Die Englische Bulldogge ist ein gemütlicher Familienhund, der keine Ähnlichkeit mehr mit dem Kampfhund von vor ein paar Jahrhunderten hat. Welchen Charakter die Englische Bulldogge mitbringt, worauf man bei der Haltung achten muss und welche typischen Gesundheitsprobleme auftauchen, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis:
- Steckbrief Englische Bulldogge: gemütlich & eigensinnig
- Herkunft und Geschichte der Englischen Bulldogge
- Aussehen der Englischen Bulldogge
- Englische Bulldogge: Der Charakter
- Englische Bulldogge: Die Haltung
- Passende Englische-Bulldogge-Zucht finden
- Rassetypische Krankheiten bei Englischen Bulldoggen
- Häufige Fragen/FAQ
Steckbrief Englische Bulldogge: gemütlich & eigensinnig
Unser Steckbrief zeigt Ihnen die wichtigsten Infos zu Charakter und Haltung auf einen Blick. Passt dieser genügsame und gleichzeitig anspruchsvolle Stadthund zu Ihnen? Finden Sie es heraus! Mit einem Klick auf den Steckbrief wird er vergrößert.
Herkunft und Geschichte der Englischen Bulldogge
Bei der Englischen Bulldogge handelt es sich um einen vom United Kennel Club anerkannten Rassehund, der seinen Ursprung in Großbritannien hat. Es wird vermutet, dass der Ursprung dieser Hunderasse auf die Molosser zurückgeht. Die Englische Bulldogge ist auch als „Bullenbeißer“ bekannt. Dieser Rassehund wurde unter anderem für Hundekämpfe eingesetzt und musste gegen Stiere kämpfen. Als im 19. Jahrhundert die Hundekämpfe in Großbritannien verboten wurden, verloren auch die Bulldoggen an Beliebtheit. Allerdings verschwanden diese Rassehunde nicht ganz von der Bildfläche. Sie wurden weiter gezüchtet, nun aber mit dem Hauptaugenmerk auf einen angenehmen Charakter und die Eignung als Gesellschafts- und Begleithund. Dabei ist bei dem Hund vermehrt mit rassespezifischen gesundheitlichen Problemen zu rechnen.
Aussehen der Englischen Bulldogge
Größe |
Widerristhöhe zwischen 31 cm und 40 cm |
Gewicht |
Etwa 20 bis 25 kg im ausgewachsenen Zustand (Hündinnen wiegen etwas weniger als Rüden) |
Körperbau |
Der kleine, stämmige Körper einer Englischen Bulldogge und die breite Brust spiegeln ihren liebenswürdigen, aber eigenwilligen und durchaus sturen Charakter. Die vorderen Läufe sind etwas kürzer als die hinteren. Der Kopf ist unproportional groß mit Falten im Kopf- und Nackenbereich, oftmals mit einer verkürzten Schnauze und weit auseinanderstehenden Rosenohren. |
Fell |
Englische Bulldoggen haben kurzes, dichtes Haar. Ihr Fell ist fein, glatt und kommt in den unterschiedlichsten Farben vor: von rot über falb bis rehbraun, weiß, gescheckt und gestromt. Bei Englischen Bulldoggen wird schwarzes Fell vermieden. |
Entwicklung |
Bis zu ihrem dritten Lebensmonat erreichen Englische Bulldoggen ein Gewicht von 10 Kilo. Dann wachsen sie in die Höhe und erreichen nach 8 Monaten etwa ihre erwachsene Widerristhöhe. Vollkommen ausgewachsen sind Englische Bulldoggen mit zwei bis drei Jahren. |
Englische Bulldogge: Der Charakter
Wenn man die Bulldogge aus Großbritannien sieht, nimmt man zunächst einmal nur ihren grimmigen Gesichtsausdruck wahr. Doch man tut dem Rassehund unrecht, wenn man von seinem faltigen, grimmigen Äußeren auf seinen Charakter schließt. Die Tiere haben ihren ganz eigenen Charme.
Der Charakter der Englischen Bulldogge wird im Allgemeinen als freundlich, geduldig und gutmütig beschrieben – mit einer Portion Eigensinnigkeit. Mit Kindern gehen Hunde dieser Rasse in der Regel sehr liebevoll um. Ihrer Familie gegenüber zeigen sich die Bulldoggen sehr anhänglich und treu, sogar verteidigungsbereit. Ein kleiner Wachhund steckt immer noch in der Englischen Bulldogge. Trotzdem ist das Wesen einer Englischen Bulldogge sehr sensibel, selbst wenn ihr Aussehen diesen Eindruck eher nicht erweckt.
