Die Computertomografie, bei der ein Computertomogramm (CT) angefertigt wird, und die Magnetresonanztomografie sind moderne Diagnosewerkzeuge, die bei der Erkennung und Behandlung von Erkrankungen Ihres Hundes oder Ihrer Katze wertvoll sein können.
Inhaltsverzeichnis:
- Was ist eine Computertomografie?
- Anwendungsgebiete: Wann ist eine CT-Untersuchung sinnvoll?
- Welche Krankheiten können mit einer CT-Untersuchung diagnostiziert werden?
- Ablauf einer CT-Untersuchung Schritt für Schritt erklärt
- Gibt es Risiken bei der CT-Untersuchung für Hund und Katze?
- Was kostet eine CT-Untersuchung für Haustiere?
- Was ist eine Magnetresonanztomografie?
- Wann brauchen Hunde und Katzen eine MRT-Untersuchung?
- Wie läuft eine MRT-Untersuchung bei Haustieren ab?
- Welche Risiken birgt eine MRT-Untersuchung bei Hund und Katze?
- Was kostet ein MRT-Scan bei Hund und Katze?
- Fazit: Unterschied zwischen einer Computer- und einer Magnetresonanztomografie
Was ist eine Computertomografie?
Die CT-Untersuchung ist ein bildgebendes Verfahren, bei dem seit 1971 Röntgenstrahlen eingesetzt werden, um detaillierte Schnittbilder des Körpers, das so genannte Computertomogramm (CT), zu erzeugen. Es ist besonders nützlich, um Knochenstrukturen, innere Organe und Blutgefäße darzustellen. Im Vergleich zum Röntgen ermöglicht es Bilder, auf denen die verschiedenen Strukturen (sprich Organe, Knochen und so weiter) sich nicht gegenseitig überlagern.
Anwendungsgebiete: Wann ist eine CT-Untersuchung sinnvoll?
Eine Computertomografie wird häufig dann eingesetzt, wenn detaillierte Informationen über die Knochenstruktur oder bestimmte Organe benötigt werden. Bei Hunden und Katzen ist ein CT besonders hilfreich zur Diagnose von Frakturen, Knochentumoren, Wirbelsäulenerkrankungen und komplexen Verletzungen, die in einfache Röntgenaufnahmen schwer zu beurteilen sind. Aber auch Organe wie Lunge, Herz und Nebenniere können mittels einer Computertomografie dargestellt werden.
Welche Krankheiten können mit einer CT-Untersuchung diagnostiziert werden?
Mit einem CT lassen sich bei Hunden und Katzen vor allem Erkrankungen im Kopfbereich diagnostizieren. Tumoren, Verletzungen des Schädels oder Brüche im Bereich von Kiefer und Zähnen lassen sich mithilfe eines CTs besser darstellen als mit einer Röntgenaufnahme.
Aber auch bei Tumoren der inneren Organe wie Lunge, Leber oder den inneren Nasengängen bietet eine Computertomografie erheblich bessere und genauere Informationen. Tierärztinnen und Tierärzte können darüber hinaus Entzündungen und Blutungen präzise lokalisieren und bewerten.
Ablauf einer CT-Untersuchung Schritt für Schritt erklärt
Vor der Untersuchung wird im Rahmen eines ausführlichen Gesprächs die Anamnese erhoben. Möglicherweise werden zuerst Röntgenaufnahmen angefertigt und dann besprochen, ob eine CT-Untersuchung sinnvoll ist. Eine CT-Untersuchung beim Hund und bei der Katze läuft ähnlich wie bei Menschen ab und ist darauf ausgelegt, so stressfrei wie möglich für Ihr Haustier zu sein. Zunächst erhält Ihr Vierbeiner in der Regel eine Sedierung oder Narkose, um sicherzustellen, dass er während der Untersuchung still liegt und sich nicht bewegt. Dies ist entscheidend, da selbst kleinste Bewegungen die Bildqualität beeinträchtigen können. Da für die CT-Untersuchung nur eine kurze Narkose notwendig ist, eignet sich die Computertomografie auch für Vierbeiner mit erhöhtem Narkoserisiko oder Tiere mit zum Beispiel Schädel-Hirn-Trauma, weil der Organismus kaum zusätzlich belastet wird.
Wie läuft eine Narkose bei Hund und Katze ab?
