele wie Suchspiele oder Puzzlespiele sind ideal, um den intelligenten Geist dieser Rasse auf Trab zu halten. Ihre Bulldogge wird es lieben, wenn Sie ihre Neugier und Intelligenz durch spielerische Herausforderungen anregen.
- Spielzeugspaß: Investieren Sie in robuste Kauspielzeuge, die dem kräftigen Kiefer der Bulldogge standhalten. Interaktive Spielzeuge oder solche, die mit Leckerlis gefüllt werden können, sorgen für zusätzlichen Anreiz und halten Ihren Vierbeiner lange beschäftigt.
Besondere Pflege und Fütterung der Englischen Bulldogge
Besondere Pflegeansprüche liegen vor allem in der Hautpflege und der Reinigung der Gesichtsfalten – diese Bereiche sollten regelmäßig kontrolliert und gesäubert werden, um Infektionen zu vermeiden. Verwenden Sie dafür am besten ein feuchtes Tuch und achten Sie darauf, die Falten nach der Reinigung gut abzutrocknen.
Auch die Ohren der Englischen Bulldogge benötigen besondere Aufmerksamkeit. Achten Sie darauf, dass sie sauber und trocken sind, da sich sonst leicht Infektionen entwickeln können. Ein regelmäßiger Check der Ohren kann helfen, Entzündungen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Reinigen Sie die Ohren jedoch nur nach tierärztlicher Anleitung. Bei versehentlichen Fehlern können Sie Ihrem Liebling sonst eher schaden als helfen.
Gerade bei Bulldogs ist die Zahnpflege wichtig, da sie eine Neigung zu Zahnproblemen haben. Darum empfiehlt es sich, die Zähne mehrmals pro Woche zu putzen.
Wie putze ich die Zähne meines Hundes? Kostenlose Grafik
Englische Bulldoggen haben eine empfindliche Haut und neigen zu Allergien, weshalb es sein kann, dass Ihr Liebling spezielle Ernährungsansprüche hat. Achten Sie auf Anzeichen für Allergien wie ständiges Kratzen und lassen Sie diese gegebenenfalls tierärztlich untersuchen. Außerdem neigen Englische Bulldoggen zu Übergewicht, das die Lebenszeit verkürzt und die Lebensqualität mindert. Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt kann Ihnen dabei helfen, Übergewicht bei Ihrem Liebling zu erkennen und die richtige Futtermenge zu ermitteln.
Warum gilt die Englische Bulldogge als ungesund? Gesundheitstipps
Obwohl die Bulldogge ursprünglich besonders robust sein sollte, ist die heutige Englische Bulldogge aufgrund ihrer speziellen Zuchtmerkmale, ihrer Anatomie und ihrer genetischen Veranlagung (der Genpool dieser Rasse ist sehr klein) anfällig für viele gesundheitliche Probleme, die ihre Lebensqualität und -dauer beeinflussen können. Besonders hervorzuheben sind Atemwegsprobleme aufgrund der Brachyzephalie, Herzfehler, Knochenerkrankungen sowie eine Vielzahl von Tumorerkrankungen. Es ist wichtig, dass Haltende der Englischen Bulldogge regelmäßig den Gesundheitszustand ihres Hundes überprüfen lassen und sich frühzeitig um die Behandlung von Erkrankungen kümmern, um die Lebensqualität ihrer Vierbeiner zu sichern.
Übermäßiges Schnarchen und Schnaufen werden oft als süß oder lustig empfunden – dabei hat der betroffene Vierbeiner leider gar nichts zu lachen, da er einfach nur versucht, Luft zu holen. Bei der Englischen Bulldogge lassen sich Probleme mit der Atmung vor allem auf zwei Fehlbildungen zurückführen:
- Brachyzephales Atemweg-Syndrom
- Hypoplasie der Trachea
Brachyzephales Atemweg-Syndrom (Brachyzephales Syndrom): Wie viele brachyzephale Rassen ist die Englische Bulldogge anfällig für Atemwegsprobleme. Häufige primäre Veränderungen beim Brachyzephalen Syndrom sind eingeengte Nasenöffnungen, ein zu langer und oft auch zu dicker weicher Gaumen, eine vergrößerte Zunge und übermäßiges Weichteilgewebe im Nasenrachenraum. Diese Veränderungen können unter anderem zu Atemnot, Schnarchen und Kurzatmigkeit führen, besonders bei Anstrengung oder hohen Temperaturen. In schweren Fällen sind chirurgische Eingriffe erforderlich, um die Atemwege zu erweitern und die Lebensqualität betroffener Hunde zu verbessern.
