Es sind tränende Augen, juckende Haut und viele weitere Unannehmlichkeiten, mit denen Katzenhaarallergiker zu kämpfen haben. Für die meisten kommt daher ein Zusammenleben mit einem süßen Stubentiger nicht in Frage, einige versuchen es trotzdem. Für Katzenliebhaber mit einer Allergie gibt es nun Hoffnung, und zwar in Form eines neuen Impfstoffes.
Jucken statt Kuscheln
Rund 13,7 Millionen Samtpfoten leben in deutschen Haushalten und sind damit das beliebteste Haustier. Die Zahl könnte sogar noch höher sein, würden nicht ungefähr 10 Prozent der Bevölkerung in Industrienationen unter einer Allergie gegen die Tiere leiden. Mit allergietypischen Unannehmlichkeiten wie einem leichten Jucken und geröteten Augen beginnend kann die Allergie lebensbedrohliche Ausmaße in Form von starkem Asthma annehmen. Diese Symptome wurden bisher mit Cortison oder Antihistaminika bekämpft, ohne dabei das eigentliche Problem – die Allergie – zu behandeln.
Das Problem liegt auf der Zunge
Schweizer Forscher des Universitätsspitals Zürich haben sich über Jahre mit der Katzenhaarallergie auseinandergesetzt. Sie gehen dabei einen neuen Weg: Anstatt bei den Symptomen am Menschen anzusetzen, beschäftigen sie sich mit der Katze. Diese löst nicht mit ihren Haaren – wie man eigentlich vermuten würde – sondern mit einem körpereigenen Protein („Fel d 1“ genannt) die allergischen Reaktionen aus. Dieses ist insbesondere im Speichel enthalten, welchen die Samtpfote bei ihren regelmäßigen Pflegeritualen auf ihrem Fell aufträgt und darüber schließlich auch auf ihre Umgebung verteilt.
In drei Jahren auf dem Markt
Die Wirkung ähnelt der üblichen Grippeschutzimpfung, nur dass sie nicht bei den Menschen, sondern bei den Katzen eingesetzt wird: Der Impfstoff löst bei den Tieren die Bildung von Antikörpern gegen das oben genannte Fel d 1 aus, sodass das Allergen neutralisiert wird. Das Mittel sei laut Aussage der Forscher verträglich und sicher, bereits 54 Stubentiger wurden erfolgreich geimpft. In weniger als drei Jahren soll es der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Übrigens werden Hundeliebhaber sich leider noch etwas länger gedulden müssen, bei Hundehaarallergien sei die Entwicklung komplizierter.