Nach erfolgreicher Sedierung oder Narkose wird der Vierbeiner auf dem Untersuchungstisch positioniert. Dieser Tisch fährt dann langsam in den CT-Scanner hinein. Der Scanner selbst ist ein großer, röhrenförmiger Apparat. Während der Untersuchung bleibt Ihr Hund oder Ihre Katze unter ständiger Aufsicht einer Tierärztin oder eines Tierarztes oder tiermedizinischen Fachangestellten. Der gesamte Scan dauert in der Regel nur wenige Sekunden bis Minuten, jedoch nehmen die Vorbereitung und die Nachsorge mehr Zeit in Anspruch.
Je nach Untersuchungsbereich und Fragestellung kann es sinnvoll sein, Kontrastmittel zu verabreichen. Dieses Mittel wird entweder über das Maul oder durch eine Injektion gegeben und hilft dabei, bestimmte Strukturen deutlicher sichtbar zu machen und von anderen unterscheiden zu können. Kontrastmittel reichern sich besonders in gut durchbluteten Geweben an, weshalb sie häufig zur Erkennung von Entzündungen und Tumoren verwendet werden. Auch auf gewisse Erkrankungen des Gehirns, beispielsweise Schädel-Hirn-Trauma, Gehirntumoren oder Meningitis, kann das Kontrastmittel hinweisen. Bei erkrankten Tieren kann das Kontrastmittel die zerstörte Blut-Hirn-Schranke passieren und ins Gehirn gelangen. Bei einem gesunden Vierbeiner kommt das Kontrastmittel nicht durch die Blut-Hirn-Schranke. Entsprechend zeigt sich im CT nur Kontrastmittel im Gehirn, wenn eine Erkrankung vorliegt, was der Tierärztin oder dem Tierarzt wichtige Hinweise gibt.
Nach der Untersuchung wird Ihr Liebling vorsichtig aus dem Scanner herausgeholt und in einen überwachten Aufwach-Bereich gebracht, bis die Wirkung der Sedierung oder Narkose nachlässt. Sobald er wieder wach und stabil ist, können Sie ihn in der Regel mit nach Hause nehmen. Die aufgenommenen Bilder werden analysiert und die Ergebnisse in einem Anschlusstermin mit Ihnen besprochen.
Gibt es Risiken bei der CT-Untersuchung für Hund und Katze?
Auch wenn die Computertomografie eine wertvolle diagnostische Methode ist, birgt sie für Haustiere wie Hunde und Katzen einige Risiken, die nicht unterschätzt werden sollten.
- Narkose- oder Sedierungsrisiken: Um genaue Bilder zu erhalten, müssen die Tiere meist sediert oder narkotisiert werden. Manche Tiere reagieren auf die verwendeten Mittel allergisch oder entwickeln beispielsweise Kreislaufprobleme.
- Strahlenbelastung: Eine CT-Untersuchung verwendet Röntgenstrahlung, die potenziell schädlich sein kann, da sie Schäden am Erbgut verursachen und somit zum Beispie zu Krebs führen kann. Besonders für junge Tiere kann dies ein Risiko darstellen, da sich ihre Organe und Gewebe noch in der Entwicklung befinden. Mit den modernen CT-Geräten ist die Strahlenbelastung durch eine extrem kurze Untersuchungszeit jedoch sehr gering.
- Komplikationen durch das Kontrastmittel: Manchmal werden Kontrastmittel verabreicht, die jedoch nicht immer gut vertragen werden. Manche Tiere reagieren mit Erbrechen und Durchfall darauf. In seltenen Fällen kann das Kontrastmittel zu schwereren Reaktionen wie einer allergischen Reaktion oder akutem Nierenversagen führen.
Die behandelnde Tierärztin oder der Tierarzt wird die individuellen Risiken für Ihr Tier im Vorhinein mit Ihnen besprechen und abwägen, ob der Nutzen der CT-Untersuchung die potenziellen Risiken überwiegt.
Was kostet eine CT-Untersuchung für Haustiere?
