Schon wieder ein neuer Trend in der Hundehaltung: Dogsharing, zu deutsch „den Hund teilen“. Was das genau heißt? Mindestens zwei Menschen wechseln sich entweder stunden-, tage- oder wochenweise mit dem Hund ab. Wie bereits letzte Woche von uns diskutiert, wollen viele trotz Vollzeitjob einen Hund haben - da bietet es sich an, jemanden Gleichgesinntes zu finden, der sich in der restlichen Zeit gerne mit dem Hund beschäftigen möchte. Doch ist das wirklich das Richtige für den Vierbeiner oder verwirrt es ihn zu sehr, zwei ganz unterschiedliche Besitzer an unterschiedlichen Orten zu haben? Wir haben Vor- und Nachteile des Dogsharing-Prinzips für Sie diskutiert.
Greta: Den Hund hin und her schieben, wie es gerade passt - das geht gar nicht!
Einen Hund teilen, ausleihen wie einen Gegenstand, als hätte er keine Gefühle? Das finde ich echt unmöglich! Hunde sind Rudeltiere und brauchen nur einen Rudelführer, dem sie voll und ganz vertrauen können. Ständig wechselnde Frauchen und Herrchen verwirren den Hund extrem und das kann fatale psychische Schäden zur Folge haben. Wenn ihm das Rudel alle paar Tage entrissen wird, muss er sich ständig neu orientieren, hat keine Sicherheit und kommt nicht zur Ruhe. Natürlich spart man sich Tierarztkosten, aber mit einer Hundekrankenversicherung sind diese günstig im Rahmen zu halten und definitiv kein Grund, die psychische Gesundheit des Hundes so stark zu belasten. Wer wegen der mangelnden Zeit auf Dogsharing zurückgreifen muss, sollte sich gar nicht erst einen Hund anschaffen. Schließlich ist es vorher klar, dass ein Hund Zeit braucht und man dementsprechend entweder darauf verzichten, in Teilzeit arbeiten, den Hund mitnehmen oder andere Möglichkeiten finden muss. Bei Dogsharing steht einfach nur der Eigennutz im Vordergrund. Schön kuscheln und spielen, aber bloß nicht seinen Lebensstil anpassen, sich kümmern und Verantwortung übernehmen. Es gibt tatsächlich sogar schon Hunde-Mietservices, bei denen man sich, wenn man gerade Lust und Zeit hat, einen Hund ausleihen kann! Am besten steht irgendwann noch an jeder Ecke „Rent a Dog“ - wie praktisch. Wenn ich so etwas höre, kriege ich die Krise!
Franziska: Dogsharing ist eine super Möglichkeit für Berufstätige mit Hund
Ich finde es unglaublich toll, dass es die Möglichkeit gibt, seinen Hund mit jemand anderem zu teilen! Wenn ich jemanden finde, mit dem ich mich gut verstehe und das Gefühl habe, dass die Person sich sehr gut um den Vierbeiner kümmern wird, dann ist es doch toll! So habe ich als Hundeliebhaber trotz Job die Möglichkeit, einen Hund zu halten. Das ist die perfekte Lösung! Der Hund wäre ansonsten entweder tagsüber alleine oder würde in einen Hundekindergarten gehen. Da kümmern sich dann ja auch andere Menschen um ihn, nur dass ich das noch teuer bezahlen muss. Oder im schlimmsten Fall könnte ich mir einfach gar keinen Hund holen. Das wäre wirklich traurig, da dies einer meiner größten Wünsche ist und das gilt bestimmt auch für viele andere Menschen! Wenn man sich mit dem zweiten Besitzer einig über Betreuungszeiten, Ernährung und vor allem Erziehung des Hundes ist, ist das Dogsharing die beste Möglichkeit für Berufstätige, die gerne einen Vierbeiner haben möchten. So ist eine jederzeitige, einwandfreie Betreuung gesichert und dem Hund geht es gut. Das hat absolut nichts mit reinem Eigennutz zu tun! Man kann doch nicht von allen Menschen, die arbeiten, verlangen, dass sie nie ein Haustier haben dürfen! Vorallem nicht, wenn eine absolut einwandfreie Betreuung der Tiere rund um die Uhr gesichert ist. Und dies ist beim Dogsharing ja der Fall! Wieso sollte es den Hund verwirren, wenn sich zwei Menschen regelmäßig um ihn kümmern? Das ist ja nun nichts Außergewöhnliches, sondern auch in Familien der Fall, wo sich beide Partner sowie ggf. auch die Kinder um den Vierbeiner kümmern und mit ihm Zeit verbringen. Klar muss beim Dogsharing ganz klar geklärt sein, wer im Falle einer Krankheit zum Beispiel für die Tierarztkosten aufkommt. Und auch eine Hundehaftpflichtversicherung, die dieses besondere Betreuungsmodell berücksichtigt, sollte immer abgeschlossen sein. Aber dann steht der Anschaffung des Vierbeiners doch nichts mehr im Wege!