Hypoplasie der Trachea: Eine unvollständig ausgebildete Luftröhre kann die Atmung der Englischen Bulldogge erheblich beeinträchtigen, was zu schwerwiegenden Atembeschwerden führt. Diese Erkrankung tritt oft in Kombination mit anderen brachyzephalen Atemwegsproblemen auf und kann eine zusätzliche Belastung für den Hund darstellen.
Leider liegt bei der Englischen Bulldogge eine Prädisposition für eine Reihe an Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, die im schlimmsten Fall tödlich enden.
Pulmonalstenose, Aortenstenose und Dysplasien der AV-Klappen: Die Englische Bulldogge hat eine genetische Prädisposition für Herzprobleme, insbesondere für die Pulmonalstenose (Verengung der Lungenarterie), die Aortenstenose (Verengung der Aorta) und Dysplasien der atrioventrikulären (AV-)Klappen. Diese Störungen können den Blutfluss behindern und zu Symptomen wie Husten, Kurzatmigkeit und Leistungseinschränkungen führen. In schwereren Fällen kann eine chirurgische Behandlung erforderlich sein.
Ventrikelseptumdefekt (VSD): Ein VSD ist ein Loch in der Wand zwischen den beiden Herzkammern, das den Blutfluss stört. Das Auftreten klinischer Symptome ist vor allem von der Größe des Defektes sowie von eventuellen zusätzlichen Defekten abhängig. Ein VSD kann zu einer Überlastung des Herzens und im schlimmsten Fall zu einem Herzversagen führen, falls er unbehandelt bleibt.
Aortenhypoplasie und Fallot-Tetralogie: Die Unterentwicklung der Aorta (Aortenhypoplasie) sowie die Kombination von vier Herzdefekten (Fallot-Tetralogie) erfordern oft eine langfristige medizinische Betreuung und in manchen Fällen auch chirurgische Eingriffe.
Wirbelmalformationen und Hemivertebrae: Die Englische Bulldogge ist aufgrund ihrer kompakten Körperform anfällig für Wirbelanomalien wie Hemivertebrae, bei denen die Wirbel missgebildet sind. Dies kann zu einer Schiefstellung der Wirbelsäule führen, was schmerzhafte Einschränkungen in der Beweglichkeit verursachen und potenziell zu neurologischen Defiziten führen kann.
Osteochondrodysplasien und Spina bifida: Osteochondrodysplasien (genetisch bedingte Entwicklungsstörungen des Knochen- und Knorpelsystems) und Spina bifida (Fehlbildung der Wirbelsäule, die zu einem dorsal offenen Spinalkanal führt) sind ebenfalls Erkrankungen, die bei Englischen Bulldoggen auftreten können und Beweglichkeit und Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
Brachyurie (kurzer oder Zapfenzieherschwanz): Die züchterisch bedingte Verkürzung des Schwanzes kann bei der Englischen Bulldogge zu verschiedenen Problemen führen und ist oft mit einem erhöhten Risiko für andere Wirbelsäulenprobleme verbunden. Außerdem kann es durch das Aneinanderreiben der Hautoberflächen zu Hautentzündungen kommen.
Diabetes ist eine Stoffwechselstörung, die auch bei Englischen Bulldoggen auftreten kann. Sie führt zu erhöhtem Blutzucker und Symptomen wie übermäßigem Durst, häufigem Urinieren und Gewichtsverlust. Eine medikamentöse Behandlung und eine speziell angepasste Diät sind notwendig, um die Erkrankung zu kontrollieren.
Cystinsteine und Ammoniumuratsteine: Englische Bulldoggen sind anfällig für die Bildung von Harnsteinen, insbesondere Cystinsteinen und Ammoniumuratsteinen. Diese können zu schmerzhaften Harnwegsinfektionen und Blockaden führen, die eine chirurgische sowie eine medikamentöse Behandlung und oft eine spezielle Diät erfordern.
Verlagerung des Ösophagus und Hiatushernie: Eine ventrale Verlagerung des Ösophagus kann bei Englischen Bulldoggen auftreten. Auch kongenitale Hiatushernien (Bauchorgane, die in den Brustraum rutschen) können bei dieser Rasse vorkommen und zu weiteren Verdauungsstörungen führen.
