Wussten Sie, dass eine reine Freigängerkatze acht bis zwölf Mäuse am Tag verspeisen kann? Obwohl wir nicht beeinflussen können, was unsere Katzen draußen essen, können wir bewusst entscheiden, was in ihren Napf kommt. Denn eine ausgewogene Ernährung trägt bei unseren Vierbeinern stark dazu bei, dass sie sich rundum wohlfühlen. Deswegen beantworten wir Ihnen die Frage „Was essen Katzen?“
Inhaltsverzeichnis:
- Was essen Katzen? Stubentiger vs. Freigänger
- Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate
- Mineralstoffe
- Vitamine
- Ungesättigte Fettsäuren
- Was sollten ältere Katzen essen?
- Was essen Katzen während des Wachstums, der Trächtigkeit und der Milchbildung?
- Sichere Lebensmittel für Katzen
Was essen Katzen? Stubentiger vs. Freigänger
Die Futtermenge bei Katzen unterscheidet sich nicht wesentlich zwischen den verschiedenen Rassen, da sie oft ein ähnliches Gewicht haben. Aber was sollten Katzen essen, die reine Wohnungskatzen sind? Freigänger bewegen sich viel mehr und sind ganz anderen Wetterverhältnissen ausgesetzt – sie fangen sich möglicherweise aber auch die eine oder andere Maus. Stubentiger dagegen schlafen deutlich mehr und können kein großes Revier durchstreifen. Auch die Gesellschaft von Artgenossen beeinflusst den Energiebedarf: Wenn Sie mehrere Katzen besitzen, beschäftigen sie sich häufig gegenseitig und bewegen sich dadurch mehr als eine Katze, die allein lebt. Bedenken Sie außerdem, dass Katzen während der Wachstumsphase, im Alter, wenn sie trächtig sind oder ihre Jungen mit Milch versorgen, ganz andere Nahrungsbedürfnisse haben als eine erwachsene Katze. Deswegen gibt es im Tierfachhandel auch eine spezielle Auswahl an Katzenfutter in Form von Welpen-, Junior- und Seniorfutter.
Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate
Was essen Katzen, um ihre Energie zu gewinnen? Die drei Hauptenergielieferanten in der Katzenernährung sind:
- Fette
- Eiweiße
- Kohlenhydrate
Fette haben am meisten Energie, liefern aber auch essenzielle Fettsäuren und sorgen für die Aufnahme fettlöslicher Vitamine.
Eiweiße werden zum Aufbau wichtiger Körperstrukturen benötigt und Katzen gewinnen aus ihnen Energie. Sie bestehen aus vielen Aminosäuren und der Körper benötigt sie, um körpereigene Substanzen wie Gewebe und auch Enzyme zu bilden. Außerdem sind sie essenziell für die Milchbildung. Deswegen haben Katzen im Wachstum, während der Trächtigkeit und der Laktation einen erhöhten Eiweißbedarf. Außerdem können Katzen die Aminosäure Taurin nicht selbst bilden, weshalb Taurin unbedingt in ausreichender Menge im Katzenfutter enthalten sein sollte. Bedenken Sie, dass Taurin nur in tierischen Geweben, vor allem in der Muskulatur, vorkommt. Es werden 1000 mg Taurin pro kg Trockensubstanz im Trockenfutter und 2000 mg Taurin pro kg Trockensubstanz im Nassfutter empfohlen. Ein Taurin-Mangel führt möglicherweise zu Augen- oder Herzerkrankungen und Fruchtbarkeitsstörungen.
Bei den Kohlenhydraten werden verdauliche von unverdaulichen Kohlenhydraten unterschieden. Während die verdaulichen Kohlenhydrate Energieträger sind, sind die unverdaulichen – auch Ballaststoffe genannt – für eine gute Darmfunktion und -bewegung nötig.
Katzen sind als reine Fleischfresser an eine proteinreiche, kohlenhydratarme Ernährung gewöhnt. Ihr Verdauungssystem ist also nicht auf größere Mengen an Kohlenhydraten ausgelegt: Überschüssige Kohlenhydrate können vom Dünndarm nicht verdaut werden und gelangen in den Dickdarm, wo sie fermentieren und zu Blähungen und Durchfall führen. Katzen sollten darum beispielsweise täglich nicht mehr als 5 Gramm Stärke pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen.
Mineralstoffe
Je nach Bedarfsmenge werden bei der Katzenernährung Mengen- und Spurenelementen unterschieden.
