Gerade in den kalten Wintermonaten kann es für unsere Vierbeiner gefährlich werden, zu lange im Freien zu sein. Eine Unterkühlung bei Katzen kommt häufiger vor, als man meinen würde – und endet im schlimmsten Fall tödlich. Informieren Sie sich darum hier über die Ursachen einer Hypothermie, wie sie diese erkennen und wie Sie im Notfall richtig handeln.


Inhaltsverzeichnis:



Hypothermie bei Katzen: Zusammenfassung

Häufigkeit der Erkrankung Kommt häufiger im Winter vor
Verlauf der Erkrankung Verläuft akut – Notfall!
Schwere der Erkrankung Kann lebensgefährlich werden
Diagnose der Erkrankung Diagnose über die Körpertemperatur (unter 37,7°C)
Vorkommen der Erkrankung Dünnfellige, junge, alte oder kranke Katzen besonders anfällig
Behandlungsmöglichkeit der Erkrankung Behandlung durch langsames Aufwärmen
Ansteckungsgefahr Nicht ansteckend
Prognose Ab unter 33°C kaum noch eine Überlebenschance
Typische Symptome Symptome u.a. Zittern, gesträubtes Fell, Schwäche, kalte Extremitäten
Schnellstmöglich eine Tierarztpraxis oder -klinik aufsuchen

Wann spricht man von einer Unterkühlung bei Katzen?

Eine gesunde Katze sollte eine Körpertemperatur von ungefähr 38 bis 39°C. Darüber handelt es sich um Fieber und darunter – wenn ungefähr 37,7°C unterschritten werden, leidet das Tier unter einer gefährlichen Hypothermie. Unter 33°C gehen die Überlebenschancen gegen Null. Wie Sie die Temperatur messen können, haben wir Ihnen in unserer Grafik zum Fiebermessen bei der Katze abgebildet. Denn: Wenn Sie eine Unterkühlung ausschließen möchten, ist die richtige Technik ganz wichtig. Liegt das Thermometer nicht an der Darmschleimhaut an oder befindet sich Kot im Enddarm, zeigt es möglicherweise eine zu niedrige Temperatur an. Messen Sie daher unbedingt erneut, wenn Symptome und Temperatur nicht zusammenpassen.

Ursachen und Risikofaktoren einer Unterkühlung bei Katzen

Das dichte Fell unserer Samtpfoten schützt sie nur bis zu einem gewissen Punkt und gerade bei Nässe, beispielsweise bei Regen oder nach einem unfreiwilligen Bad im Teich, wird es schnell zu kalt. Natürlich sind Rassen mit besonders dichtem Fell, dass sie kuschelig warm hält, und einer Herkunft aus kälteren Regionen besser für niedrige Temperaturen gewappnet, als ihre Artgenossen aus wärmeren Gegenden. Nacktkatzen zählen wohl kaum zu den Katzenrassen, die den Winter mögen. Daneben ist wichtig, wie alt und gesund Ihre Mieze ist. Ältere oder kranke Stubentiger frieren schnell und auch Kitten brauchen etwas Extra-Wärme.
Zu Situationen, in denen unsere Stubentiger besonders gefährdet sind, zählen auch die Stunden nach einer Operation. Achten Sie also in der Nachsorge darauf, Ihrem Liebling einen warmen Platz zu bieten und wickeln Sie ihn ggf. in eine Decke.

Achtung: Auch nach einem Unfall, oder einer anderen Gegebenheit, in der Katzen einen Schock erleiden könnten, kann die Körpertemperatur mitunter deutlich zu niedrig sein. Hier müssen neben wärmenden allerdings dringend zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, um den Kreislauf zu stabilisieren und ggf. Verletzungen zu versorgen.

