Bei der Anschaffung eines neuen Haustieres gibt es viel zu beachten. Von der Entscheidung „Züchter oder Tierheim?“ über jegliche Wohnungsanpassungen bis hin zur Ernährung sollten Sie sich viele Gedanken machen. In diesem Artikel haben wir für Sie aufgeschlüsselt, was für eine artgerechte Katzenhaltung wichtig ist.


Inhaltsverzeichnis:


Artgerechte Katzenhaltung: Die Anschaffung

Eine artgerechte Katzenhaltung beginnt bei der Anschaffung des kleinen Lebewesens. Gründliche Überlegungen, wie man den Bedürfnissen des Tieres gerecht werden kann gehen mit ausgiebiger Recherche und Suche nach einer seriösen Tiervermittlung einher. Unter Züchtern gibt es immer wieder schwarze Schafe, deren Profit auf dem Leid der Kätzchen basiert, und auch auf Portalen wie ebay floriert der illegale Kitten- und Welpenhandel. Seriöse Züchter kennen sich mit den Tieren aus, bieten maximal zwei Rassen an und lassen Sie gerne auch warten, wenn eben gerade nicht genug Kitten im Angebot sind. Um das passende Tier zu bekommen, sollten Sie also unbedingt Geduld zeigen – es wird sich langfristig lohnen, für Sie und für das Tier.

Artgerechte Katzenhaltung: Draußen oder drinnen?

Wenn es um die Frage „Hauskatze oder Freigänger?“ geht, scheiden sich die Geister. Sie müssen individuell abwägen, welche Risiken Sie mit dem Freigang eingehen: Straßenverkehr, giftige Pflanzen und Müll sowie andere Tiere oder einfach nur ungünstige Verstecke wie Garagen oder der Motorraum von Autos. Auch Züchtungen, die die Tiere immer mehr von den Ursprüngen der Tiere entfernen, können ein Leben mit Freigang erschweren. So sind beispielsweise Nacktkatzen besonders Sonnenbrand-gefährdet und das Fell der Perserkatze verfilzt in der Natur sehr schnell. Alltagsgefahren können ein Katzenleben stark verkürzen – müssen es aber nicht. Gleichzeitig bieten Sie Ihrem Liebling die Möglichkeit, ein eigenes Revier zu erkunden, in Interaktion mit Artgenossen zu treten und nach Lust und Laune zu Jagen und zu klettern. Freigänger leben also offensichtlich mehr wie Ihre Vorfahren oder wilden Geschwister, aber auch gefährlicher.


Es ist wichtig, Gefahren zu erkennen und unsere Liebsten davor zu schützen. Entdecken Sie auf unseren Gift-Suchbildern, was für unsere Vierbeiner im Haus und in der Wohnung gefährlich sein kann!

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Bei der Inneneinrichtung sollten Sie sowohl bei Freigängern als auch Stubentigern auf einige wichtige Elemente achten: Genügend Rückzugsmöglichkeiten, viele Kletterelemente und genügend und saubere Katzentoiletten dürfen beispielsweise bei keiner Traumwohnung für Katzen fehlen. Sollten Sie sich für eine Wohnungshaltung entscheiden, sollten Sie besonderen Wert darauf legen, sich die Zeit für genügend Spiel und Spaß nehmen. Wie die „perfekte“ Katzenwohnung aussehen kann und was alles zu beachten ist, haben wir in dieser Infografik für Sie zusammengefasst.

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Artgerechte Katzenhaltung: Bewegung und Auslastung

Jede Katze braucht Bewegung. Diese holen sich Freigänger in der Regel selbst, Wohnungskatzen dagegen sind etwas eingeschränkter und brauchen besondere Anreize und eigene Spielstunden, um in Form zu bleiben – nicht ohne Grund neigen Stubentiger eher zu Übergewicht als Freigänger. Darum sind ein Kratzbaum und weitere Kletter- und Spielmöglichkeiten in der Wohnung nicht wegzudenken. Doch ohne Sie reicht das allein meist nicht aus: Sie sollten aktiv Zeit mit Ihrem Liebling verbringen und ihn zum Toben animieren. Diese Spieleinheiten können Sie in dem AGILA Bewegungstracker notieren und nachverfolgen. Bei der Bewegung geht es übrigens nicht nur um die Figur: Die Fitness ist selbstverständlich ein wichtiger Aspekt für die Tiergesundheit und eine artgerechte Katzenhaltung, doch genügend Auslastung macht Ihren Liebling auch zu einer glücklicheren Katze.

