Ein Gastartikel von PETS DELI

Viele Tierhalter, die bei sich selbst auf eine ausgewogene Ernährung achten, legen auch bei ihren Vierbeinern vermehrt einen hohen Wert auf eine gesunde Tiernahrung. Sie wünschen sich, dass diese natürlich und artgerecht ist. Denn: Die richtige Ernährung kann nicht nur das Leben Ihres Tieres verlängern, sondern auch nachweislich die Lebensqualität verbessern.

Bei dem Überangebot an verschiedenen Futtersorten und Ernährungskonzepten ist es für viele Tierhalter jedoch nicht leicht, den Überblick zu behalten und das Richtige für den eigenen Liebling auszuwählen. Eventuell hilft bei konventionellem Tierfutter ein Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe? In der Regel aber sind Frauchen und Herrchen dann auch nicht schlauer.

Rohes Fleisch für eine artgerechte Ernährung

Hunde und Katzen sind von Natur aus Fleischfresser, sogenannte Karnivoren. In der freien Natur würden sie selbstständig Beutetiere erlegen und diese auffressen. Der Magen-Darm-Trakt unserer Vierbeiner ist somit auf die Verdauung von Knochen, rohem Fleisch und dem Mageninhalt ihrer (meist pflanzenfressenden) Beutetiere ausgelegt.

Die artgerechteste Form der Fütterung wäre also die Fütterung von rohem Fleisch und vorverdautem Obst und Gemüse. Ein gutes Futter sollte demnach einen sehr hohen Fleischanteil enthalten (mindestens 60% bei Hunden und 85% bei Katzen) sowie artgerechte Beilagen in Form von Obst und Gemüse, das schon vorgekocht und püriert ist. Auch die Art des Fleisches ist entscheidend: Muskelfleisch ist wesentlich leichter zu verdauen als Innereien wie Lunge oder Schlund. Diese können unter anderem zu Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Durchfall führen.

Aber aufgepasst: Muskelfleisch und Gemüse allein decken den Nährstoffbedarf Ihres Tieres nicht vollständig ab! Für eine komplette Versorgung mit allen wichtigen Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen, sollten Sie den Speiseplan um natürliche Nahrungsergänzungsmittel erweitern. Hierfür eignen sich zum Beispiel ungekochte Knochen oder fertig zusammengestellte Mineral-Supplements.

Flüssigkeitszufuhr über das Futter

Fleisch enthält im Rohzustand deutlich mehr Nährstoffe als in gekochter oder gegarter Form. Das liegt daran, dass durch hohe Temperaturen viele Vitamine und Mineralien verloren gehen. Ein weiterer Faktor, der nicht außer Acht gelassen werden darf, ist der hohe Feuchtigkeitsgehalt von rohem Fleisch. Hunde und Katzen nehmen einen Großteil der von ihnen benötigten Flüssigkeit über ihre Nahrung auf – abgekochtes oder getrocknetes Industriefutter enthält aber in der Regel nur sehr wenig Feuchtigkeit.

Der Flüssigkeitshaushalt kann nicht so leicht über das Trinken ausgeglichen werden. Besonders Katzen sind als Wüstentiere von Natur aus eher schlechte Trinker. Chronischer Flüssigkeitsmangel führt häufig zu einer starken Belastung der Nieren, was auf lange Sicht zu Fehlfunktionen dieser Filterorgane führen kann.

Alternativen zur Rohfleischfütterung

Entscheidet man sich gegen eine Ernährung mit rohem Fleisch, sollte man bei Nass- und Trockenfutter genau auf die Zutaten und die Art der Herstellung achten. Langsames Garen von Nassfutter bei niedrigen Temperaturen, beispielsweise im Wasserbad, und sogenanntes "Kaltpressen" von Trockenfutter sind nährstoffschonende Alternativen zu herkömmlichen Herstellungsverfahren, die auf schnelle Verarbeitung durch hohe Temperaturen setzen.

Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in unserem nächsten Artikel „Was sollte man nicht füttern – was Tiere krank macht“.

 

Foto: © PETS DELI