Zahlreiche Organisationen setzen sich tagtäglich auf unterschiedlichste Art und Weise für das Tierwohl ein. Einige von ihnen betreiben parallel zu ihrer Arbeit in Deutschland Auslandstierschutz oder haben sich sogar vollständig auf hilfsbedürftige Tiere im Ausland spezialisiert. Eine bekannte Variante des Auslandstierschutz ist die Vermittlung von Katzen und Hunden nach Deutschland, die Arbeit kann jedoch noch viele weitere Felder umfassen.
Inhaltsverzeichnis:
- Auslandstierschutz: Schlechte Zustände vor Ort
- Tiervermittlungen über den Auslandstierschutz
- Weitere Arbeiten vom Auslandstierschutz
- Auslandstierschutz oder Tierschutz in Deutschland?
Auslandstierschutz: Schlechte Zustände vor Ort
Schon ein kurzer Blick in die überfüllten Tierheime zeigt: Auch in Deutschland gibt es viele Tiere, die Hilfe vom Tierschutz benötigen. Trotzdem nutzen viele Organisationen ihre Mittel ebenfalls für den Auslandstierschutz. Die größte Motivation dafür sind oft die schlechten Zustände.
In vielen Ländern ist wenig Geld für Tierschutzmaßnahmen vorhanden, was häufig mit einer unkontrollierten Verbreitung unkastrierter Straßenhunde und -katzen, überfüllten Tierheimen und Tötungsstationen als "letztes Mittel" einhergeht. Gerade ärmeren Regionen fehlen schlichtweg die Ressourcen, um sich um Tiere ohne Zuhause ordentlich zu kümmern. Das Ergebnis sind viele Straßenhunde und Streuner sowie Tierheime, die aus allen Nähten platzen und in denen die Tiere unter miserablen Bedingungen ihr Dasein fristen, bevor sie vermittelt werden oder (aufgrund ihrer hohen Anzahl) in einer Tötungsstation enden. Hinzu kommen Kriegsgebiete, in denen viele Haustiere aus größter Not zurückgelassen wurden. Dort, wo die nötigen Mittel fehlen, wollen Auslandstierschutz-Organisationen helfen.
Tiervermittlungen über den Auslandstierschutz
Eine sehr verbreitete Maßnahme des Auslandstierschutzes ist die Vermittlung von Vierbeinern aus ausländischen Tierheimen nach Deutschland. So werden die dortigen Tierheime entlastet und viele Tiere vor dem Tod (entweder aufgrund der schlechten Versorgung im Heim oder in einer der Tötungsstationen) bewahrt. Wer sich dafür entscheidet, einem Hund oder einer Katze aus dem Ausland ein Zuhause in Deutschland zu bieten, sollte sich allerdings zuvor gut informieren. Sie sollten seriöse Tierschutzvereine erkennen, um unethische Geschäfte zu vermeiden, sodass beispielsweise illegaler Welpenhandel nicht aus Versehen gefördert wird. Denn es gibt auch im Ausland viele Organisationen, die sich den guten Willen tierliebender Menschen zunutze machen wollen. Außerdem ist zu bedenken, dass es in der Regel nicht möglich ist, das Tier zuvor kennenzulernen – man sollte also mit vielen Überraschungen (positiv und negativ) rechnen. Seriöse Tierschutzorganisationen informieren künftige Haltende über die rechtlichen Regelungen und halten sich selbstverständlich auch selbst daran, sodass beispielsweise Hunde erst ab einem Alter von 15 Wochen nach Deutschland geholt werden und einen EU-Heimtierausweis sowie entsprechende aktuelle Impfungen für Hunde und Katzen haben und mit einem Mikrochip ausgestattet sind.
Wie ist es, einen Hund aus dem Ausland zu holen?
Der Auslandstierschutz muss sich nicht ausschließlich auf Europa beschränken: Auch in außereuropäischen Ländern gibt es Organisationen, die Sie zum Beispiel mit Spenden unterstützen können und die teilweise auch Tiere nach Deutschland vermitteln. Letzteres ist allerdings häufig mit einem größeren Aufwand verbunden, sei es aufgrund spezifischer Einreisebestimmungen oder des weiten Transportweges.
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Weitere Arbeiten vom Auslandstierschutz
Die Vermittlung mag zwar einen großen Teil der Arbeit im Auslandstierschutz ausmachen, ist jedoch nicht die alleinige Aufgabe. Es kann zum Beispiel auch um den Auf- und Ausbau von Tierheimen gehen. Die Kastration von Streunern spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, um weitere Geburten von heimatlosen Hunden und Katzen einzudämmen und so eine unkontrollierte Ausbreitung von Straßentieren zu verhindern. Genügend Futter und eine angemessene medizinische Versorgung sind außerdem wichtig, dazu gehören beispielsweise ebenfalls Impfungen wie die Tollwutimpfung. Auslandstierschutz kann also die verschiedensten Aufgaben erfüllen!
Auslandstierschutz oder Tierschutz in Deutschland?
Ob man sich nun einen Hund aus Deutschland oder aus dem Ausland holen sollte oder welche Organisation Spenden eher verdient hat – das müssen Sie selbst entscheiden. Auch deutsche Tierheime sind auf freiwillige Unterstützung durch beispielsweise Spenden oder eherenamtliche Tätigkeiten angewiesen. Dem gegenüber stehen jedoch die dramatischen Bedingungen, mit denen viele ausländische Organisationen zu kämpfen haben. Ein Richtig und ein Falsch wird es in diesem Fall wohl nie geben, schließlich hat jeder Hund und jede Katze das Recht auf ein lebenswertes Leben. Und die Tierschutzorganisationen kümmern sich darum, dass wir diesem Ziel ein Stück näherkommen (egal, ob nun im In- oder Ausland).