Daran erkennen Sie eine Unterkühlung bei Katzen

Neben der Körpertemperatur gibt es weitere Anzeichen einer Unterkühlung bei Katzen. Wie wir Menschen zittern auch Katzen, wenn sie frieren. Dabei sollten Sie allerdings unbedingt beachten, dass mit zunehmender Unterkühlung das Zittern nachlassen kann. Hat sich jedoch die Umgebung nicht verändert bzw. sind keine Maßnahmen getroffen worden, um die Katze aufzuwärmen, ist nachlassendes Zittern kein gutes Zeichen – Ihr Liebling schwebt weiterhin in Lebensgefahr! Auch auf die Atmung und den Puls sollten Sie achten: Atemprobleme und eine besonders schwache Herzfrequenz (unter 110-120 Schlägen pro Minute) sind weitere Symptome einer Unterkühlung bei Katzen.


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Eindeutige Symptome einer Unterkühlung bei Katzen sind:

  • ein gesträubtes Fell, um Wärme zu speichern,
  • Müdigkeit, Schwäche und Muskelsteifheit,
  • schwacher Atem,
  • eine blasse, bläuliche Maulschleimhaut
  • eiskalte Extremitäten (also Ohren, Pfoten und Rute)
  • eine niedrige Körpertemperatur von unter 37,7°C
  • ein schwacher Puls und eine niedrige Herzfrequenz (von unter 110-120 Schlägen pro Minute)
  • und ein starkes, ununterbrochenes Zittern am ganzen Körper.

Erste Hilfe bei einer Unterkühlung bei Katzen

Hypothermie muss immer tierärztlich behandelt werden, auch dann, wenn Ihr Vierbeiner wieder aufgewärmt und scheinbar unbeschadet ist. So kann in unklaren Situationen zudem sichergestellt werden, dass keine Kreislaufprobleme Ursache für die niedrige Körpertemperatur sind. Bevor Sie die Tierarztpraxis erreichen, können Sie Erste Hilfe leisten: Wärmen Sie Ihre Katze langsam auf, indem Sie sie gut abtrocknen und in eine Decke wickeln. Wärmflaschen und Wärmelampen können ebenfalls helfen, hier müssen Sie aber sicherstellen, dass Sie nicht zu heiß sind, nicht direkt der Haut anliegen und so möglicherweise sogar Verbrennungen verursachen könnten. Bieten Sie Ihrer Samtpfote außerdem lauwarmes Wasser zum Trinken an.

 Achtung: Wärmen Sie Ihre Katze nicht zu schnell auf! Eine Erhöhung der Körpertemperatur von ungefähr 1°C pro Stunde ist ideal. Heizt Ihre Katze zu schnell auf, drohen Verbrennungen, Herzflimmern und allgemeines Organversagen.

 

Einer Unterkühlung bei Katzen vorbeugen

Stellen Sie sicher, dass Ihr Liebling immer einen warmen, gemütlichen Platz zur Verfügung hat. Freigänger sind besonders gefährdet; Wenn Sie sich gegen eine Katzenklappe entschieden haben, sollten Sie bei niedrigen Temperaturen stets im Blick haben, ob Ihre Katze wieder reingelassen werden möchte. Dazu sollten Sie einen geschützten Platz außerhalb des Hauses bereitstellen, in dem Ihre Katze bei Bedarf Unterschlupf findet (bspw. eine kleine „Katzenhütte“ oder ein Platz im Schuppen). Achten Sie auf die Anzeichen einer Unterkühlung bei Katzen und handeln Sie, sobald Sie das Gefühl haben, etwas stimmt nicht. So kommen Sie und Ihr Liebling gut durch den Winter!

Schauen Sie gerne bei uns im Downloadbereich vorbei, dort finden Sie, neben der Infografik "Unterkühlung bei Hund und Katze", viele weitere interessante Tiergesundheitshelfern.

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Dieser Artikel wurde geprüft von Tierärztin Melanie Müller.

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.

Foto: © Titelbild: Africa Studio - stock.adobe.com; Infografik: AGILA Tierversicherung