Laut der Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte kostet die Computertomografie an sich etwa 350 bis 1050 Euro für die Untersuchung eines Körperteils und 500 bis 1500 Euro bei einer Ganzkörper-Computertomografie oder dem Scan mehrerer Körperteile. Dazu kommen die Kosten für eine Sedation mit 20 bis 75 Euro oder Narkose mit 60 bis 185 Euro. Ist ein Kontrastmittel nötig, belaufen sich die Kosten je nach zu untersuchender Struktur auf 7 bis 230 Euro. Hinzu kommen Verbrauchsmaterialien, Kosten für die Vor- und Nachbereitung sowie die Auswertung und Befundung der Bilder. Die Gesamtkosten betragen also mindestens 380 Euro. Die Kosten sind abhängig vom berechneten Satz und können unter Berücksichtigung der Kosten für die Allgemeinuntersuchung und eventuell verwendeten Medikamenten noch höher ausfallen.
Was ist eine Magnetresonanztomografie?
Die Magnetresonanztomografie, auch bekannt als Kernspintomografie, basiert auf Magnetresonanz, die 1944 entdeckt wurde. Seit den 70er Jahren findet sie in der Medizin zur Erzeugung von Schnittbildern des Körpers, auch Magnetresonanztomogramm (MRT) genannt, Anwendung. Während einer MRT-Untersuchung wird um den Körper herum ein Magnetfeld aufgebaut. Mittels Radiowellen werden die Wasserstoffatome im Körper in Schwingung versetzt und die von ihnen abgegeben Signale gemessen. Je nach Wassergehalt eines Gewebes ergibt dies unterschiedliche Reaktionen, was in hellen und dunklen Arealen auf den MRT-Bildern zu sehen ist. Eine Magnetresonanztomografie erstellt detaillierte Bilder von Weichteilen, wozu auch Nerven und Rückenmark gehören, Muskeln und Organen. Wasserarme Gewebe wie etwa Knochen werden weniger gut dargestellt.
Im Gegensatz zur Computertomografie verzichtet die Magnetresonanztomografie vollständig auf Röntgenstrahlen, was es sicherer für wiederholte Untersuchungen macht.
Wann brauchen Hunde und Katzen eine MRT-Untersuchung?
Häufige Anwendungsgebiete bei Hund und Katze sind beispielsweise die Diagnose von Hirnerkrankungen, wie Tumoren oder Entzündungen, sowie Bandscheibenvorfällen und Rückenmarksproblemen. Auch bei Verdacht auf Gelenkerkrankungen oder Muskelverletzungen wird oft ein MRT bei Hund und Katze angefertigt, da es eine detaillierte Darstellung dieser Strukturen ermöglicht, die mit anderen bildgebenden Verfahren nicht erreichbar ist.
Wie läuft eine MRT-Untersuchung bei Haustieren ab?
Vor der Untersuchung führt die Tierärztin oder der Tierarzt in der Regel ein ausführliches Gespräch mit Ihnen. Hierbei werden die Symptome Ihres Vierbeiners, seine Krankengeschichte und der Zweck der MRT-Untersuchung besprochen. Es ist wichtig, dass Ihr Liebling nüchtern zur Untersuchung erscheint, das heißt, er sollte mindestens sechs bis acht Stunden vorher nichts gefressen haben.
Um Ihrem Hund oder Ihrer Katze die Untersuchung so stressfrei wie möglich zu machen, wird meistens eine Sedierung oder Narkose verabreicht. Diese sorgt dafür, dass Ihr Vierbeiner ruhig liegt und sich nicht bewegt, was für die Bildqualität entscheidend ist. Nach der Verabreichung der Narkose wird Ihr Hund oder Ihre Katze auf dem Untersuchungstisch positioniert und in den MRT-Scanner geschoben.
Der eigentliche Scan dauert je nach Untersuchungstyp zwischen 30 und 60 Minuten. Das MRT-Gerät erzeugt mithilfe von Magnetfeldern und Radiowellen detaillierte Bilder der inneren Strukturen Ihres Vierbeiners. Es ist ein geräuschintensiver Prozess, daher werden die Ohren ihres Vierbeiners meist mit etwas Watte vor dem lauten Geräusch geschützt. Auch bei der MRT-Untersuchung werden manchmal Kontrastmittel verabreicht.