Cherry Eye und Keratokonjunktivitis sicca: Der Begriff „Cherry Eye“ bezeichnet einen Vorfall der Nickhautdrüse, was zu einer sichtbaren, roten Schwellung im Auge führt. In einigen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um die Drüse wieder in ihre normale Position zu bringen. Eine Keratokonjunktivitis sicca (trockene Augen) ist eine weitere häufige Erkrankung, bei der die Augen nicht genug Tränenflüssigkeit produzieren, was zu Reizungen und Entzündungen führt.
Interdigitale Follikelzysten und Acrochordon (Acrochordonous Plaque): Interdigitale Follikelzysten (Zysten zwischen den Zehen) sind eine häufige Hauterkrankung bei Englischen Bulldoggen. Oft sind diese Zysten schmerzhaft und betroffene Hunde zeigen Lahmheiten und belecken intensiv ihre Pfote. Acrochordons (fibroepiteliale Polypen) können ebenfalls auftreten und sind meist gutartig, können aber Unbehagen verursachen.
Saisonale Alopezie: Bei der Englischen Bulldogge kann es saisonbedingt zu Haarausfall kommen, was eine weitere Herausforderung für ihre Hautgesundheit darstellt. Saisonale Alopezie kann in den Wintermonaten besonders auffällig sein.
Mastzelltumoren und Lymphom: Die Englische Bulldogge ist anfällig für Tumorerkrankungen wie Mastzelltumoren, die Haut und innere Organe betreffen können. Diese Tumore sind bösartig und erfordern eine schnelle medizinische Intervention. Auch Lymphome, eine Form von Krebs im lymphatischen System, kommen bei dieser Rasse vor und können zu einer schnellen Verschlechterung der Gesundheit führen.
Chemodektome und Gliome: Chemodektome sind Tumore der Blutgefäße, die in der Nähe des Halses auftreten können. Gliome, bösartige Tumore im Gehirn, stellen ebenfalls ein Risiko bei dieser Rasse dar und können zu neurologischen Ausfällen führen.
Ein Hydrozephalus (Wasserkopf) ist eine Vergrößerung der Hirnkammer (Ventrikel) mit übermäßiger Ansammlung von Flüssigkeit (Liquor), die bei der Englischen Bulldogge auftreten kann. Dies führt dazu, dass das Gehirn gegen den Schädelknochen gedrückt wird und kann neurologische Störungen wie Koordinationsproblemen und Verhaltensänderungen zur Folge haben.
Anschaffung einer Englischen Bulldogge
Vor der Anschaffung einer Englischen Bulldogge sollten Sie bedenken, dass diese Rasse unter verschiedensten gesundheitlichen Problemen leidet und häufige Tierarztbesuche wahrscheinlich sind. Die gründliche Wahl einer möglichst seriösen Zuchtstelle reduziert das Risiko einiger Erkrankungen, schließt sie jedoch nicht aus – gerade Probleme, die auf bestimmte Rassemerkmale zurückzuführen sind, treten bei jedem Vertreter dieser Hunderasse auf. Dazu gehören beispielsweise Atemprobleme aufgrund der Kurzköpfigkeit. Sollten Sie bereit sein, einem betroffenen Vierbeiner die umfassende medizinische Versorgung zu bieten, möchten aber nicht die Zucht weiterer kranker Hunde fördern, könnte vielleicht eine Englische Bulldogge aus dem Tierschutz die passende Wahl sein.
- Französische Bulldogge: Diese kleinen, charmanten Hunde sind energisch und gesellig und haben wie der Englische Bulldogge einen verspielten und anhänglichen Charakter, leiden jedoch ebenfalls unter starken Gesundheitsproblemen.
- Staffordshire Bullterrier: Bekannt für seine Begeisterung und Zuneigung gegenüber Menschen, ist der Staffordshire Bullterrier eine etwas robustere Alternative zur Englischen Bulldogge. Er wird jedoch in vielen Bundesländern als sogenannter Listenhund eingestuft und ist in der Haltung anspruchsvoller.
- Labrador Retriever: Labradore sind als freundliche Familienhunde beliebt. Zwar liegen auch bei ihnen einige Prädispositionen vor, sie sind aber deutlich gesünder als Englische Bulldoggen.
- Labradoodle: Diese Hybrid-Hunde gibt es in verschiedensten Formen und Farben. Sie gelten als sehr gesund und sind für ihr freundliches, unkompliziertes Wesen bekannt.
Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.