Möwen bereiten in der Gegend von Sydneys Darling Harbour einige Probleme - Besucher, die eine Kleinigkeit essen wollen, werden von den aggressiven Vögeln angegriffen und Mieter wenden viel Geld und Zeit auf, um die Promenade vom Dreck der Tiere zu befreien. Nun wurde eine etwas unkonventionelle Lösung gefunden: Hunde.
Australian National Maritime Museum
Auch das Maritime Museum, das direkt am Sydney Darling Harbour liegt, hatte das Problem, dass Möwen die Besucher belästigten und die Umgebung verdreckten. Unterschiedlichste Abwehrmittel wurden ausprobiert, von Ultraschall über Sprühflaschen bis hin zu unechten Greifvögeln, doch nichts half. Dann hörte Adrian Snelling, Leiter der Sicherheitsabteilung, von einer Methode aus Kanada. Dort wurden an Flughäfen Vierbeiner genutzt, um Möwen von den Start- und Landebahnen zu vertreiben. Er holte sich den Border Collie Bailey, einen ehemaligen Arbeitshund. In den Ruhestand geschickte Arbeitshunde haben es häufig schwer, ein neues zuhause zu finden, da sie aufgrund ihrer Intelligenz und Disziplin nur schwer auszulasten sind. Doch für seine neue Aufgabe war Bailey damit bestens geeignet. Seit mehr als vier Jahren lebt er nun im Australian National Maritime Museum, wo er vom 24-Stunden-Sicherheitsdienst rund um die Uhr betreut wird. Seine Arbeit besteht aus regelmäßigen Spaziergängen entlang der Promenade. Bei diesen Patrouillen gemeinsam mit einem Mitarbeiter des Museums vertreibt er die Möwen, die es sich in seiner Abwesenheit bequem gemacht haben könnten. Dabei reicht seine Präsenz meist aus, um die Möwen zu erschrecken. In schwierigeren Fällen wird er an seiner Leine etwas näher an die Störenfriede herangelassen oder kann sie mit Bellen verscheuchen.
Sydney Opernhaus
Ebenfalls mit einer Möwenplage zu kämpfen hatte das Opernhaus in Sydney, wenige Kilometer vom Maritime Museum entfernt. Auch dort war das Management auf der verzweifelten Suche nach einer wirksamen Lösung – und hörte vom Erfolg des vierbeinigen Museums-Mitarbeiters. Bailey wurde ausgeliehen, um seine Künste auch in einer anderen Umgebung zu präsentieren. Dort sorgte er für so viel Begeisterung, dass die Verantwortlichen des Opernhauses beschlossen, gleich zwei Vierbeiner für die Vogel-Abwehr zu trainieren. Und sowohl Touristen als auch Anwohner können sich freuen: Wo früher Scharen aggressiver Möwen umherflatterten, trauen sich jetzt nur noch vereinzelte Tiere in die Nähe.