Ihr Hund leckt ständig die Pfoten? Das ist zunächst einmal kein Grund zur Panik. Dennoch sollten Sie darauf achten, ob das Pfotenlecken über die einfache Reinigung hinaus geht, um Probleme schnell zu bemerken.


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Hunde reinigen ihre Pfoten oft selbst, insbesondere nach einem Spaziergang oder wenn sie sich gelangweilt fühlen. Doch wenn das Pfotenlecken beim Hund zur Gewohnheit wird und er sich die Pfote ständig leckt, kann dies auf ein zugrunde liegendes Problem hinweisen, das Ihre Aufmerksamkeit erfordert. Die Gründe für das Pfotenlecken beim Hund sind vielfältig: Von Fremdkörpern und Parasiten über Infektionen und Allergien bis hin zu Verhaltensproblemen durch beispielsweise Stress kann alles Mögliche Ihren Liebling dazu bewegen, sich übermäßig die Pfoten zu lecken.

Es ist wichtig zu unterscheiden, was normal ist und wann Sie sich Sorgen machen müssen. Ein gelegentliches Lecken ist in der Regel unbedenklich. Wenn Ihr Vierbeiner jedoch ständig oder intensiv an seinen Pfoten leckt oder sogar Rötungen, Schwellungen oder Blutungen zeigt, sollten Sie eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen. Übermäßiges Pfotenlecken kann zu weiteren Komplikationen führen und das Wohlbefinden Ihres Hundes erheblich beeinträchtigen.

Gründe fürs Pfotenlecken beim Hund

Es gibt zahlreiche Gründe, warum ein Hund an seinen Pfoten lecken könnte. Hier sind einige der häufigsten Ursachen: 

  • Fremdkörper: Kleine Gegenstände wie Dornen, Scherben oder Steinchen können sich in den Pfotenballen oder zwischen den Zehen Ihres Hundes verfangen. Diese können Juckreiz oder Schmerzen verursachen und sollten schnellstmöglich entfernt werden.

Achtung: Saisonal in den Sommermonaten Juni bis August sind sehr häufig Grannen ein Problem! Sie führen nicht nur zu vermehrtem Pfotenlecken, sondern können durch die Haut dringen und ernsthafte Schäden im Körper verursachen!

 

Was muss ich über Grannen wissen?

 

 
  • Allergien: Hunde können wie Menschen auf verschiedene Allergene reagieren, darunter Futtermittel, Pollen oder chemische Substanzen. Allergien führen oft zu Juckreiz, der wiederum das Pfotenlecken auslösen kann.
  • Parasiten: Plagegeister wie Flöhe oder Grasmilben sind häufige Parasiten, die starken Juckreiz verursachen und zum exzessiven Lecken führen können. Ein Befall sollte schnell behandelt werden, um die Beschwerden zu lindern.
  • Hautinfektionen: Pilzinfektionen oder bakterielle Infektionen können die Haut an den Tierpfoten reizen und entzünden. Anzeichen dafür sind Rötungen, Schwellungen oder ein unangenehmer Geruch.
  • Verletzungen: Schnittwunden, Kratzer oder verbrannte bzw. gereizte Pfotenballen (z.B. im Sommer durch heißes Pflaster und im Winter durch Streusalz) verursachen Schmerzen und führen häufig zum Lecken.
  • Stress oder Langeweile: Manchmal lecken Hunde aus psychologischen Gründen an ihren Pfoten. Stress oder Langeweile können dieses Verhalten auslösen. Hier kann eine Hundetrainerin oder ein Hundetrainer helfen, die Ursache zu identifizieren und die Verhaltensprobleme zu lösen.

Es ist wichtig zu verstehen, warum Ihr Hund seine Pfoten leckt. Nur so kann die richtige Behandlung eingeleitet werden. Beobachten Sie die Pfote Ihres Hundes genau und notieren Sie sich Hinweise für die Tierärztin oder den Tierarzt – dazu gehören eindeutige Anzeichen wie Rötungen, Schwellungen etc., aber auch Details wie der Zeitpunkt des Pfotenleckens (zum Beispiel nach der Fütterung, nach den Spaziergängen...). Wenn das Lecken länger anhält oder sich die Symptome verschlimmern, sollten Sie umgehend eine Tierarztpraxis aufsuchen, um schwerwiegendere Probleme auszuschließen.