Mengenelemente
Zu den Mengenelementen gehören Kalzium, Magnesium, Natrium, Phosphor, Kalium und Chlorid. Sie regeln unter anderem den Säure-Basen-Haushalt der Zellen. Kalzium, Phosphor und Magnesium sind wichtig für Muskeln und Knochen. Bei Kalzium und Phosphor ist nicht nur die aufgenommene Menge entscheidend, sondern auch das Verhältnis. Bei Katzen sollte das Kalzium/Phosphor-Verhältnis je nach Alter bei ungefähr 1,5:1 liegen. Ein Kalziummangel führt zur Instabilität der Knochen. Magnesium ist außerdem Bestandteil vieler Enzyme. Kalium, Natrium und Chlorid sorgen für die Aufrechterhaltung der Wasserbilanz und des Gleichgewichts gelöster Stoffe in den Zellen sowie für die Übertragung von Nervensignalen.
Spurenelemente
Die Spurenelemente sind Bestandteil von Enzymen und somit wichtig zum Beispiel für den Sauerstofftransport, die Zellpigmentierung und das Immunsystem. Zu ihnen gehören Eisen, Kupfer, Zink, Mangan, Kobalt, Jod und Selen. Jod ist außerdem Bestandteil der Schilddrüsenhormone. Ein Überschuss an Jod in der Katzenernährung führt deshalb zu einer Schilddrüsenüberfunktion, einer häufigen Krankheit bei älteren Katzen. Vor allem dem Eisen kommt eine wichtige Rolle im Rahmen des Sauerstofftransports zu. Hat Ihr Vierbeiner blasse Schleimhäute und ist schwach und müde? Dann hat er vielleicht einen Eisenmangel. In der Regel kommt ein Mangel bei reinen Fleischfressern nicht vor, bei unseren Hauskatzen ist er jedoch nicht ausgeschlossen. Empfohlen werden Gehalte im Futter von 80 mg pro Kilogramm Trockensubstanz für erwachsene Katzen.
Vitamine
Es gibt zwei Arten von Vitaminen: die fettlöslichen Vitamine A, D, E, und K und die wasserlöslichen B-Vitaminen sowie Vitamin C.
Die fettlöslichen Vitamine werden im Körper – vor allem in der Leber und im Fettgewebe – gespeichert. Vitamin A ist für die Unterstützung der Epithel- und Immunfunktion zuständig und zudem für die Sehfunktion verantwortlich. Bei übermäßiger Fütterung von Leber, die besonders reich an Vitamin-A ist, kann es zu einem Vitamin-A-Überschuss kommen, einer sogenannten Hypervitaminose A. Diese äußert sich zum Beispiel in Form von Wirbelgelenksarthrose (Spondylose) und Gelenksversteifung (Ankylose). Vitamin D reguliert den Kalziumstoffwechsel. Vitamin E fungiert als Antioxidans, wodurch es die Muskulatur und das Nervensystem schützt. Vitamin K aktiviert die Blutgerinnung. Es wird von den Darmbakterien gebildet, weshalb Ihre Katze normalerweise in der Lage ist, den Bedarf selbst zu decken. Nur wenn Ihr Vierbeiner Durchfall hat oder Antibiotika bekommt, können die Darmbakterien und somit die Bedarfsdeckung eingeschränkt sein.
Die wasserlöslichen Vitamine werden bei einem Überschuss einfach mit dem Urin ausgeschieden, eine Überversorgung ist im Vergleich zu den fettlöslichen Vitaminen also quasi nicht möglich. Die B-Vitamine sind Bestandteil vieler Enzyme und wichtig für die Blutbildung. Wenn Ihr Liebling erbrechen muss, sehr mager ist und eventuell sogar orientierungslos wirkt, hat er vielleicht einen Vitamin B1 Mangel. Ein Mangel an Vitamin B6 kann unter anderem die Entstehung von Harnsteinen begünstigen. Biotin (auch Vitamin B7) ist wichtig für enzymatische Reaktionen, ein Mangel äußert sich in Form von Hautproblemen. Vitamin C wird für die Produktion von Bindegewebe benötigt und stärkt das Immunsystem. Katzen können Vitamin C selbst in der Leber herstellen – eine Ergänzung mit Vitamin C zur Stärkung des Immunsystems ist daher nicht nötig.
Ungesättigte Fettsäuren
Die ungesättigten Fettsäuren Linolsäure, Linolensäure und Arachidonsäure können von Katzen nicht selbst gebildet werden und sind deswegen mit dem Futter zuzuführen. Sie sind in Soja-, Distel-, Sonnenblumen-, Fisch-, Leinöl sowie in tierischen Fetten enthalten. Die ungesättigten Fettsäuren sind nicht nur wichtig für die Haut, sondern auch Vorstufen für Hormone. Außerdem sind sie während der Trächtigkeit und im Wachstum extrem wichtig, weshalb Sie währenddessen ein besonderes Augenmerk auf ungesättigte Fettsäuren legen sollten, um einen Mangel zu vermeiden.
