Hunde haben ein gutes Gehör. Auch wenn der ein oder andere Hundebesitzer davon ab und an nicht ganz überzeugt sein mag. So kommt es doch oft genug vor, dass man seinen vierbeinigen Liebling zu sich ruft und dieser einen gar nicht zu hören scheint. Einerseits kann die Erziehung Grund für das ignorierende Verhalten des Vierbeiners sein, doch in einigen Fällen ist es die Gesundheit, die ihn nicht hören lässt. Der Verdacht auf einen Hörschaden beim Hund liegt dann nahe. Woher diese Erkrankung kommen kann und wie Sie sie erkennen, erfahren Sie in unserem Artikel.
Anzeichen für einen Hörschaden beim Hund
Hunde mit Hörschaden sind meist sehr schreckhaft. Schon Alltagssituationen wie z.B. Müllabfuhr, Straßenverkehr oder plötzliches Berühren des Vierbeiners können die Tiere erschrecken, da sie aufgrund der Schwerhörigkeit das Herannahen nicht mitbekommen und mit dieser Situation nicht rechnen. Oft wird auch Orientierungslosigkeit bei Hunden mit Hörschaden wahrgenommen. Selten kommt es zu unkontrolliertem und lautem Bellen oder anderem aggressivem Verhalten. Häufigstes Symptom ist meist das „Nichtreagieren“ auf Rufe.
Ursachen für Hörschäden bei Hunden
Erworbene Hörschäden können durch Erkrankungen des äußeren Gehörgangs, des Trommelfells, der Gehörknöchelchen oder des Mittelohrs entstehen. Beispiele sind ein stark verschmutzter Gehörgang, ein Riss des Trommelfells, eine schwere Entzündung des Mittel- bzw. Innenohres oder Tumorerkrankungen. Von der Altersschwerhörigkeit können Hunde meist ab dem 9. Lebensjahr betroffen sein. Typisch ist ein langsames und deshalb oft unbemerktes Abnehmen des Hörvermögens. Manchmal kann es aber auch zu einer akuten Taubheit („Hörsturz“) kommen. Erblich bedingte Hörschäden oder auch Taubheit werden von den Elterntieren übertragen und entwickeln sich ca. in den ersten vier Lebenswochen des Welpen. Einige Hunderassen wie z.B. der Dalmatiner, Engl. Setter, Bullterrier und West Highland White Terrier sind besonders anfällig für erblich bedingte Taubheit. Das Risiko für einen Hördefekt steigt mit zunehmendem Weißanteil in der Fellfarbe.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Symptome eines Hörschadens beim Hund sind für die Halter meist schwer zu erkennen. Da eine frühzeitige Behandlung entscheidend sein kann, um einen Hörschaden zu vermeiden, sollte bei Verdacht auf eine Ohrenerkrankung unverzüglich ein Tierarzt aufgesucht werden. Je nach Erkrankung können verschiedene Medikamente zum Einsatz kommen. Sollten Sie den Verdacht haben, dass Ihre Fellnase unter einer Ohrenerkrankung oder einem Hörschaden leidet, ist schnelles Handeln das A und O. Auch wenn die Vierbeiner in der Regel schnell mit der Einschränkung umgehen lernen, sollte sichergestellt werden, dass das Tier durch einen Hörschaden nicht unter Schmerzen leidet.
Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.