Artgerechte Katzenhaltung: Abwechslung und Gesellschaft

Auslastung ist eng mit Abwechslung verknüpft. Ihrem Liebling sollte nicht langweilig werden und dafür ist Ihre Anwesenheit und Aufmerksamkeit besonders wichtig. Auch wenn unsere Lieblinge als besonders selbstständig gelten, fühlen auch sie sich schnell allein gelassen und können unter Einsamkeit leiden. Darum sollten Sie in Ihrem Alltag fest gemeinsame Zeit zum Schmusen, Spielen und nötigenfalls für die Körperpflege einplanen, doch auch Ihre simple Anwesenheit hat eine positive Wirkung. Wie viel menschliche Gesellschaft eine Katze genießt und braucht, hängt natürlich vom individuellen Charakter ab. Denn genauso wichtig sind Freiraum, Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten. Idealerweise hat eine Katze – insbesondere eine Wohnungskatze, die nicht in Kontakt mit benachbarten Artgenossen treten kann – einen freundlichen Artgenossen bei sich. Dann sollten Sie sich viel Zeit dafür nehmen, eine passende Zweitkatze zu finden.

Artgerechte Katzenhaltung: Ernährung

Wenn Sie einen Blick auf die vielen verschiedenen Ernährungsformen für Katzen werfen, brauchen Sie sich nicht dazu gedrängt fühlen, auf Barfen oder die Prey-Fütterung (Fütterung ganzer Futtertiere) zurückzugreifen. Sicherlich würden Sie mit einem Eintagsküken oder ähnlichem die ursprünglichen Instinkte Ihres Lieblings ansprechen und ihm eine Freude bereiten, bei einer artgerechten Fütterung geht es aber vor allem um eine ausgewogene Ernährung mit den richtigen Inhaltsstoffen. Die Domestizierung hat dazu geführt, dass unsere Stubentiger nicht unbedingt nicht darauf angewiesen sind, ihre Beute selbst auseinanderzunehmen. Eine zu einseitige Ernährung kann auch bei der Prey-Fütterung zu Problemen führen! Kurz: Wie genau Sie also das Futter Ihrem Liebling zubereiten, ist (fast) ganz Ihrer eigenen Fütterungs-Philosophie überlassen – Stellen Sie sich nur immer wieder die Frage: Was ist drin im Katzenfutter? und passen Sie die Zusammensetzung und Futtermenge stetig an Alter und Lebensumstände Ihrer Samtpfote an. Beispielsweise sollten Kitten kein Katzenfutter für alte Katzen bekommen.

Was bei einer artgerechten Katzenhaltung wichtig ist: Ihr Liebling ist ein sogenannter „Snacker“. Wenn Katzen sich selbst versorgen, dann fangen Sie viele kleine Tiere über den Tag verteilt, haben also viele kleine Mahlzeiten. Daran sollten Sie sich bei der Fütterung orientieren: 10 bis 15 Portionen am Tag sind optimal. Dass Futter sollte dabei nicht konstant bereitgestellt werden (Überfütterungs-Gefahr!), sondern kann beispielsweise über einen Futterautomaten portionsweise serviert werden. Alternativ können Sie bei jeder Spieleinheit etwas von der Tagesration füttern. Die hohe Zahl der täglichen Mahlzeiten ist mit einem entsprechendem Aufwand verbunden. Wenn der Zeitfaktor für Sie ein Problem darstellt und Sie nicht auf einen Futterautomaten zurückgreifen können oder möchten, sollten Sie das Futter über den Tag auf so viele kleine Portionen aufteilen, wie Ihnen eben möglich ist. „Alles auf einmal“ ist bei der artgerechten Katzenfütterung ein absolutes No-Go.

Artgerechte Katzenhaltung: Gesundheit

Eine artgerechte Katzenhaltung ist wichtige Grundlage für ein gesundes Katzenleben. Regelmäßige Check-Ups in der Tierarztpraxis sind nicht zu vernachlässigen, um die Gesundheit zu schützen. Dort können Sie sich auch über die individuellen Bedürfnisse Ihres Tieres informieren und Details zur gewissenhaften Fellpflege und Zahnpflege und ob/wie sie Katzenkrallen schneiden sollten, besprechen. Übrigens: Je früher Sie ein Kätzchen an Besuche in der Praxis gewöhnen, umso unkomplizierter und stressfreier werden sie langfristig ablaufen. Außerdem können Sie sich bei Kliniken informieren, ob sie als eine gute Klinik für Katzen zertifiziert sind. Führen Sie daneben regelmäßig einen Gesundheitscheck bei der Katze zuhause durch und tragen Sie wichtige Informationen in AGILAs Tiergesundheitskalender ein. So bemerken Sie Veränderungen und ggf. zu behandelnde Krankheiten frühzeitig, da unsere Stubentiger dazu tendieren, Schmerzen zu verstecken.

Sie sollten sich bei einigen Rassen im Vorfeld informieren, als wie artgerecht Sie diese Züchtungen noch empfinden würden. So gibt es beispielsweise flache Nasen nur aus optischen Gründen. Derartige Merkmale schaden den Tieren sogar und werden häufig zur Qualzucht gezählt. 

Dieser Artikel wurde geprüft von Tierärztin Melanie Müller.

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.

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