Hund leckt ständig die Pfoten: Behandlung und Tipps

Wie Pfotenlecken beim Hund behandelt wird, hängt stark von der Ursache ab. Einige Maßnahmen können Sie jedoch ergreifen, um Ihrem Hund Linderung zu verschaffen. 

Hund leckt sich die Pfoten – Was tun?

Wenn Ihr Hund sich die Pfoten leckt, gibt es verschiedene Maßnahmen, die Sie ergreifen können. Zunächst sollten Sie die Hundepfote gründlich untersuchen, um die Ursache zu ermitteln. Leckt der Hund sich die Pfoten aufgrund von allergischen Reaktionen, könnten spezielle Pfotenschutzprodukte wie Salben oder auch Medikamente notwendig sein. Ebenso können regelmäßige Pfotenpflege und das Waschen der Pfoten nach dem Gassigehen helfen, Pollen, Schmutz und andere Reizstoffe zu entfernen. Falls Sie den Verdacht haben, dass Parasiten der Grund für das Pfotenlecken sind, ist ein Tierarztbesuch ratsam. Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt kann geeignete Mittel gegen die Parasiten verschreiben. Das Gleiche gilt bei Infektionen zum Beispiel mit einem Pilz, in diesen Fällen benötigen betroffene Bereiche eine gezielte antimykotische Behandlung. Ist eine Allergie als Auslöser im Verdacht, wird möglicherweise ein Allergietest durchgeführt.

Tipp: Üben Sie möglichst früh mit Ihrem Hund, dass Sie seine Pfoten berühren und untersuchen dürfen - idealerweise mit positiver Bestärkung, beispielweise durch Leckerlis. Je älter der Hund ist, umso mehr Zeit und Aufmerksamkeit müssen Sie in das Training stecken. Damit gewöhnt sich Ihr Vierbeiner an die Berührung, was es Ihnen sowie Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt erleichtert, die Ursache für das Belecken der Pfote herauszufinden und gegebenenfalls Behandlungsmaßnahmen an der Pfote vornzunehmen. Zudem gestalten sich dank dieser Übung viele alltägliche Dinge, beispielsweise das Krallenscheiden, Eincremen der Fußballen oder Anziehen von Schuhen bei besonders heißem oder kaltem Wetter, in der Regel deutlich leichter.

Pfote von Hund halten dürfen

Vermeiden Sie übermäßiges Lecken durch Ablenkung und Beschäftigung. Spielen Sie mit Ihrem Vierbeiner oder bieten Sie ihm Kauspielzeuge an, um Langeweile zu vermeiden, die oft zu zwanghaftem Lecken führen kann. Sollten psychische Ursachen vermutet werden, kann ein Gespräch mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt, aber auch mit einer Hundetrainerin oder einem Hundetrainer helfen.

Erste Hilfe bei Fremdkörpern

Sie bemerken sichtbare Fremdkörper wie Dornen oder Scherben in der Hundepfote? Falls problemlos möglich, entfernen Sie diese vorsichtig mit einer Pinzette, desinfizieren und verbinden Sie die Wunde und lassen Sie die Pfote tierärztlich untersuchen.

Wundversorgung beim Hund - so geht's!

Die Tierärztin oder der Tierarzt kann die Pfote auf Reste des Fremdkörpers untersuchen, die schwere der Verletzung feststellen und weitere Behandlungsmaßnahmen einleiten. So werden auch schwere Entzündungen vermieden, die Sie ohne einen Besuch in der Tierarztpraxis riskieren würden. Wenn sich der Fremdkörper nicht so einfach entfernen lässt, dann lassen Sie ihn stecken und tierärztlich entfernen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Sie Ihren Hund noch schwerer verletzen!

Sollte das Fell um die Pfotenballen verfilzt sein, ist es ratsam, das Fell behutsam zu kürzen, um Reizungen zu vermeiden – natürlich nur, wenn Sie damit keine weiteren Verletzungen riskieren.

