Tierheime übernehmen eine sehr wichtige Aufgabe im Tierschutz.  Viele Hunde bekommen durch die liebevolle Fürsorge und das Engagement ihrer Betreuer eine zweite Chance auf ein neues Zuhause, auf ein Leben als Familienmitglied. Für manche Tierheimhunde bleibt diese Vorstellung aber leider ein Traum.

Projekt für Vierbeiner aus dem Tierheim: "Start ins neue Leben"

Manche Hunde haben Verhaltensprobleme, die es nicht möglich machen, sie in den Alltag zu integrieren. Und auch die besten Tierpfleger stoßen bei verhaltensauffälligen und aggressiven Vierbeinern an ihre Grenzen. In solchen Fällen ist eine intensive individuelle Betreuung notwendig, doch dafür fehlen meist Zeit und Geld. Die betroffenen Hunde sitzen meist jahrelang im Tierheim oder werden im schlimmsten Fall eingeschläfert. Die einzige Lösung ist der lange Weg der Resozialisierung. Und genau diesen bietet das Projekt der Hundeakademie Perdita Lübbe im Tierheim Viernheim.

Training für Hund und Halter

Am 01. Februar 2015 wurde das Projekt mit zwei Rüden aus dem Tierheim Fulda gestartet – mit Erfolg. Einer der beiden, „Problemterrier“ Astor, mit dem das Team der Hundeakademie für ein Jahr gearbeitet hat, hilft inzwischen sogar neuen Problem"fellen". Die Trainer arbeiten neben dem Sozialverhalten auch an der Alltagstauglichkeit der Hunde:  Bürsten oder nach Zecken absuchen ist für viele der Tiere schon eine große Herausforderung, was eine Vermittlung sehr schwierig macht. Neben der langfristigen Arbeit mit einigen Hunden werden Trainingstage- oder wochen veranstaltet, an denen Tierheimpfleger ihre Hunde vorstellen und einschätzen lassen können. Mit vielen Tipps und Motivation im Gepäck kehren sie zurück in den Alltag. Denn nicht bei allen verhaltensauffälligen Hunden ist eine langwierige Betreuung wichtig. Manchmal sind es nur kleine Schrauben, an denen gedreht werden muss, damit der tolle Charakter der Hunde zum Vorschein kommt.

Mehr Unterstützung über ein bundesweites Trainernetzwerk

Andrea Winter, Expertin in der Hundetrainer-Sprechstunde, hat sich innerhalb des Projekts zur Trainerin mit Schwerpunkt „Arbeit mit aggressiven Tierheimhunden“ zertifizieren lassen und unterstützt so das Trainernetzwerk von „Start ins neue Leben“. Wir freuen uns über das unglaubliche Engagement aller Beteiligten zu dieser wirklich wichtigen Arbeit. Denn meist sind die Probleme der Vierbeiner vom Mensch verschuldet und jeder Hund hat ein liebevolles Zuhause verdient. Die Trainer des Netzwerks sind bundesweit verteilt und helfen Tierheimen als kompetente Ansprechpartner, die ein gutes Training für schwierige Vierbeiner anleiten und auch zukünftige Besitzer bei der Arbeit unterstützen.

Foto: © Vanessa Klisa/www.Pfotegrafiert.de