Englische Bulldogge: Die Haltung
Die Haltung Englischer Bulldoggen ist sowohl auf dem Land als auch in der Stadt möglich. Hunde dieser Rasse benötigen kein straffes Sportprogramm, um zufrieden zu sein. Allerdings sollten sich Herrchen und Frauchen ausgiebig mit ihrer Bulldogge beschäftigen. Dieser Rassehund neigt zu Übergewicht und braucht daher täglich ausreichend Bewegung. Die Englische Bulldogge wird häufig als sehr schwer erziehbar beschrieben. Die eigenwilligen Hunde sind aber keineswegs unerziehbar. Mit Liebe, Geduld und viel Motivation können Herrchen und Frauchen ihren britischen Rassehund zu einem Vorzeige-Begleithund machen, der alltägliche Situationen mit Bravour meistert.
Passende Englische-Bulldogge-Zucht finden
Wer sich eine Englische Bulldogge ins Haus holen möchte, sollte darauf achten, eine Zucht zu finden, die Wert auf Gesundheit und Wesen ihrer Tiere legt. Treffen Sie sich mit der Züchterin oder dem Züchter und schauen Sie sich die Hunde und ihre Umgebung an. Seriöse Zuchten zeigen Ihnen die Zuchttiere und haben auch Interesse an Ihnen und Ihren Lebensumständen, damit die Welpen artgerecht gehalten werden können. Da sich bei den Jungtieren zum Teil noch nicht feststellen lässt, ob sie zum Beispiel aufgrund einer verkürzten Schnauze unter Atemwegsproblemen leiden, lohnt es sich, bei den Eltern auf Schnarch- oder Röchel-Geräusche im Ruhezustand zu hören. Am besten Sie nutzen die Gelegenheit, den Zucht-Hof mehrmals zu besuchen. Ist er sauber und gepflegt? So können Sie Ihren ersten Eindruck bestätigen und es baut sich Vertrauen auf.
Rassetypische Krankheiten bei Englischen Bulldoggen
Es gibt einige Krankheiten, von denen Bulldoggen besonders häufig betroffen sind. Insbesondere Brachycephalie als Ergebnis von Qualzucht ist ein typisches Merkmal der Rasse, das die Gesundheit einschränkt. Neben Symptomen wie Schnarchen, Röcheln und Atemnot kann es bei betroffenen Vierbeinern beispielsweise viel schneller zu einer Überlastung beziehungsweise einem lebensgefährlichen Hitzschlag kommen. Bei Englischen Bulldoggen kommen zudem unter anderem Herzmuskelerkrankungen, Wirbelsäulenerkrankungen (wie zum Beispiel Keilwirbel), Hauterkrankungen (wie zum Beispiel Demodikose und Hautfaltendermatitis), Anarska (Ansammlung von Gewebsflüssigkeit unter der Haut), Hirntumore und Gelenksdysplasien vermehrt vor. Informieren Sie sich daher im Vorfeld, wie Sie Überzüchtung erkennen können.
Zum Download: diese Merkmale machen Hunde krank
Häufige Fragen/FAQ
Sie möchten wissen, worauf es bei der Haltung von Englischen Bulldoggen ankommt? Wir haben einige typische Fragen aufgelistet:
Bei der Erziehung einer Englischen Bulldogge ist es wichtig, dass Sie spielerisch und sensibel an die Sache herangehen. Zu viel Strenge und Autorität wecken bei diesem Rassehund Trotzreaktionen. Dennoch sollten Sie trotzdem immer die Rolle der Rudelführerin bzw. des Rudelführers behalten. Die Balance aus Konsequenz und Zuneigung ist hier der richtige Zugang. Mit Leckerlis und dem Lieblingsspielzeug sind Englische Bulldoggen gerne dabei und lieben vor allem Spiele rund ums Ballholen oder Beute-Erschnüffeln. Am besten Sie achten am Anfang auf eine reizarme Umgebung, damit Sie sich beide entspannt und konzentriert auf die Lernsituation einlassen können.
Da Englische Bulldoggen zu Übergewicht neigen, ist es sinnvoll, von Anfang an besonders auf eine ausgewogene Ernährung und ein gesundes Gewicht zu achten. Außerdem sollten Sie es mit Leckerlis nicht übertreiben bzw. diese von der täglichen Futterration abziehen. Denn auch, wenn die Arbeit mit Leckerlis für die Erziehung hilfreich ist, darf es die Gesundheit nicht gefährden.
Grundsätzlich ist das Kurzhaarfell von Englischen Bulldoggen sehr pflegeleicht. Die Falten im Gesicht und im Nackenbereich sollten aber jeden Tag mit einem Fellpflegehandschuh gesäubert werden, da hier leicht Entzündungen entstehen können. Beugen Sie Hautkrankheiten vor, in dem Sie Verunreinigungen entfernen und Flöhe oder Zecken frühzeitig entdecken. Bestehen rassetypischen Krankheiten wie Brachycephalie (Kurzköpfigkeit), sollten Sie außerdem zu lange Spaziergänge und die Mittagshitze vermeiden.