Bei nahezu allen Hunderassen ist er vorhanden: der Jagdtrieb. Es gibt einige typische Rassehunde, bei denen dieser Jagdtrieb besonders ausgeprägt ist. Doch auch Hunderassen, die für die Jagd eher untypisch sind, kann das Hetzfieber packen. Warum haben Hunde einen Jagdtrieb und welche feinen Unterschiede gibt es?

Woher der Jagdtrieb kommt

Fängt ein Hund erst einmal an zu jagen, ist er kaum mehr zu bremsen. Frauchen und Herrchen werden dann ganz schnell zur Nebensache. Hunde jagen schon lange nicht mehr aus Selbsterhaltungszwecken. Handelt es sich nicht gerade um einen Vierbeiner, der extra für die Jagd gehalten wird, rennen Hunde heute nur noch aus einem Grund Wild hinterher: es macht schlicht und einfach Spaß. Während der Hatz werden Adrenalin und auch Glückshormone ausgeschüttet, die unsere Fellnasen in einen beflügelten Zustand versetzen. Es handelt sich hierbei übrigens um dieselben Hormone, die auch bei uns Menschen ausgeschüttet werden –und zwar wenn wir verliebt sind.

Jagdtrieb ist rasseabhängig

Der Jagdtrieb ist zuerst einmal in der Natur der meisten Hunde tief verankert. Doch was genau ihn auslöst ist rasseabhängig. Bei einigen Rassen wird er ausgelöst, wenn etwas durch das Sichtfeld des Hundes huscht und sich schnell bewegt. In solchen Fällen spricht man von „Sichtjägern“. Andere Hunderassen, wie zum Beispiel SchweißhundBeagle oder Basset, schalten bereits komplett auf Jagdmodus, wenn sie eine frische Fährte riechen. Dies liegt an ihrer ausgezeichneten langen Nase und den Hängeohren, die es ermöglichen störende Geräusche auszublenden und sich voll und ganz auf die Geruchsspur zu konzentrieren. Ob die Jagd zu einem Erfolgserlebnis wird oder nicht, variiert auch von Hund zu Hund. Für manche Vierbeiner ist es schon befriedigend genug, ein paar Vögel aufzuscheuchen. Andere müssen ihre Beute gepackt oder gefressen haben, damit sie glücklich sind. Dies sollten wir jedoch aus ethischen und aus Tierschutzgründen nicht zulassen. Wenn ein Hund die Natur und andere Tiere gefährdet, sollte er solange an die Schleppleine und trainiert werden, bis er zuverlässig bei uns bleibt.

Jagdtrieb steckt an

Hunde spüren die Gefühlslagen ihrer Artgenossen. Eine ruhige Hundegruppe kann komplett in den Jagdtrieb verfallen, wenn nur einen einzigen Vierbeiner unter ihnen das Jagdfieber packt. Einem Hund das Jagen abzugewöhnen kann sehr schwer sein, denn ein Jagdhund trägt seinen Namen nicht umsonst. Da der Jagdtrieb einem guten Zusammenleben oft abträglich ist, sollte er in andere Bahnen gelenkt werden. Gehen Sie und Ihr Vierbeiner zum Beispiel gemeinsam auf die Jagd mit Futterbeutel-Training und anderen Spielen, die den Hund auf seinen Halter prägen und nicht auf Wild. Bevor man sich einen Hund zulegt, sollte man sich also unbedingt ausreichend über Rasse und damit zusammenhängende Verhaltensweisen und Ansprüche des Vierbeiners informieren.

Foto: © annaav/fotolia.com