Was sollten ältere Katzen essen?
Im Alter muss die Katzenernährung entsprechend dem geringeren Energieverbrauch durch weniger Bewegung und gegebenenfalls Erkrankungen angepasst werden. Natürlich ist es individuell, ab wann eine Katze alt ist. Pauschal lässt sich jedoch sagen, dass kleinere Rassen mit ca. 9–10 Jahren und größere mit 7–8 Jahren zu den Senioren gehören. Mit dem Alter sinkt nicht nur der Energieverbrauch, sondern auch die Leistungsfähigkeit des Verdauungstraktes. Bei älteren Katzen sind zum Beispiel die Fettverdaulichkeit und die Eiweißverdaulichkeit deutlich reduziert. Bei den Proteinen sollten Sie auf besonders hochwertige Proteinquellen Wert legen, damit möglichst wenig Abbauprodukte von der Leber entgiftet und von der Niere ausgeschieden werden müssen. Außerdem können einige Nährstoffe von älteren Katzen nicht mehr so gut aufgenommen werden, wovon Sie dann mehr brauchen.
Ein zu hoher Energiegehalt im Futter sollte unbedingt vermieden werden, um die Gelenke und das Herz-Kreislauf-System nicht zusätzlich durch Übergewicht zu überlasten. Jedoch sollten Sie nicht einfach die Futtermenge reduzieren, denn dadurch bekommt Ihr Liebling möglicherweise zu wenig Nährstoffe. Beides muss also angepasst werden. Im Handel ist extra Seniorenfutter erhältlich. Kommt zum hohen Alter auch noch eine alterstypische Erkrankung dazu, wie beispielsweise eine Schilddrüsenüberfunktion oder eine Niereninsuffizienz, sollten Sie dringend mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt über eine Spezialdiät sprechen.
Was essen Katzen während des Wachstums, der Trächtigkeit und der Milchbildung?
Während des Wachstums sowie während der Trächtigkeit und der Milchbildung gibt es keine pauschalen Empfehlungen. Die Ernährung muss stetig an den jeweiligen Lebensmonat, die Trächtigkeitswoche oder die Anzahl an zu säugenden Kitten angepasst werden. Einige Nährstoffe spielen in diesen Phasen eine besonders wichtige Rolle. Der Energie- und Proteinbedarf der Katzen steigt bei Katzenwelpen sowie während Hochträchtigkeit und Laktation. Zum Ende der Trächtigkeit sollte beispielweise eine Katze mit circa dem Dreifachen an Eiweiß im Vergleich zum Normalbedarf gefüttert werden. Auch Katzenwelpen brauchen mehr Eiweiß als erwachsene Katzen, denn Eiweiß ist nötig für die Bildung von Geweben. Entscheidend ist hierbei auch eine gute Eiweißqualität. Bei Katzenwelpen ist außerdem Kalzium enorm wichtig für die Mineralisierung des Skeletts und die Zahnbildung. Ein Mangel führt zu erhöhtem Risiko von Knochenbrüchen. Allerdings sollten auch alle anderen Nährstoffe mengenmäßig an den veränderten Bedarf angepasst werden. Wenn Sie sich unsicher sind, ob Ihr Vierbeiner eine ausgewogene Nährstoffzufuhr bekommt, ist es immer ratsam, mit einer Tierärztin oder einem Tierarzt Rücksprache zu halten.
Sichere Lebensmittel für Katzen
Nicht ohne Grund gibt es Katzenfutter. Der Stoffwechsel von Katzen unterscheidet sich von unserem, weshalb wenige Lebensmittel für Katzen geeignet sind und unsere Ernährung keinesfalls als Alleinfutter den Nährstoffansprüchen unserer Samtpfoten gerecht würde. Zu für Katzen geeignetem Obst und Gemüse gehören beispielsweise Gurke, einige Beeren und Salate.
Sichere Lebensmittel für Katzen
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Sichere Lebensmittel für Katzen
Welche Lebensmittel sind für Katzen sicher?
Es gibt jedoch auch eine lange Liste an bedenklichen oder sogar hochgiftigen Lebensmitteln. Dazu gehören unter anderem: Birkenzucker, Schokolade und Weintrauben. Auf der sicheren Seite sind Sie mit altersgerechten Katzenleckerlis und Katzenfutter aus dem Fachhandel.
Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.