Hausmittel gegen Pfotenlecken beim Hund

In vielen Fällen können einfache Hausmittel helfen, das Pfotenlecken bei Ihrem Vierbeiner zu reduzieren: 

  • Kamillentee: Kochen Sie Kamillentee, lassen Sie ihn abkühlen und tränken Sie ein Tuch darin. Wickeln Sie dieses für etwa 5-10 Minuten um die betroffene Hundepfote. Kamille kann helfen, bei leichten Entzündungen und Reizungen eine erste Linderung herbeizuführen.
  • Kokosöl: Kokosöl kann trockenen Pfoten etwas Feuchtigkeit spenden und Hundepfoten vor einem Winterspaziergang ein wenig Schutz vor Streusalzen bieten.
  • Apfelessig: Apfelessig wird – mit Wasser verdünnt – eine Vielzahl an heilenden Eigenschaften nachgesagt. Seine leicht antibakteriellen Eigenschaften können eventuell die Wundheilung unterstützen, wissenschaftliche Belege für die Tiermedizin gibt es jedoch nicht.

Bedenken Sie, dass das wirksamste Mittel gegen das Pfotenlecken eine tierärztliche Untersuchung und Behandlung ist! Hausmittel wie Kamillenbäder und Kokosöl sollten Sie nur bei leichten Beschwerden und nach tierärztlicher Absprache anwenden. Sie ersetzen in keinem Fall den Besuch einer Tierarztpraxis!

Tierärztin untersucht Pfote beim Hund

Wann sollte ich eine Tierarztpraxis aufsuchen? 

Ihr Hund leckt sich die Pfoten über einen längeren Zeitraum oder sehr intensiv? Oder es treten andere Anzeichen wie Rötungen, Schwellungen, Blutungen oder starker Geruch auf? Dann sollten Sie unbedingt eine Tierärztin oder einen Tierarzt konsultieren. Chronisches Pfotenlecken kann auf ernsthafte gesundheitliche Probleme wie Allergien, Pilzinfektionen oder Parasitenbefall hinweisen, die eine professionelle Behandlung erfordern. Ein Besuch in der Tierarztpraxis ist auch dann dringend notwendig, wenn Ihr Vierbeiner Anzeichen von Schmerzen zeigt, lethargisch ist oder aufgehört hat, zu essen.

Pfotenlecken beim Hund vorbeugen

Um das Pfotenlecken bei Ihrem Hund zu verhindern, sind vorbeugende Maßnahmen entscheidend. Eine gute Pfotenpflege beginnt mit regelmäßigen Kontrollen. Achten Sie darauf, dass sich keine Fremdkörper wie Steinchen, Dornen oder Scherben in den Pfotenballen Ihres Hundes verfangen haben. Ebenso sollten die Pfoten sauber und trocken gehalten werden, um Pilzinfektionen vorzubeugen. Dichtes, langes Fell zwischen den Pfotenballen sollte gekürzt werden, um Verfilzungen zu vermeiden. Ein spezieller Pfotenschutz, wie etwa Hundeschuhe, kann besonders bei extremen Wetterbedingungen wie großer Hitze und Kälte oder bei scharfem Streusalz im Winter hilfreich sein. Diese Schuhe schützen die empfindlichen Hundepfoten vor Verletzungen und aggressiven Umwelteinflüssen. Auch das Eincremen der Pfotenballen mit speziellen Salben kann dazu beitragen, die Haut geschmeidig zu halten und Rissen vorzubeugen. Neben der physischen Pflege spielt auch die mentale Gesundheit Ihres Hundes eine wichtige Rolle. Stress und Langeweile können zu übermäßigem Pfotenlecken führen. Sorgen Sie für genügend Beschäftigung und regelmäßige Bewegung, um Ihrem Vierbeiner einen gesunden Alltag zu bieten. 

Durch diese Maßnahmen können Sie das Wohlbefinden Ihres Hundes fördern und er wird sich seltener die Pfoten lecken. Eine regelmäßige Kontrolle und Pflege der Hundepfoten sowie der Einsatz von Pfotenschutzmitteln bei Bedarf sind der Schlüssel zu gesunden und glücklichen Pfoten.

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.

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