Nach dem Scan wird Ihr Haustier aus dem MRT herausgeholt und darf sich in einem ruhigen Raum von der Narkose erholen. Dies kann einige Zeit in Anspruch nehmen und in der Regel wird Ihr Liebling noch eine Weile überwacht, bis er vollständig wach und stabil ist. Danach können Sie ihn mit nach Hause nehmen. Sobald die Bilder ausgewertet sind, bespricht die Tierärztin oder der Tierarzt die Ergebnisse der MRT-Untersuchung mit Ihnen. Basierend darauf können weitere Schritte geplant oder Behandlungen eingeleitet werden.
Welche Risiken birgt eine MRT-Untersuchung bei Hund und Katze?
MRT-Untersuchungen sind im Allgemeinen für Haustiere sehr sicher, jedoch gibt es einige Risiken und Nebenwirkungen, die beachtet werden sollten.
Eine der größten Herausforderungen bei der Durchführung einer MRT-Untersuchung ist die Notwendigkeit einer Sedierung oder Vollnarkose, was immer ein gewisses Risiko birgt. Die Narkose kann bei einigen Vierbeinern unerwünschte Reaktionen hervorrufen, insbesondere, wenn Vorerkrankungen oder ein allgemein schlechtes gesundheitliches Befinden vorliegen. Zu den möglichen Komplikationen zählen allergische Reaktionen, Herz- und Atemprobleme. Ältere Tiere haben per se ein erhöhtes Narkoserisiko, weil ihr Herz-Kreislauf-System nicht mehr so belastbar ist.
Ein weiteres Risiko besteht in der Exposition gegenüber magnetischen Feldern. Zwar gibt es keine Hinweise darauf, dass die von der Magnetresonanztomographie ausgehenden Felder schädlich sind, dennoch sollten Metallgegenstände, die sich im oder am Körper des Tieres befinden, vor der Untersuchung entfernt werden, da diese mit dem Magnetfeld interagieren könnten. Bei Hunden und Katzen mit Herzschrittmachern darf die Magnetresonanztomografie nicht angewendet werden, da die Funktion des Herzschrittmachers gestört werden könnte!
Die behandelnde Tierärztin oder der Tierarzt wird die individuellen Risiken für Ihr Tier im Vorhinein mit Ihnen besprechen und abwägen, ob der Nutzen der MRT-Untersuchung die potenziellen Risiken überwiegt.
Was kostet ein MRT-Scan bei Hund und Katze?
Laut der Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte kostet die MRT-Untersuchung an sich etwa 700 Euro bei Berechnung des einfachen Satzes und bis zu 2100 Euro bei Berechnung des dreifachen Satze. Dazu kommen die Kosten für eine Sedation mit 20 bis 75 Euro oder Narkose mit 60 bis 185 Euro. Die Preise für das Kontrastmittel sind abhängig von der zu untersuchenden Struktur und belaufen sich auf 7 bis 230 Euro. Dazu kommen Verbrauchsmaterialien, Kosten für die Vor- und Nachbereitung sowie die Auswertung und Befundung der Bilder. Die Kosten sind abhängig vom berechneten Satz und können mit Einbezug der Kosten für Allgemeinuntersuchung, und eventuell verwendete Medikamente noch höher ausfallen. Alles in allem belaufen sich die Kosten also auf mindestens 730 Euro.
Fazit: Unterschied zwischen einer Computer- und einer Magnetresonanztomografie
Abschließend lässt sich sagen, dass sowohl die Computertomografie als auch die Magnetresonanztomografie wertvolle diagnostische Werkzeuge in der Tiermedizin darstellen, jedoch unterschiedliche Vorteile und Einsatzmöglichkeiten bieten. Während die CT-Untersuchung besonders geeignet ist, um schnelle und detaillierte Bilder von Knochen und inneren Organen zu liefern, ist das die Magnetresonanztomografie unschlagbar in der Darstellung von Weichteilgewebe und neurologischen Strukturen und ist vor allem für wiederholte Untersuchungen geeignet, da es keine Röntgenstrahlung verwendet.
Diese Präzision hat jedoch ihren Preis: MRT-Untersuchungen sind in der Regel teurer als CT-Scans. Der Kostenfaktor kann also berücksichtigt werden, wenn beide Methoden für das zu diagnostizierende Problem gleich gut geeignet sind. Letztendlich liegt es im Ermessen der Tierärztin oder des Tierarztes unter Abwägung aller Faktoren, was die beste diagnostische Methode für Ihren Liebling ist.
Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.